TAG DER PHYSIOTHERAPIE

„Soviel mehr als ein Massör.“

Wie der Beruf zur Berufung wurde.

Therapeut aus Leidenschaft: Rick Grothe in der Physiotherapie Eden. Foto: privat

09.09.2024

Als ich 2004 meine Ausbildung zum Physiotherapeuten begann, war mir selbst nicht ganz klar, was der Beruf alles mit sich bringt. Ein Kommentar darauf kam fast immer, wenn ich meinen neuen Lebensweg ansprach: „Toll, dann kannst du mich ja immer massieren.“ und selbst heute noch kommt der ein oder andere Patient zu mir in die Praxis mit einer Verordnung für Gymnastik in der Hand und dem Kommentar: „Mein Arzt hat mir eine Massage verschrieben.“ Die Ausbildung zum Masseur war aber nur ein kleiner Teil der Ausbildung, der schon im ersten Halbjahr abgeschlossen war. Die restlichen 2,5 Jahre waren gefüllt mit der Anatomie und Funktionsweise des menschlichen Körpers bis hin zu komplexen biomechanischen Abläufen. Wir mussten den menschlichen Körper analysieren in Statik und Bewegung und mit dem Wissen um die unterschiedlichsten Krankheitsbilder waren wir immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: „Was kann mein Patient -warum- nicht“? Um diese Frage zu beantworten, braucht es einen Wissensstand, der mehr umfasst als ein paar Muskeln. Mit der Beantwortung dieser Frage kann ich als Physiotherapeut auf eine breite Palette verschiedener Therapieformen zurückgreifen, um meinem Patienten zu helfen.

Am Ende landen aber fast alle Patienten an dem Punkt, bei dem sie das Ruder selbst in die Hand nehmen müssen, um mit aktiver Beteiligung, oder direkten Übergang in einen lebensbegleitenden Sport, sich selbst vor einem Rückfall oder erneuten Problemen bewahren zu können. Diese zunehmende Akademisierung des Berufes sorgt dafür, dass das Handeln und Behandeln des Physiotherapeuten immer professioneller wird. Dadurch haben sich schon ganze Therapieformen auf dem wissenschaftlichen Prüfstand behaupten müssen, um letztendlich überarbeitet zu werden. Was am Ende aber für alle Beteiligten eine deutliche Verbesserung ergab. Aktuell faszinieren mich die Erkenntnisse über die Wirkung von aktiver Prävention und Intervention. Die positive Wirkung von Sport auf Psyche, Herz-Kreislaufsystem, Gelenke, Nerven und Stoffwechsel bei jung wie alt, machen ein Gesundwerden und Gesundbleiben auf so vielen Ebenen möglich. Dies zu vermitteln, aber auch dafür ein Angebot zu schaffen, sehe ich als einer der wichtigsten Aufgaben der modernen Physiotherapie. Ob in der Therapie oder in Präventionskursen. Wir sind für euch da. In diesem Sinne: „bleibt fit“. promo