Wandel in der Trauerkultur

Tag des Friedhofs

Wandel in der Trauerkultur

Christian Haas, 2. Vorsitzender des „Verband unabhängiger Bestatter e.V.“ Foto: Stefan Escher

12.09.2022

Seit geraumer Zeit ist ein Wandel in der Bestattungskultur zu vermerken. Dieser Wandel vollzieht sich in der Bestattungsbranche langsam, aber stetig. Doch was hat sich geändert und was sind die aktuellen Trends?

Schon lange sind Feuerbestattungen im Raum der neuen Bundesländer vorherrschend, ca. 80-90 Prozent der Hinterbliebenen wählen diese Bestattungsart.

Das liegt vor Wunsch nach einer günstigen Beerdigung und vor allem nach einem pflegefreien Grab. Immer weniger Menschen möchten ihren Zugehörigen die Bürde der Grabpflege auflasten, denn viele wohnen weit verstreut, teils sogar im Ausland.

Deswegen geht der Trend in der Region zu halbanonymen, anonymen und Gemeinschaftsgrabstätte, wie beispielsweise dem Erinnerungsgarten auf den Eberswalder Friedhöfen. Auch Waldbestattungen sind beliebter denn je.

Die Vorteile liegen klar bei den geringen Pflegekosten der Grabstätten, die schon in den Gebühren der Friedhöfe enthalten sind. Jedoch sollte man hier bedenken, dass es schwierig sein kann, die Grabstätte zu erreichen oder diese gänzlich anonym ist und deswegen kein Ort der Trauer vorhanden ist, zu dem man gehen kann.

Zudem geht auch das Thema Nachhaltigkeit nicht an der Bestattungsbranche vorbei. Särge sollten aus der Region kommen, Urnen abbaubar sein, die Blumen saisonal gewählt werden. Bei den Bestattern sollten die Prozesse ebenfalls nachhaltig gestaltet sein.

Die Vermeidung unnötiger Fahrstrecken und das Nutzen alternativer Fortbewegungsmittel gehört genauso dazu, wie ein möglichst papierloses Büro, Mülltrennung und Plastikvermeidung wo es geht. Auch neue Bestattungsarten wie Resomation, Promession oder Kompostbestattungen könnten nachhaltige Alternativen darstellen. Diese jedoch sind teilweise noch im Versuchsstadium und wenn überhaupt erst in einigen Jahren in Deutschland verfügbar. Des Weiteren besteht immer mehr der Wunsch nach Individualität des Abschiedsprozesses. Wünsche wie speziell bemalte Urnen, das eigene Gestalten von Sarg oder Urne, Erinnerungsstücken mit Fingerabdrücken oder spezielle Dekoration für die Trauerfeier sind hier nur ein paar Beispiele.

Für die Bestatter bedeuten diese Wünsche auch Änderungen im Angebot und Arbeitsprozess auf, die in ihrem Sinne eingegangen werden sollten.

Wenn Sie als Angehöriger einen flexiblen und qualifizierten Bestatter suchen, dann lohnt sich ein Blick ins Internet. Beispielsweise finden sich auf der Seite des Verbands unabhängiger Bestatter e.V. (www.bestatterverband.de) viele, Verbands geprüfte Bestatter, die Ihnen in der Zeit der Trauer beiseite stehen und Bestattungen nach ihren Wünschen durchführen.

Ihr Christian Haas
2. Vorsitzender des „Verband unabhängiger Bestatter e.V.

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