Erfolgreich als eigener Chef

Ratgeber: Jetzt mache ich mich selbstständig

Erfolgreich als eigener Chef

Gute Vorbereitung vorausgesetzt: Nach dem Studium selbstständig machen

Geduld und Selbstdisziplin: Wer sich direkt nach dem Abschluss selbstständig machen will, braucht einige Jahre, um ins Geschäft zu kommen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

10.03.2021

Nach dem Studium Bewerbungen verschicken, für Vorstellungsgespräche trainieren und dann eine Junior-Position übernehmen: Nicht immer läuft der Berufseinstieg in dieser Form. Vor allem in kreativen Berufen starten junge Menschen nach dem Studium sofort in die Selbstständigkeit. Das kann erfolgreich sein - wenn man die wichtigsten Punkte beachtet. „Ob man will oder nicht: Als Selbstständiger ist man selbst die Marke“, sagt Edith Steiner, Coach für Selbstständige aus München. „Wichtig ist deshalb eine gute Sichtbarkeit der eigenen Person und des Angebots.“ Um potenzielle Kunden zu überzeugen und zunächst überhaupt auf sich aufmerksam zu machen, sei es unerlässlich, über sich selbst und sein Angebot interessant sprechen zu können.Das gelingt nur wenigen Einsteigern ohne gute Vorbereitung: „Möglichkeiten, diese Fähigkeiten zu üben und auszubauen, bieten zum Beispiel Workshops und Treffen, bei denen man auf fremde Menschen trifft“, sagt die Expertin. Auch gezielte Trainings oder Events mit sogenannten „Elevator Pitchs“, in denen man sich und seine Projekte kurzgefasst vorstellt, sind zu empfehlen.Die eigene Begeisterung kann entscheidend seinGenau wie die Technik, sich von erfolgreichen Personen inspirieren zu lassen: „Sehr wertvoll sind grundsätzlich gute Vorbilder und Mentoren“, sagt Edith Steiner. „Man findet sie im Bekanntenkreis, aber auch in Fach-Literatur und TED-Talks, bei Youtube oder über Institutionen wie die IHK.“ Wer mit seinem eigenen Portfolio begeistern möchte, sollte bestenfalls selbst für diese Tätigkeit brennen. „Die meisten Designer, Architekten und andere Freiberufler gehen davon aus, dass die Qualität ihrer Arbeit ihnen den Marktzugang sichert.“Es sei aber wichtig, dass man nicht nur gut sei, sondern gleichzeitig Freude an der Arbeit habe. „Dieser Funke ist entscheidend für die Zusammenarbeit mit Kunden, für Wachstum und Erfolg.“Es gibt spezielle Vorgründungscoachings und Gründungsberatungen, die je nach Bundesland finanziell gefördert werden. Diese Beratungen finden idealerweise schon lange vor dem Beginn der selbstständigen Arbeit statt: „Eine gute und detaillierte Vorausplanung vor dem Start ist unerlässlich“, sagt Reiner Stüllenberg, Coach und Trainer aus Düsseldorf. „Sie sollte mindestens ein Jahr im Voraus beginnen und sich auch der Frage widmen, in welcher Form gegründet wird - ob als Freiberufler, mit einem Partner zum Beispiel als GbR oder als Gesellschaft wie GmbH.“Selbstständige sollten „Stehauf-Männchen“ seinBestenfalls finden Studierende in dieser Vorbereitungszeit auch heraus, ob sie die nötigen Eigenschaften für eine erfolgreiche Arbeit als eigener Chef mitbringen. „Ich glaube nicht, dass jeder selbstständig sein kann“, sagt Stüllenberg.„Das hängt oft mit den eigenen Werten zusammen.“Man darf sich beispielsweise nicht von der Aussicht abschrecken lassen, kein festes Gehalt zu bekommen. Dem Experten zufolge hilft es außerdem, wenn man seine Ziele hartnäckig verfolgt, eine „Steh-auf-Männchen“-Mentalität hat und sich von Schwierigkeiten nicht aus der Ruhe bringen lässt. (dpa/cr)

Aktionswoche für Unternehmer ab 15. März

Über 51.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung in Brandenburg sollten in den kommenden zehn Jahren eine neue Eigentümerin oder einen neuen Eigentümer finden.

In so vielen brandenburgischen Betrieben sind die Inhaber 55 Jahre alt und älter. Gelingt die Nachfolge nicht, drohen dem Bundesland Arbeitsplätze, Wertschöpfung, Innovationskraft, Steueraufkommen und gesellschaftliche Stabilität verloren zu gehen.

“Sich um die Nachfolge kümmern, das kostet Zeit, Geld und Nerven. Sich nicht um die Nachfolge kümmern, das kostet womöglich das Lebenswerk.“ Das sagt der Ostbrandenburger IHK-Präsident Carsten Christ für die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHKs) des Landes Brandenburg. „Es ist kein einfaches Thema, denn es benötigt viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl.“

Deshalb findet vom 15. bis 19. März 2021 landesweit die Aktionswoche „Nachfolge bewegt Brandenburg“ statt. In verschiedensten Formaten gibt es Informationen zu allen Phasen der Unternehmensnachfolge von der Übergabeplanung, über die Unternehmensbewertung und Nachfolgersuche bis zu Fördermöglichkeiten. Betroffene berichten praxisnah von ihren Erfahrungen. (ihk/mm)