Es gab in Strausberg in den vergangenen Tagen wohl kein dominanteres Thema: Zumindest am Ende ohne eine große Katastrophe abgegangen ist ein Chlorgas-Unfall in der städtischen Schwimmhalle, dem Strausbad. 25 Menschen wurden verletzt, zum Glück aber keiner davon schwer. Dennoch hat es selten jemals zuvor einen solchen Großeinsatz im Stadtgebiet gegeben: Fast die gesamte Wriezener Straße an dem großräumig abgesperrten Abschnitt war mit den Fahrzeugen von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz zugeparkt. Priorität hatte in der ganz zu Anfang etwas unübersichtlichen Lage, die verletzten Personen zu versorgen und auf umliegende Kliniken zu verteilen. Dass das keine fünf Fahrminuten entfernte Krankenhaus Strausberg die ersten sechs Aufnahmeplätze bereitstellen konnte, war ebenfalls ein glücklicher Umstand. Als Nächstes wurde das Rüdersdorfer Krankenhaus angefahren, das UKB in Berlin stand ebenfalls bereit. Eine Person wurde mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen, der auf der aktuellen Freifläche der abgerissenen alten Polizeiwache, später Baustelle für das Gymnasium II, landen und starten konnte.
Die Einsatzleitungen der verschiedenen Kräfte zeigten sich äußerst zufrieden mit der guten Koordination und den trotz der schwierigen Lagesehr ruhigen, geordneten Abläufen. Vielleicht der größte Pluspunkt, der sowohl von Kreisbrandmeister Sebastian Nestroy, Polizei-Dienstgruppenleiter Martin Radewald als auch der leitenden Notärztin Kathrin Riemann dankend hervorgehoben wurde, war die unkomplizierte Hilfe durch das „Haus am See“ direkt gegenüber. Die Leitung der Seniorenwohneinrichtung von ProCurand hatte die Flure im Erdgeschoss zur Verfügung gestellt, damit dort alle Verletzten an einer Stelle gesammelt erstversorgt werden konnten. Zudem wurden die Helfenden vom Team mit Wasser und Keksen versorgt. Bei den Betroffenen handelte es sich um Schüler und Lehrkräfte einer 9. Klasse des örtlichen Fontane-Gymnasiums und mehrere Mitarbeitende des Strausbads. Die genaue Ursache, wie es zu dem Unfall mit Chorgas kommen konnte, war zunächst unklar. Ein Spezialist wurde für ein Gutachten zu Rate gezogen, die sonst allwöchentlich rege genutzte Schwimmhalle vorläufig für den Besucherverkehr gesperrt. Sowohl Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler als auch StadtwerkeCo-Chef Markus Derling, dem seit der Übernahme das Strausbad untersteht, hatten sich vor Ort ein persönliches Bild der Lage gemacht, bedauerten den Vorfall ausdrücklich und waren in erster Linie erleichtert, dass es keine schwerer Verletzten gegeben hat.Â