Ob Skat, Rommé, Schafkopf oder modernere Vertreter des Genres: Kartenspiele sind seit jeher sehr beliebt - egal ob im privaten Kreis oder in der Kneipe. „Karten gehören ebenso wie der Würfel und die Spielfiguren zu den wichtigen Spielkomponenten des Gesellschaftsspiels an sich“, sagt Stefanie Kuschill vom Deutschen Spielearchiv in Nürnberg. Sie betont die große Tradition und ist überzeugt: „Ich denke durchaus, dass Deutschland ein Kartenspiel-Land ist.“
Doch warum sind Kartenspiele so beliebt?
Die Kulturwissenschaftlerin sieht in ihnen ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. „Sie wenden sich vor allem auch an die Spielerinnen und Spieler, die vielleicht Wert auf ein schnelles, kompaktes Spiel legen, das eben auch für einen relativ kleinen Preis Spielspaß verspricht.“ Die teils angespannte Wirtschaftslage wirkte sich in der Spielebranche nicht aus. Im Gegenteil: Die letzten Umsatzzahlen waren positiv. „Zu den Wachstumsmotoren 2023 zählten vor allem die Bereiche Sammelkartenspiele, die einigen Verlagen regelrecht eine Sonderkonjunktur bescherten“, meldet der Branchenverband Spieleverlage.
Spielkarten-Landschaft wird immer größer
Aber auch reguläre Kartenspiele hätten zur Steigerung beigetragen. Überhaupt: Die Bandbreite bei Kartenspielen ist beachtlich: „Die Vielfalt geht von Ablegespielen oder Stichspielen, über konfrontativ oder kooperativ, Zahlen und Formen, bis inzwischen auch zur Pocketversion von Escape-Games“, erklärt Kuschill. Die Preise liegen meist im niedrigen Bereich, oft sind Schnäppchen möglich. dpa