Stabil durch die Hitze kommen

Pflegeratgeber

Stabil durch die Hitze kommen

Tipp: Wie der Alltag auch bei hohen Temperaturen gelingt.

Gerade bei älteren und pflegebedürftigen Menschen ist es wichtig, dass sie sich vor der Hitze schützen. Foto: adobe.stock

08.07.2023

Mit den Temperaturen steigt für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen auch die körperliche Belastung. Vor allem ältere Menschen, aber auch pflegebedürftige Kinder, sind häufig von Hitzeerschöpfung oder sogar Hitzeschlägen betroffen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Hitzewelle gut überstehen.

Bleiben Sie drinnen

An heißen Tagen sollten Sie die pralle Sonne möglichst vermeiden. Denn diese hat an solchen Tagen besonders viel Kraft und kann schnell Hitzeschläge verursachen.

Halten Sie die Wohnung kühl

Um Überhitzung vorzubeugen, ist es wichtig, Wohnung oder Haus kühl zu halten. Lüften Sie nachts oder frühmorgens auf Durchzug. Halten Sie die Fenster tagsüber geschlossen und verdunkeln Sie diese mit Rollos, Jalousien oder Gardinen. Sollte die Raumtemperatur trotzdem geschlossener Fenster zu heiß und die Luft zu dick werden, lüften Sie lieber auf Durchzug.

Trinken Sie ausreichend

Das A und O an heißen Tagen ist: viel trinken. Und das auch bereits bevor der Durst kommt. Bei hohen Außentemperaturen sollten Sie deshalb mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken – idealerweise Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder auch Saftschorlen mit hohem Wasseranteil. Und meiden Sie Koffein, Alkohol und Kaltgetränke, da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen. Bei bettlägerigen Personen stellen Sie als pflegender Angehöriger Getränke immer in Griffweite auf den Nachttisch.

Nur leichte Kost

Schwerverdauliche oder fettige Speisen rauben an heißen Tagen dem Körper zusätzliche Energie. Stattdessen auf leichte Kost wie Salate oder wasserreiche Gemüse- und Obstsorten setzen. Dazu zählen zum Beispiel Weintrauben, Melonen, Ananas, Gurke und Tomate. In kleinen Häppchen serviert motiviert dies zum Beispiel pflegebedürftige Kinder eher zum Zugreifen.

Halten Sie Ihren Körper kühl

Oft haben pflegebedürftige oder ältere Menschen bei Hitze Schwierigkeiten, die eigene Körpertemperatur zu regulieren – das kann an bestimmen Medikamenten oder auch am Alter liegen. Umso wichtiger ist es deshalb, den eigenen Körper kühl zu halten. Duschwasser und Getränke sollten lieber lauwarm sein statt kalt – denn bei kaltem Wasser verbraucht der Körper Energie, um dieses aufzuwärmen. Fuß- oder Handbäder sowie das Benetzen der Haut mit Wasser aus einer Sprühflasche können außerdem helfen, den Körper herunterzukühlen.

Leichte Kleidung

Um an heißen Tagen Überhitzung zu vermeiden, sollten Sie sich bei Ihrer Kleidung für atmungsaktive Naturstoffe wie Baumwolle oder Leinen entscheiden. Denn unter Kleidung aus Kunststoffen staut sich die Körperwärme und heizt so den Körper auf. Auch bei Ihrer Bettwäsche sollten Sie auf Naturstoffe setzen.

Ventilatoren sorgen für einen angenehmen Windzug

An besonders heißen Temperaturen sind Ventilatoren eine Wohltat. Sie sorgen für einen leichten Luftzug im Zimmer. Dieser kühlt die Haut angenehm. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Ventilator nicht direkt auf Ihr Gesicht richten – manche Menschen reagieren darauf mit trockenen Augen.

Sind Sie allergisch gegen Pollen, ist es ratsam, statt Ventilatoren eine Klimaanlage mit eingebautem Filter installieren zu lassen.

Prüfen Sie Ihre Medikamente

Mehr Aufmerksamkeit verlangt bei Hitze auch die Medikamentengabe. Die meisten Medikamente sollten Sie kühl lagern – also bei unter 25 Grad. Es empfiehlt sich, einen Blick in den Beipackzettel zu werfen und Medikamente über den Sommer gegebenenfalls im Kühlschrank aufzubewahren.

Sprechen Sie mit dem Hausarzt. Dieser kann Empfehlungen geben, Medikamente bei Hitze durch andere auszutauschen oder vorübergehend wegzulassen.

Inkontinenzmaterialien regelmäßig wechseln

Besteht bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen eine Inkontinenz, sollten Sie bei Hitze zusätzlich darauf achten, dass Sie die Inkontinenzmaterialien regelmäßig wechseln. Denn durch das vermehrte Schwitzen ist die Haut besonders empfindlich. Behalten Sie die Haut täglich im Blick und suchen Sie bei anhaltend geröteten Stellen frühzeitig den Arzt auf.

Bei Bettlägerigkeit: Beugen Sie Wundliegen gezielt vor

An heißen Tagen wird die Haut von pflegebedürftigen Menschen, die ebenfalls bettlägerig sind, durch den vermehrten Schweiß anfälliger für einen Dekubitus (auch Wundliegen). Um eine solche offene Wunde und das damit verbundene Infektionsrisiko zu vermeiden, ist eine gründliche Dekubitusprophylaxe im Sommer entscheidend. Sowohl die Haut als auch das Bett brauchen ausreichend Luftkontakt. Bei bettlägerigen Menschen ist auf die regelmäßige Positionierung im Bett zu achten. Zusätzlich sollte die Bettdecke mehrmals am Tag gelüftet und gewendet werden. pflege.de

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