Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung schaffen, handwerklich-technische Fähigkeiten fördern und dabei auch noch Generationen verbinden: Die neue Schwedter Moped-AG vereint all das. Die Idee stammt von einem Herren-Trio, die sie sich ganz speziell für Jugendliche ausgedacht haben.
Angebot für Jugendliche
Eine Schraube festziehen, ein Nagel in die Wand schlagen, eine Bohrmaschine bedienen – mit dem handwerklichen Geschick von Kindern und Jugendlichen ist es nicht so weit her. Und die Corona-Pandemie hat es nicht besser gemacht. Sven Ketel, Lehrer an der Talsandschule und maßgeblicher Kopf des Schwedter Vereins „Jugend trifft Technik“, und Achim Bliefert, Vorsitzender des Modellclubs Schwedt, wissen das aus leidvoller Erfahrung. Während die Jugend ohne Probleme Smartphones bedienen und den Älteren im digitalen Leben mühelos auf die Sprünge helfen kann, wird’s schwierig, sobald die Hände mehr machen sollen, als tippen. Die Beiden wollten die Situation nicht einfach so akzeptieren und statt zu meckern, ein neues Angebot schaffen. Um junge Leute aus dem Computersessel zu holen und sie dazu zu motivieren, wieder selbst zu schrauben, zu löten und zu lackieren, wollen sie eine Moped-AG ins Leben rufen.
Aus zwei werden mehr
Achim Bliefert und Sven Ketel mangelte es beim Aufbau nicht an Erfahrung oder Wissen. Allerdings: Passende Räumlichkeiten für so eine AG gab’s auf den ersten Blick nirgendwo. Hier kam den beiden die Bekanntschaft mit Karsten Lange zugute. Der Reinigungsservice-Unternehmer unterstützte die Idee der beiden, hörte sich um – und konnte ein ideales Areal vermitteln. Am Opel-Autohaus in der Steinstraße befindet sich das Gelände, das drinnen wie draußen beste Bedingungen für die Jugendlichen bietet. „Es gibt viel Platz und auch sanitäre Einrichtungen und eine Küche ist schon da. Es müssen noch Zäune gebaut und ein separater Eingang geschaffen werden, aber das nehme ich gern auf meine Kappe“, erzählt der Unternehmer.
Zeit für Vorbereitung
Start gehen kann, wird es voraussichtlich noch bis Ende Mai/Anfang Juni dauern. Zahlreiche Verwaltungsfragen sind noch offen. Die Stadt Schwedt hat die Idee von Beginn an unterstützt. Isa Wittstock, Mitarbeiterin der Sportförderung im Rathaus, hat die Initiatoren umfangreich beraten und ihnen auch viele Tipps gegeben, damit die AG auch sicher starten kann. Zunächst einmal die Woche soll sie angeboten werden. Wenn’s gut läuft, dann auch öfter, sind sich alle einig. Jürgen Eichstädt vom Modellclub, selbst passionierter Moped-Tüftler, wird den Jugendlichen übrigens das nötige Wissen um die Kult-Zweiräder vermitteln.
Eine Idee, die begeistert
Mit der Moped-AG hat das Männer-Trio inzwischen noch mehr Unterstützer gewonnen: Unter anderem unterstützt Mirko Schink von der BBZ Fahrschule die teilnehmenden Jugendlichen der AG mit satten Rabatten beim Erwerb des Mopedführerscheins. Auch die Verantwortlichen bei der UDG und Alba, die auf ihren Wertstoffhöfen bzw. Betriebsgelände Sammelboxen aufstellen wollen. Dort hinein können Spendenwillige, die Garagen, Scheunen und mehr entrümpeln und dabei Moped-Ersatzteile spenden wollen, diese deponieren. Denn damit die Jugendlichen schrauben und werkeln können, werden diese Teile dringend gebraucht. „Größere Teile holen wir bei Bedarf aber auch gern ab“, ergänzt Achim Bliefert. Christina Schmidt
Kontakt für Unterstützer und Teile-Spender: Achim Bliefert vom Modellclub Schwedt, Tel. 0163 5808041