Das ist doch nur das Alter

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Das ist doch nur das Alter

Aufräumen mit Alzheimer-Gerüchten

Merk: teln gegen das Vergessen: Bei vielen Alzheimerkranken beginnen die Symptome erst ab 65 Jahren. Foto: Christin Klose/dpa-mag

15.03.2022

Rund um die Alzheimer-Krankheit halten sich hartnäckig einige Gerüchte. Eins davon: Alzheimer ist keine Krankheit, sondem ganz normal bei sehr alten Menschen. Das ist falsch, sagt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).

Ein organisch gesundes Gehirn wird im hohen Alter zwar langsamer, kann aber noch sehr leistungsfähig sein. Alzheimer ist dagegen eine Erkrankung, entsprechende Ablagerungen werden in bildgebenden Verfahren sichtbar.

Alzheimer nicht immer erblich bedingt

Die Initiative stellt weitere Irrtümer richtig: So gebe es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Krankheit beim Menschen ansteckend sei. Auch habe sie nichts zu tun mit einer erhöhten Aluminium-Aufnahme. Zwar wurde im Gehirn verstorbenerAlzheimer-Patienten eine höhere Konzentration festgestellt. Fachleute gehen derzeit aber davon aus, dass das eine Begleiterscheinung und nicht die Ursache ist. Alzheimer bekommen, weil ein Elternteil diese Krankheit auch schon hatte? Das muss nicht so sein, erklärt die AFI. So sei nur rund ein Prozent aller AlzheimerErkrankungen eindeutig erblich bedingt. Diese Menschen erkranken dann schon recht früh im Leben. Bei allen anderen beginnen die Symptome meist erst ab 65 Jahren.

Alzheimer ist noch nicht heilbar - das stimmt. Aber das Gerücht, deshalb nichts tun zu können, ist ein Irrtum. Mit Medikamenten kann der Verlauf verlangsamt werden, auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen sind behandelbar. Nicht-medikamentöse Therapien mobilisieren zudem geistig, körperlich und emotional. (dpa)


Bei Luftnot Doppelerkrankung möglich

Lungenkrankheit COPD und Herzschwäche kommen oft gemeinsam vor

Bei Luftnot denken viele zuerst an ein Problem mit der Lunge. Doch das Symptom kann auch auf eine Schwäche des Herzens hindeuten. Häufig kommt beides zusammen: Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung hat einer von drei Herzschwäche-Patienten auch eine COPD - das ist eine chronische Lungenerkrankung, die zur Verengung der Atemwege führt.

Viele Betroffene wissen laut Herzstiftung aber nichts von ihrer Doppelerkrankung: „Wir erleben leider immer wieder, dass die Luftnot entweder allein der Herzschwäche oder der COPD zugeschrieben wird“, sagt der Kardiologe Prof. Thomas Voigtländer.

Schneller Kraftverlust bei Doppelerkrankung

„Die Herz- und die Lungenkrankheit kommen aber häufig zusammen vor“, so der Vorstandsvorsitzende der Herzstiftung. Wichtig sei darum, dass bei einer COPDDiagnose auch nach einem möglichen Herzleiden geschaut werde - und umgekehrt. Liegen beide Erkrankungen zugleich vor, sorgt das dafür, dass Betroffene schneller an Kraft verlieren. Es gilt deshalb, beide Erkrankungen frühzeitig zu behandeln. Dass Herz-KreislaufErkrankungen und COPD häufiger gemeinsam auftreten, liegt unter anderem daran, dass sie sich bestimmte Risikofaktoren teilen - al len voran das Rauchen. Das ist für die Atemwege und die Blutgefäße gleichermaßen schädlich.

COPD kann zu Herzschwäche führen

Aber die eine Erkrankung kann auch die andere auslösen oder beeinflussen: So führt COPD mitunter zu einer Verdickung der rechten Herzmuskelwand, was in eine Herzschwäche münden kann - der Fachbegriff heißt Pulmonale (Lungenherz).

Umgedreht gilt laut der Herzstiftung, dass eine Behandlung einer vorliegenden Herzschwäche den Langzeitverlauf einer COPD deutlich verbessern kann. (dpa)