Mit den Temperaturen steigt für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen auch die körperliche Belastung. Vor allem ältere Menschen, aber auch pflegebedürftige Kinder, sind häufig von Hitzeerschöpfung oder sogar Hitzeschlägen betroffen.
Bereits mit wenigen Maßnahmen lässt sich dieses Risiko reduzieren. Auf dem Internetportal pflege.de finden sich Tipps, wie die Hitzewelle gut zu überstehen ist.
Drinnen bleiben
An heißen Tagen sollten die pralle Sonne möglichst vermieden werden. Denn diese hat an solchen Tagen besonders viel Kraft und kann schnell Hitzeschläge verursachen. Deshalb sollten ältere oder auch junge, pflegebedürftige Personen bei Hitze die Tage lieber drinnen verbringen.
Wohnung kühl halten und lüften
Um Überhitzung vorzubeugen, ist es wichtig, Wohnung oder Haus kühl zu halten. Lüften am besten nachts oder frühmorgens auf Durchzug. Die Fenster bleiben tagsüber geschlossen und auch verdunkelt mit Rollos, Jalousien oder Gardinen. Sollte die Raumtemperatur trotz geschlossener Fenster zu heiß und die Luft zu dick werden, nochmals auf Durchzug lüften.
TIPP Ein Raumthermometer hilft, die Temperatur in der eigenen Wohnung einzuschätzen.
Ausreichen trinken
Das A und O an heißen Tagen ist: viel trinken! Und das auch bereits bevor der Durst kommt. Bei hohen Außentemperaturen sollten mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag aufgenommen werden, idealerweise Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder auch Saftschorlen mit hohem Wasseranteil. Koffein, Alkohol und Kaltgetränke sind keine gute Wahl. Da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen. Besonders ältere Menschen sollten bei Hitze aufs Trinken achten. Denn sie haben als Senior einen geringeren Wasseranteil im Körper als junge Menschen und somit weniger Flüssigkeit, die im Notfall zur Verfügung steht.
Bei bettlägerigen Personen sollten die pflegenden Getränke immer in Griffweite auf den Nachttisch stellen. Beachtet werden muss auch die Salzzufuhr. Wenn trotz Trinkens der Durst nicht weniger wird, ist wahrscheinlich der Elektrolythaushalt unausgeglichen. Beim Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Salze. So hilft schon natriumhaltiges Mineralwasser oder auch mal ein Gläschen Ayran. Ayran ist ein Getränk aus der Türkei, das aus Joghurt, Wasser und Salz besteht - und so ideal geeignet ist, den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen.
Nur leichte Kost
Schwerverdauliche oder fettige Speisen rauben an heißen Tagen dem Körper zusätzliche Energie. Stattdessen gehört leichte Kost wie Salate oder wasserreiche Gemüse- und Obstsorten auf den Speiseplan. Diese helfen zusätzlich dabei, den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Dazu zählen zum Beispiel Weintrauben, Melonen, Ananas, Gurke und Tomate.
In kleinen Häppchen serviert, motiviert dies zum Beispiel pflegebedürftige Kinder eher zum Zugreifen.
Den Körper kühl halten
Oft haben pflegebedürftige oder ältere Menschen bei Hitze Schwierigkeiten, die eigene Körpertemperatur zu regulieren, das kann an bestimmen Medikamenten oder auch am Alter liegen. Umso wichtiger ist es deshalb, den eigenen Körper kühl zu halten. Duschwasser und Getränke sollten lieber lauwarm sein statt kalt - denn bei kaltem Wasser verbraucht der Körper Energie, um dieses aufzuwärmen. Fuẞ- oder Handbäder sowie das Benetzen der Haut mit Wasser aus einer Sprühflasche können außerdem helfen.
Leichte Kleidung tragen
Um an heißen Tagen Überhitzung zu vermeiden, kommen als Kleidung atmungsaktive Naturstoffe wie Baumwolle oder Leinen infrage. Das gilt auch für die Bettwäsche
Ventilatoren sorgen für angenehmen Windzug
An besonders hohen Temperaturen sind Ventilatoren eine Wohltat. Sie sorgen für einen leichten Luftzug im Zimmer. Dieser kühlt die Haut angenehm. Der Ventilator sollte allerdings nicht direkt auf das Gesicht zielen - manche Menschen reagieren darauf mit trockenen Augen. Bei einer Pollenallergie, ist es ratsam, statt Ventilatoren eine Klimaanlage mit Filter installieren zu lassen.
Medikamente prüfen
Mehr Aufmerksamkeit verlangt bei Hitze auch die Medikamentengabe. Die meisten Medikamente müssen kühl lagern, also unter 25 Grad. Es empfiehlt sich, einen Blick in den Beipackzettel zu werfen und Medikamente über den Sommer gegebenenfalls im Kühlschrank aufzubewahren. Der Hausarzt weiß, ob Medikamente bei Hitze durch andere ausgetauscht oder vorübergehend weggelassen werden können.
Inkontinenzmaterialien regelmäßig wechseln
Bei Inkontinenz ist es noch wichtiger, die Inkontinenzmaterialien regelmäßig zu wechseln. Denn durch das vermehrte Schwitzen ist die Haut besonders empfindlich. Tägliche Hautkontrolle ist empfohlen. Bei anhaltend geröteten Stellen unverzüglich den Arzt aufsuchen. Eventuell sind Netzhosen mit Einlagen eine luftigere Alternative zu Einwegwindeln.
Bei Bettlägerigkeit höchste Achtsamkeit
Je wärmer es ist, desto mehr schwitzen die Menschen. An heißen Tagen wird so die Haut von Pflegebedürftigen, die ebenfalls bettlägerig sind, durch den vermehrten Schweiß anfälliger für einen Dekubitus (auch Wundliegen). Um eine solche offene Wunde und das damit verbundene Infektionsrisiko zu vermeiden, ist eine gründliche Dekubitusprophylaxe im Sommer entscheidend. Sowohl die Haut als auch das Bett brauchen ausreichend Luftkontakt. Bei bettlägerigen Menschen ist auf die regelmäßige Positionierung im Bett zu achten. Zusätzlich sollte die Bettdecke mehrmals am Tag gelüftet und gewendet werden.
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Was tun bei Hitzschlag?
Falls es doch passiert: So reagieren Sie bei einem Hitzschlag. Falls alle Vorsichtsmaßnahmen nichts nützen, kann der Körper mit einem Hitzschlag oder auch Hitzekollaps reagieren. Hier gilt es, auf die typischen Symptome zu achten und schnell zu reagieren. Symptome sind unter anderem eine erhöhte Körpertemperatur von etwa 40 °C, Erschöpfung, Benommenheit oder Halluzinationen.
Erste Hilfe Bringen Sie die betroffene Person aus der Sonne, in den Schatten oder in einen kühlen Raum. Legen Sie die Person nach Möglichkeit auf dem Rücken und lagern Sie die Beine leicht hoch. Versuchen Sie, mit Geschirrhandtüchern umwickelte Kühlpackungen oder feuchte Tücher den Körper herunterzukühlen. Geben Sie der betroffenen Person viel zu trinken. Die Getränke sollten jedoch lauwarm und nicht zu kalt sein. Ganz wichtig: Bleiben Sie bei dem Betroffenen. Grundsätzlich sollten Sie Menschen mit einem Hitzschlag nie allein lassen. Die Situation kann oft schnell kippen und der Körper sich weiter aufheizen.
Bei Bewusstlosigkeit muss der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden und der Körper mit Kühlpacks und feuchten Tüchern gekühlt werden. Rufen Sie dann den Notarzt.
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