Nicht mehr die volle Kontrolle über die eigene Urin- und Stuhlausscheidung zu haben, ist ein schambehaftetes Thema - für pflegende Angehörige, aber vor allem für Betroffene. Schlimmstenfalls kann es zu Rückzug und sozialer Isolation führen. Zum Beispiel, wenn sich jemand wegen seiner Inkontinenz nicht mehr aus dem Haus traut.
Umso wichtiger sei ein offener Umgang damit, so die Fachorganisation. Auch um Lösungen zu finden, die den Alltag für alle erleichtern können. Probleme mit Inkontinenz sind laut ZQP ein „typischer Grund“ dafür, dass die häusliche Pflege nicht mehr zu leisten ist und ein Umzug ins Pflegeheim nötig wird.
Mit Anpassungen in der Wohnung und einer Reihe anderer Maßnahmen lässt sich dieser Schritt womöglich vermeiden: Praxistipps für den Alltag - etwa zur Ernährung, zur Hautpflege und zu Hilfsmitteln - hat das ZQP in einer umfangreichen Broschüre gebündelt. Sie ist online kostenlos verfügbar. (dpa)
Märchen und Demenz
Gesundheitsförderungskonzept für Pflegeeinrichtungen
Es war einmal … Mit diesem Satz fangen alle Märchen an, an diesen Satz knüpfen sich auch unsere frühesten Kindheitserinnerungen.
„Deswegen kann man mit Märchen gut Demenzerkrankte erreichen, sie aktivieren das Langzeitgedächtnis“, sagt Silke Fischer, Geschäftsführerin von „Märchenland – Deutsches Zentrum für Märchenkultur“. Angeregt durch diese Erkenntnis hat Märchenland ein in Deutschland einzigartiges Gesundheitsförderungskonzept angestoßen: das Projekt „Es war einmal … Märchen und Demenz“, an dem seit 2017 bundesweit 272 Pflegeeinrichtungen teilgenommen haben. Steigt ein Pflegeheim neu ein in das Projekt, kommen acht Wochen lang Demenzerzählerinnen oder -erzähler einmal die Woche in die Einrichtung – seit der Corona-Pandemie nur online. „Allerdings mit gleich bleibendem Erfolg“, sagt Silke Fischer.
Diese Präventionsmaßnahme, ist auch in stationären Pflegeeinrichtungen Brandenburgs möglich. Allerdings müssen diese sich bewerben, weil die Teilnehmerzahl auf 250 Einrichtungen im Jahr limitiert ist. Das Projekt wird von den Pflegekassen voll finanziert. (Quellen: pflege-online. de/maerchenunddemenz.de)