Was genau ist ein Energieausweis? Wie der Name schon sagt, gibt der Energieausweis Aufschluss darüber, wie energieeffizient ein Gebäude ist. Wann wird ein Energieausweis benötigt? Wer sein Eigenheim selbst bewohnt, braucht in der Regel keinen Energieausweis.
Wenn ein Wohngebäude umfangreich saniert wird oder verkauft/vermietet werden soll, ist ein Energieausweis nötig. Ein Energieausweis ist nach § 80 GEG erforderlich: nach Baufertigstellung eines Neubaus, bei einer energetischen Bilanzierung des gesamten Gebäudes in Zusammenhang mit einer Sanierung oder größeren Modernisierung, beim Verkauf oder der Vermietung von Gebäuden oder Teilen davon (z. B. Wohnungen).
Aber auch ohne Pflicht kann der Energieausweis für Eigentümer ein sinnvolles Instrument sein, vor allem dann, wenn der Eigentümer sich um sein Haus Gedanken macht. Hier spricht nun ein altes Haus: "Schau mich an und tu mich lesen. Ein altes Haus bin ich gewesen. Man hat mich aber recht betracht und hat mich wieder neu gemacht“ (Inschrift an einem alten Haus). Wer sein Haus energetisch verbessern will, spricht dann auch vom Energieverbrauch, der Preisentwicklung, vom zukünftigen Wohnkomfort und vom angenehmen Wohnklima.
Der Ausgangspunkt aller Überlegungen ist der berechnete Ist-Zustand des Hauses. Abgebildet im bedarfsorientierte Energieausweis. Es gibt noch den verbrauchsorientierten Energieausweis. Bei diesem Ausweis wird der Energieverbrauch der vergangenen Jahre zugrunde gelegt. Dieser verbrauchsorientierte Ausweis hat den Nachteil, dass er viel über die Bewohner des Hauses aussagt, aber eher weniger den energetischen Zustand des Wohngebäudes beschreibt. Mit dem bedarfsorientierten Energieausweis können auch verschiedene Wohngebäude seriös verglichen werden.
Nach dem Motto: "Wo stehst Du denn mit deinem Haus...?" Welche Zahlen spielen nun eine Rolle? Es geht um den Primärenergieverbrauch und den Endenergieverbrauch. Grob gesagt, der Endenergieverbrauch sagt viel über den Baukörper und der Primärenergieverbrauch viel über die Qualität der Heizung (Anlagentechnik) aus. Abgebildet wird das Ergebnis in einem Schaubild, ähnlich wie beim energetischen Standard z.B. beim Kühlschrank. Was kostet mich dieser Ausweis?
Den verbrauchsorientierten Ausweis kann man z.B. über die Verbraucherzentrale, online Anbieter und Gebäudeenergieberater erstellen lassen. Kosten: unter 100 €. Der bedarfsorientierte Ausweis ist Ergebnis einer genauen Analyse der Bausubstanz und der Anlagentechnik. Kosten: um die 500 €. Diesen Ausweis erstellen Gebäudeenergieberater, die von der DENA (Deutsche Energieagentur) ermächtigt sind. Mit dem bedarfsorientierten Ausweis haben es die Eigentümer dann schwarz auf weiß, ob die Immobilie Energiefresser oder Energiesparer ist. Auch beim nächsten Schritt hilft der Energieausweis weiter: wer nämlich eine Sanierung plant, findet im Energieausweis kostengünstige Modernisierungsempfehlungen. So wird der Bedarfsausweis zum perfekten Ausgangspunkt für eine Sanierung.


