Die Bürger aus Müllrose und der näheren Umgebung kennen den Ort aus Tradition für ihre Post- und Postbankgeschäfte. Eigentlich sollte hier schon im Jahr 1999 Schluss sein. Aus einer Zweigstelle wurde eine Post-Partner-Filiale. Adele Reusner übernahm diese in Eigenverantwortung und sollte sich in Müllrose einen neuen Gewerberaum suchen. „Dies behagte mir gar nicht. So habe ich mit meinem Mann im gleichen Atemzug die Immobilie nebst Grundstück käuflich erworben. So war 22 Jahre lang mein Arbeitsweg einmal ums Haus“, blickt Adele Reusner zurück. Der „Schlaube-Shop“ war aber nicht nur eine Postagentur, sondern auch ein Geschenkeladen und ein Treffpunkt für die Müllroser.
Im Eingangsbereich befand sich zudem seit mehreren Jahren ein Bücherregal mit Büchern und Zeitschriften zum Abgeben, Tauschen und kostenlosen Mitnehmen. Dieses Regal wurde gern genutzt und viele Leute nehmen nicht nur Bücher mit, sondern lassen auch eine kleine Spende da für die Kita „Schlaubespatzen“. Diese Tradition soll beibehalten werden und das Bücherregal in der Veranda des Hauses bleibt zugänglich. „Doch für das Geschäft ist nun die Zeit wirklich gekommen und die Postgeschäfte werden neue Wege gehen“, sagt Adele Reusner.
Wie viel Karten, Briefe und Pakete mögen in der Zeit durch ihren Post-Schalter gegangen sein? Wie viel Kunden haben in der Zeit vor dem Schalter gestanden? Wie viele Menschen wurden fachlich beraten und wie viele Fragen wurden beantwortet? Geht der Brief heute noch ab? Kommt das Paket morgen schon an? Gezählt hat das wahrscheinlich keiner. Aber es wird sicherlich ein riesiger Berg sein. (MS/cs)
Für Leseratten
Für alle Lesefreunde bleibt die Veranda des nun geschlossenen Schlaube-Shops für den persönlichen und privaten Bücher-Austausch weiterhin geöffnet.
„Das waren die schöne Jahre“
Ingrid Härtel war ihr ganzes Arbeitsleben bei der Post
Langjährige Mitarbeiterin in der Müllroser Post-Filiale war Ingrid Härtel. „Zur Post hatte ich immer eine gute Beziehung. Zum einen arbeitete schon meine Mutter über viele Jahre dort, zum anderen konnte ich bereits als Schülerin in den großen Ferien dort arbeiten“, blickt die heute heute 67-jährige zurück. „Auch sonntags gab es Zeitungen, die ich und andere abwechselnd austrugen. So lag es nah, dass ich selber bei der Post anfing und in Müllrose arbeiten wollte. 1986 war es dann soweit. Ich übernahm den Schalter und leitete das kleine Postamt. Alles musste man können und war für alles verantwortlich. Heute unvorstellbar“, so Ingrid Härtel. Die Post wurde mit dem Fahrrad zugestellt. Es gab noch Eilbriefe und Telegramme. Die Briefkästen wurde dreimal am Tage geleert. „Auch ein Umschlag mit Geld wurde einmal gefunden und mit großem kriminalistischen Gespür konnte das Geld an den Absender zurückgegeben werden“, erinnert sich Ingrid Härtel. Nach der Wende wurde der Schalterraum umgebaut. „Der neue Schalter kam aus Hannover und wurde bei uns passend eingebaut. Ich hatte eine tolle Zeit in Müllrose - von 1986 bis 1998. Es waren die schönsten Jahre für mich bei der Post.“
Wechsel an den Marktplatz
Lotto-Toto- und Zeitungsshop Albinus ist neue Postagentur
Müllrose. Im Erholungsort Mülrose ist jetzt die neue Postagentur eröffnet worden. Ab sofort werden alle Postdienstleistungen im Lotto-Toto- und Zeitungsshop Albinus direkt am Müllroser Marktplatz angeboten. Wie die Deutsche Post DHL Group mitteilte, ersetzt die neue Partner-Filiale den bisherigen Standort in der Bahnhofstraße 5.
Mit der Neueröffnung am Markt wurde in Müllrose sozusagen ein „fliegender Wechsel“ ohne eine kundenunfreundliche Pause vollzogen. Denn der „Schlaube-Shop“, in dem sich bislang die Müllroser Postagentur befand, wurde zum Monatsende geschlossen.
Die neue Partneragentur der Deutschen Post ist montags und samstags von 8 bis 12 sowie dienstags bis freitags 8 bis 17 Uhr geöffnet. (MS/gro)