Sanierung Weißes Rössel, Frankfurt (Oder): Das Haus mit dem Knick

SANIERUNG Weißes Rössel

Sanierung Weißes Rössel, Frankfurt (Oder): Das Haus mit dem Knick

Chris Guhl von FHD GmbH: Historisches Gebäude aus dem Jahr 1880 in Sophienstraße saniert - Fassade vom "Weißen Rössel" wurde denkmalgerecht restauriert

Blick in das Jahr 1984, bevor das Gebäude instandgesetzt wurde. Das Haus war damals in einem sehr schlechten Zustand. Der Gehweg wurde mit einem überdachten Gerüst geschützt. Foto: Bernhard Klemm

23.10.2023

Ein Berliner Investor sorgt für einen neuen Blickfang an der Kreuzung Rosa-Luxemburg-Straße Ecke Kieler Straße. Wer hier unterwegs ist, dem fällt das hellgrüne Gebäude mit dem Pferdeschild sofort ins Auge. Über der neuen Holztür prangern die schwarzen Buchstaben „Weißes Rössel“. 

„Vor der Sanierung war an der Fassade der Name in Blech angebracht. Jetzt wurde die Bezeichnung direkt an die Fassade gestrichen“, erzählt Chris Guhl von der Leistungsgesellschaft für Liegenschafts- und Hausverwaltungsdienst mbH Frankfurt (Oder). Die Fremdverwaltung betreut in der Region und der Oderstadt knapp 200 Objekte. 

"Altes Gebäude ist auf einer Postkarte von 1910 zu sehen"

„Der Berliner Investor, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat in der Sophienstraße 24 eine Menge Geld in die Hand genommen“, sagt Chris Guhl. Ein sechsstelliger Betrag wurde für die Sanierung des Hauses aus dem Jahr 1880 eingesetzt. „Das Besondere ist, dass es sich hierbei um ein Eckgrundstück handelt. Ein Haus mit einem Knick“, so der freiberufliche Restaurator Bernhard Klemm, der 2022 mit dem Brandenburgischen Denkmalpflegepreises geehrt wurde. 

In der Dokumentation des Restaurators befindet sich auch eine Reproduktion einer historischen Bildpostkarte um 1910. Dargestellt ist die einstige Straßenkreuzung, die sich direkt am Eckgrundstück der Sophienstraße 24 befand. Zu sehen ist unter anderem ein rundbogiges Durchfahrtstor, was später baulich verändert wurde. Das Gebäude überlebte Bombardierungen und Brände in der Stadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs, da es sich nicht in der Innenstadt befand, vermutet Restaurator Bernhard Klemm. Dann verfiel fast das Gebäude. Die letzten großen Arbeiten an dem Haus liegen bereits Jahrzehnte zurück. Noch zu DDR-Zeiten, im Jahr 1985, wurde das Eckgebäude letztmalig erneuert. 


Heute befinden sich acht Wohneinheiten im Gebäude. Übrigens soll bald ein neuer Mieter in die Räumlichkeiten der Gaststätte einziehen. Ab dem 1. Januar 2024 wird hier wieder gekocht. Geplant ist ein Restaurant mit Lieferservice. „Genaueres steht noch nicht fest“, so Guhl. „Ein Dankeschön geht an alle Firmen, die an der Restaurierung beteiligt waren. Vor allem fürs Durchhalten trotz der gestiegenen Baustoffpreise“, sagt Chris Guhl. apr