Tage des Gedenkens

Vier Phasen der Trauer

Der Tod bringt die Hinterbliebenen in eine emotionale Ausnahmesituation.

Trauer braucht Zeit: Bevor man würdevoll gedenken kann, durchlebt man verschiedene Phasen der Trauerzeit. Foto: archiv.

25.11.2025

Der Abschied von einem Verstorbenen ist nicht leicht. Bei der Abschiednahme handelt es sich um einen Prozess, in dem sich Angehörige sowohl mit dem Leben als auch dem Tod eines Verstorbenen bewusst auseinandersetzen. Trauernde erinnern sich an schöne Momente mit dem Verstorbenen, werden sich aber auch dessen Tod bewusst. Beides gehört zum Trauerprozess und zur Trauerbewältigung, die dazu führen, dass Hinterbliebene ihre Trauer verarbeiten und den Tod eines geliebten Menschen akzeptieren können.

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Die Trauer ändert sich mit der Zeit

Ein wichtiger Teil der bewussten Auseinandersetzung mit dem Tod des Verstorbenen ist die Teilnahme an der Trauerfeier und Beerdigung. Beides macht Trauernden bewusst, dass der Verstorbene aus dem Leben geschieden ist. Gleichzeitig bieten die Trauerfeier und die Bestattung des Verstorbenen einen Rahmen, in dem man gemeinsam mit der Trauergemeinde vom Verstorbenen würdevoll Abschied nehmen kann.

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Um den Trauerprozess zu verstehen, hilft das 4-Phasen-der-Trauer-Modell der Schweizer Psychologin Verena Kast. Es verdeutlicht, welche Gefühle der Tod eines geliebten Menschen in Trauernden auslöst und wie diese in unterschiedlichen Phasen der Trauer mit ihren Gefühlen umgehen.

1. Nicht-Wahrhaben-Wollen

In dieser Phase stehen Angehörige oft unter Schock und wollen den Tod des Verstorbenen nicht wahrhaben. Manchmal wird der Todesfall sogar geleugnet. 

2. Aufbrechende Emotionen

Gefühlsausbrüche überkommen Trauernde in dieser Phase. Wut, Schmerz, Zorn aber auch Schuldgefühle können in Hinterbliebenen aufkommen.

3. Suchen und Sich-Trennen

Nach der Phase der aufbrechenden Emotionen beginnt die Trauerarbeit und die Auseinandersetzung mit dem Tod des Verstorbenen. Oft werden dann Orte der Erinnerung aufgesucht und Zwiegespräche mit dem Verstorbenen geführt. Vielen hilft das sehr.

4. Neuer Selbst- und Weltbezug

In der abschließenden Phase des Trauerprozesses finden Trauernde ihren inneren Frieden. Sie nehmen Abschied vom Verstorbenen, fassen wieder Lebensmut und widmen sich neuen Lebensaufgaben. Der Schmerz über den Verlust des Verstorbenen tritt immer mehr in den Hintergrund, doch die Erinnerung an den geliebten Menschen bleibt bestehen.

Mehr Infos beim Bundesverband Deutscher Bestatter


Die Sozialbestattung

Wenn Angehörige finanziell in einer schwierigen Lage sind, können die Bestattungskosten durch das Sozialamt übernommen werden. Was man bei einer Sozialbestattung im Blick haben sollte, zeigt diese Checkliste:

■ Wünsche der Verstorbenen: Gab es bestimmte Wünsche zur Bestattung (zum Beispiel Erd- oder Feuerbestattung)?

■ Sozialamt informieren: möglichst frühzeitig (am besten noch vor dem Bestattungsauftrag) mit dem zu ständigen Sozialamt sprechen, um Unklarheiten und Konflikte zu vermeiden.

■ Bestattungsunternehmen informieren: dem Bestatter klarmachen, dass er sich im Rahmen dessen bewegen soll, was vom Sozialamt übernommen wird.

■ Benötigte Unterlagen: möglichst alle Unterlagen bereithalten, die über die finanzielle Situation Auskunft geben (Kontoauszüge, Einkommensbescheide, Mietverträge, Bescheide/Nachweise über staatliche Unterstützung u.ä.).

■ Antrag einreichen: nicht vergessen, den Antrag auf Kostenübernahme auch schriftlich einzureichen – dies kann auch erst nach der Bestattung erfolgen.
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