Gesund beginnt im Mund - für alle. Nicht jeder Mensch kann sich selbst aktiv um die eigene Gesundheit kümmern. Faktoren, die einen gesunden Lebensstil erheblich erschweren, sind Armut, Wohnungslosigkeit und Fluchterfahrung. Noch viel zu häufig sind in Deutschland auch ein Pflegegrad oder eine Behinderung gleichbedeutend mit einer schlechten Mundgesundheit.
Menschen mit Beeinträchtigungen soll geholfen werden
Der Tag der Zahngesundheit 2023, der wie jedes Jahr am 25. September stattfindet, nimmt die Schwierigkeiten vulnerabler Gruppen in den Blick, ihre Gesundheit, vor allem ihre Zahngesundheit, aktiv in die Hand zu nehmen. Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund - für alle.“ wird in unterschiedlichen Vereinigungen und Verbänden die Frage diskutiert, welche Herausforderungen für eine Gleichbehandlung aller Bevölkerungsschichten in Sachen Gesundheit es gibt und wie eine breite Öffentlichkeit dafür sensibilisiert werden kann.
Prävention ist die beste Medizin
Der GKV-Spitzenverband (Verband der Gesetzlichen Krankenversicherung) lenkt den Blick anlässlich des Tages der Zahngesundheit vor allem auf Pflegebedürftige und Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen.
„Wir begrüßen es, wenn diese Menschen zukünftig noch mehr die Präventionsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen nutzen, um ihre Mundgesundheit zu verbessern“, sagt Dr. Michael Kleinebrinker vom GKV-Spitzenverband. So stünden beispielsweise gesetzlich Versicherten mit Behinderung oder Pflegebedarf, die Eingliederungshilfe beziehen, seit 2018 zusätzliche Leistungen im Bereich Prophylaxe zur Verhütung von Zahnerkrankungen sowie Behandlungsangebote bei Parodontitis zur Verfügung. pm
Botox für die Zähne?
Es ist das stärkste bekannte Gift und setzt Muskeln außer Kraft, lähmt sie geradezu. Die Rede ist von Botolinumtoxin, in der Alltagssprache als Botox bekannt. Bekannt ist es vor allem als Faltenglätter, aber mit Botox-Spritzen werden auch unterschiedliche Krankheitsbilder behandelt.
Botox hilft nur bedingt
Bei extremem Zähneknirschen oder Pressen kann Botox „einen Teufelskreis durchbrechen“, sagt Prof. Alexander Schramm vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Ulm. „Aber für den Otto-Normal-Knirscher oder -Beißer ist Botox aber nicht geeignet.“ Oder zumindest nur bedingt: Denn eine Botox-Injektion ist ihm zufolge nur sinnvoll, wenn das Knirschen rein muskulär bedingt ist, der Muskel also durch das Gift ausgeschaltet werden kann. Doch das Knirschen und Pressen kann auch andere Ursachen haben: eine Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers etwa. In so einem Fall versuchen Ärztinnen und Ärzte dann eher, die Fehlstellung zu korrigieren oder durch Schienen den Abrieb an den Zähnen zu mildern, wie Professor Schramm erdpa-mag klärt.