Barrierefreier Weg ins Bad hilft im Alltag älterer Bewohner

Pflegeratgeber in guten Händen - Märkisch-Oderland

Barrierefreier Weg ins Bad hilft im Alltag älterer Bewohner

Gesundheitsförderungskonzept für Pflegeeinrichtungen

Stabile Haltegriffe, fachmännisch angebracht, erleichtern das Benutzen der Toilette. Foto: Kirsten Neumann/dpa-mag

15.02.2022

Haltegriffe neben dem Klo und barrierefreie, deutlich markierte Laufwege zur Toilette können pflegebedürftigen Menschen mit Inkontinenz ihren Alltag erleichtern. So wird auch das Sturzrisiko reduziert. Deshalb sollten zum Beispiel keine Möbel im Weg stehen. Teppichkanten kann man am Boden festkleben, damit sie nicht zur Stolperfalle werden.Große Symbole, Bilder oder Schriftzüge an der Bad-Tür wiederum sind eine große Hilfe beim Finden der Toilette, wenn neben Inkontinenz auch eine Demenz-Erkrankung vorliegt.Zu empfehlen ist ein farbiger Toilettensitz, der sich deutlich von der Umgebung im Bad abhebt, heißt es vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Wichtig ist darüber hinaus, dass die Pflegebedürftigen Kleidungsstücke tragen, die sie leicht und schnell ausziehen können.

Nicht mehr die volle Kontrolle über die eigene Urin- und Stuhlausscheidung zu haben, ist ein schambehaftetes Thema - für pflegende Angehörige, aber vor allem für Betroffene. Schlimmstenfalls kann es zu Rückzug und sozialer Isolation führen. Zum Beispiel, wenn sich jemand wegen seiner Inkontinenz nicht mehr aus dem Haus traut.

Umso wichtiger sei ein offener Umgang damit, so die Fachorganisation. Auch um Lösungen zu finden, die den Alltag für alle erleichtern können. Probleme mit Inkontinenz sind laut ZQP ein „typischer Grund“ dafür, dass die häusliche Pflege nicht mehr zu leisten ist und ein Umzug ins Pflegeheim nötig wird.

Mit Anpassungen in der Wohnung und einer Reihe anderer Maßnahmen lässt sich dieser Schritt womöglich vermeiden: Praxistipps für den Alltag - etwa zur Ernährung, zur Hautpflege und zu Hilfsmitteln - hat das ZQP in einer umfangreichen Broschüre gebündelt. Sie ist online kostenlos verfügbar. (dpa)

Märchen und Demenz

Gesundheitsförderungskonzept für Pflegeeinrichtungen

Es war einmal … Mit diesem Satz fangen alle Märchen an, an diesen Satz knüpfen sich auch unsere frühesten Kindheitserinnerungen.

„Deswegen kann man mit Märchen gut Demenzerkrankte erreichen, sie aktivieren das Langzeitgedächtnis“, sagt Silke Fischer, Geschäftsführerin von „Märchenland – Deutsches Zentrum für Märchenkultur“. Angeregt durch diese Erkenntnis hat Märchenland ein in Deutschland einzigartiges Gesundheitsförderungskonzept angestoßen: das Projekt „Es war einmal … Märchen und Demenz“, an dem seit 2017 bundesweit 272 Pflegeeinrichtungen teilgenommen haben. Steigt ein Pflegeheim neu ein in das Projekt, kommen acht Wochen lang Demenzerzählerinnen oder -erzähler einmal die Woche in die Einrichtung – seit der Corona-Pandemie nur online. „Allerdings mit gleich bleibendem Erfolg“, sagt Silke Fischer.

Diese Präventionsmaßnahme, ist auch in stationären Pflegeeinrichtungen Brandenburgs möglich. Allerdings müssen diese sich bewerben, weil die Teilnehmerzahl auf 250 Einrichtungen im Jahr limitiert ist. Das Projekt wird von den Pflegekassen voll finanziert. (Quellen: pflege-online. de/maerchenunddemenz.de)
  

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