Bilanz 2022: Schwedt in aller Munde

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Bilanz 2022: Schwedt in aller Munde

Es waren nicht nur Corona und der Ukraine-Krieg mit ihren einschneidenden Folgen, die Schwedt im vergangenen Jahr bestimmten. Es gab auch eine Vielzahl positiver Meldungen.

Mehr Origami-Kraniche als gedacht: Lysann Vahrenhold (I.) von der Musikschule zählte vor den Augen von Moderatorin Ulrike Beckmann sowie Annekathrin Hoppe und Jürgen Dybowski großzügig. Jetzt muss die Bürgermeisterin ihre Stimme für das Festival Sound City im Sommer ölen. Fotos: Oliver Voigt

30.01.2023

Corona und die einschneidenden Folgen des Ukraine-Krieges bestimmten 2022 das Geschehen in Schwedt - aber eben nicht nur. Beim Neujahrsempfang blickte Bürgermeisterin Annekathrin auf viele nennenswerte Aktivitäten zurück und würdigte Schwedter, die sich auch in diesem Jahr wieder für andere Menschen, die kulturelle Verständigung oder auch für den Natur- und Umweltschutz eingesetzt haben.

Neue Ortsteile und Feiern

Schade befand Annekathrin Hoppe, dass es Schwedt zwar in diesem Jahr in die ganz großen überregionalen Schlagzeilen gebracht hat - aber eben nicht mit den so vielen positiven Nachrichten, die Schwedt außer den Negativschlagzeilen von Corona über die PCK-Zukunft und das Fischsterben in der Oder nämlich auch ausmachen. Eine gefühlte Ewigkeit her scheint da zum Beispiel die Eingemeindung der ehemaligen Oder-Welse-Gemeinden nach Schwedt, die im April vollzogen wurde. Die Oderstadt gewann mit Berkholz-Meyenburg, Briest, Grünow, Jamikow, Landin, Passow, Schönermark und Schönow gleich acht Ortsteile und zusätzliche Abgeordnete im Stadtparlament dazu. Und auch das mitverwaltete Pinnow scheint sich, so die Einschätzung der Schwedter Bürgermeisterin, wohlzufühlen unter dem Dach der großen Nachbarstadt.

Auch der Stadtumbau im Bereich Zentrum und Obere Talsandterrasse ist 2022 gestartet, es durfte unter anderem auf der Mittsommernacht, beim Vierradener Tabakblütenfest, den großen zusammengelegten Messen Inkontakt und SAM wieder gefeiert werden, und es gab diverse Bauarbeiten an Straßen und Häusern, wie zum Beispiel die Sanierung der hinteren Berliner Straße und die Fertigstellung der neuen Rettungswache, die mit dazu beitragen, dass Schwedt sein selbstgewähltes Credo als „Platz für morgen" auch mit Leben erfüllt.

Personalien

Auch verschiedene Personalien werden mit dem Jahr 2022 eng verknüpft bleiben: Volker Rehberg wurde als Leiter der Musikschule verabschiedet, Ulrich Gnauck, Geschäftsführer des Schwedter Krankenhauses, hat seinen vorzeitigen Ruhestand erklärt, und Silvio Moritz wurde einstimmig als neuer Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister gewählt. Drei weitere Personen wurde auf der großen Bühne des Neujahrsempfangs gewürdigt: Rotraut Gille hatte 2022 das Bundesverdienstkreuz erhalten - und durfte sich nun in das Goldene Buch der Stadt Schwedt eintragen. Die Würdigung, für die sie sich herzlich bedankte, kam überraschend für die engagierte Naturschützerin, die sich seit mehr als vier Jahrzehnten für die heimische Flora und Fauna starkmacht.

Gleiches galt auch für die beiden Ehrenpreisträger, die Annekathrin Hoppe auf die Bühne gebeten wurden: Gudrun Enger und Dirk Schmidt. Beide erhielten den mit 1500 Euro dotierten Preis aufgrund ihres Engagements. Gudrun Enger, Vorsitzende des Kulturvereins „Die Brücke", erhielt die Auszeichnung für ihren Einsatz für den überregionalen Ruf der Stadt Schwedt/Oder und ihre Beziehungen zum Nachbarland Polen", nannte die Bürgermeisterin nur ein Aspekt ihres Schaffens. Die Schwedterin ist als ausgezeichnet informierte Stadtführerin zudem ,,Kulturbotschafterin" und bereichert mit ihrem Ideenreichtum und Kreativität die Vereinslandschaft der Stadt.

Einen dicken Fisch angelte sich Annekathrin Hoppe mit Dirk Schmidt auf die Bühne: Seit 20 Jahren führt er die Riege der passionierten Hobbyfischer an und schafft es dabei, den 100-jährigen Anglerverein auch für die jüngere Generation attraktiv zu machen. Hartnäckig und mit Ausdauer, hieß es in der Laudatio, hat sich Schmidt für die Sanierung der Außenanlagen des Vereinssitzes eingesetzt, seinen Verein als Partner des Nationalparks gut positioniert und dabei unter anderem durch die Kooperation mit dem Schwedter Oder-Center viel Herzblut in die Öffentlichkeitsarbeit gesteckt.

Mit Elan in 2023

Auch im neuen Jahr, das machte die Bürgermeisterin sehr deutlich, werde es auf die vielen, auch ungenannten Ehrenamtlichen und alle engagierten Schwedter ankommen, um die Stadt weiterzuentwickeln. Die Stadtverwaltung und ihre Partner hätten sich wieder viel vorgenommen: Schon im Februar steht die Grundsteinlegung der zentralen Feuerwache auf dem Programm, mit deren Fertigstellung 2025 gerechnet werde. Die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes, die Instandsetzung des Lenné-Parks Felchow und die Aufwertung des Sportkomplexes Heinrichslust seien weitere Projekte. ,,Und dann natürlich freuen wir uns auf die Wiedereröffnung des AquariUMS, der wir alle gemeinsam entgegenfiebern", erinnerte Hoppe an ein weiteres Großprojekt.

Dass wieder gefeiert werden wird, steht auch außer Frage: Die Mittsommernacht am 23. Juni und das Oktoberfest vom 22. bis 24. September sind nur zwei Beispiele dafür. Das wohl größte Fest des Jahres findet im Juli statt: Schwedt wird vom 14. bis 16. Juli zur Sound City und wird bei dem Festival Gastgeber für rund 2000 Musik- und Kunstfreunde aus dem ganzen Land Brandenburg.

Bürgermeisterin singt mit

Für Sound City muss sich Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe übrigens auch persönlich einbringen: Ihr Einsatz bei der Saalwette - sie hatte gegen die Musik- und Kunstschule bei der Menge der Origami-Kraniche verloren - sieht vor, dass sie im Chor selbst mitsingt. Dafür müsse sie zwar noch kräftig üben, der Spaß sei es ihr aber wert. Jürgen Dybowski, Vorstand der Schwedter Stadtsparkasse, der mit gewettet hatte, wird dabei übrigens nicht an ihrer Seite stehen: Der Bankchef spendete stattdessen 1000 Euro an die Schwedter Tafel. chs


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