Nächstenliebe und die Bereitschaft, sich für Kranke und Pflegebedürftige buchstäblich aufzuopfern: Bis ins 19. Jahrhundert genügte das als Qualifikation für die Krankenpflege.
Erst Florence Nightingale erkannte, dass mehr dazugehört, nämlich fundierte medizinische und pflegerische Kenntnisse. Sie machte sich für eine professionelle Ausbildung für die Pflegeberufe stark und revolutionierte und professionalisierte damit das gesamte Krankenpflegewesen. Geboren wurde sie am 12. Mai 1820, und an ihrem Geburtstag wird jedes Jahr der Internationale Tag der Pflege begangen.
Ins Leben gerufen wurde er vom International Council of Nurses (ICN), einem internationalen Zusammenschluss von Pflege-Berufsverbänden. Der Tag der Pflege soll die Arbeit von Pflegenden würdigen und auf ihre Bedeutung, aber auch auf die Herausforderungen des aufmerksam machen.
2022 steht der Tag der Pflege unter dem Motto „In die Pflege investieren und Rechte respektieren, um die globale Gesundheit zu sichern“. Petra Timm, Pressesprecherin von Randstad Deutschland, erklärt: „Wie wichtig die Pflegeberufe für die globale Gesundheit sind, hat die Coronapandemie deutlich ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Das hat auch das Selbstbewusstsein vieler Pflege-Professionals gestärkt und nicht zuletzt die Notwendigkeit von Reformen gezeigt. Es tut sich was in der Pflege - eine spannende Zeit, um dabei zu sein." fxn
Bonus für Berufsjahre
Anerkennung
In den Pflegeberufen arbeiten überwiegend Frauen - viele von ihnen in Teilzeit, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Studien zeigen außerdem, dass beruflich Pflegende aufgrund der Belastungen früher aus dem Beruf aussteigen, häufiger krankheitsbedingt ausfallen und ihre Arbeitszeiten reduzieren. Dies verschärft den Personalmangel in der Pflege, zieht das Risiko von Altersarmut nach sich und macht die Pflegeberufe unattraktiv. ,,Um diesen Phänomenen gegenzusteuern, wurden bereits Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation auf den Weg gebracht“, erläutert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. ,,Dies muss weiter ausgebaut werden, denn wir brauchen mehr, um dem Pflegepersonalnotstand zu begegnen. Wir schlagen daher ein Instrument vor, das die Leistungen der professionell Pflegenden honoriert, ihre Belastungen kompensiert und sie im Alter finanziell absichert."
Das vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) vorgeschlagene Konzept sieht vor, dass beruflich Pflegende nach zehn Jahren Berufstätigkeit den Gratifikationsschein erhalten. Damit haben sie ein Anrecht darauf, ab dem 50. Lebensjahr ihre Arbeitszeit bei vollem Gehalt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, und sie erhalten fünf zusätzliche Urlaubstage. Außerdem sollen Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren mit diesem Schein unbürokratisch möglich werden, zusätzliche Rentenpunkte erworben sowie eine Anrechnung von häuslicher Care-Arbeit erfolgen.
,„Diese Anerkennung und Absicherung ist den Belastungen angemessen und macht den Beruf attraktiver. Beides ist dringend nötig, damit wir auch in Zukunft die pflegerische Versorgung in Deutschland sicherstellen können“, äußert Christel Bienstein. dbfk/pm/ms