Neue Impulse für die Trauerkultur

Es gibt keine Anleitung und keine Empfehlung zum Besuch der Trauerhaltestelle, so wie es auch kein Patentrezept zur Verarbeitung und Bewältigung von Trauer gibt. Die Trauerhaltestelle misst etwa 5 x 9 Meter und wird aus zwei massiven Betonklammern gebildet. Auf diese Weise entsteht ein geschützter Raum, der gleichzeitig offen ist. Trauernde können im Innenbereich Botschaften mit Kreide hinterlassen oder Blumen ablegen.
Sie können die Trauerhaltestelle durchschreiten oder im Inneren verweilen. Die Architektur spielt mit Lichteinfällen und thematisiert Vergänglichkeit, indem die Inschriften der Trauernden mit der Zeit witterungsbedingt wieder verschwinden. Und das Projekt trifft einen Nerv: „Die Resonanz übersteigt all unsere Erwartungen“, sagt Andreas Niehaus, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Bestattungskultur.
Zahlreiche Trauernde haben bereits ihre Gedanken, Wünsche und Zitate auf die Innenwände der Trauerhaltestelle niedergeschrieben. „Noch ist die Trauerhaltestelle ein Unikat. Ob weitere folgen? Vielen Menschen könnte die Idee helfen.Seit vielen Jahren hat die Stiftung Deutsche Bestattungskultur die Idee der Trauerhaltestelle gepflegt und den Bau in enger Abstimmung mit den Hamburger Friedhöfen AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) im Auftrag des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V. begleitet. (akz)