Sie haben beide „Ja“ gesagt. Zu einem inspirierenden Experiment: Die Oderberger Geschäftsfrauen Nicole Wiegand vom Blumenatelier und Nadine Krüger vom Kosmetikstudio planen gerade die erste Hochzeitsmesse an der Alten Oder.
Die Innenstadt soll am 2. Dezember, dem Vorabend des ersten Advents, zum lebendigen „Messegelände“ werden. Im September dieses Jahres hat Nadine Krüger selbst geheiratet. Die 48-Jährige bereitete alles vor Ort vor. Die standesamtliche Trauung fand auf dem Seitenraddampfer „Riesa“ statt. Ein Fotograf kam aus Bad Freienwalde. Im Café Seeblick in der Stadt wurde gegessen. Die Torte stammte von Märkisch Edel, aus der Filiale in Lunow. „Wenn ich heirate, möchte ich hier, in der Region, mein Geld lassen“, dachte sie. Nach ihrer gelungenen Hochzeit ging sie zu der Blumen-Fachfrau in der Angermünder Straße, die auch ihren Hochzeitsstrauß gebunden hatte und schwärmte von Oderberg als Ort zum Heiraten. Das war der letzte Impuls für einen Traum, den Nicole Wiegand schon lange im Herzen bewegte. Sie holte eine handgeschriebene Liste mit Partnern hervor, mit denen sie eine Messe für Heiratswillige entwickeln wollte. Sie möchte die Kreativität vor Ort demonstrieren. Und die Paare ermutigen, eine individuelle Hochzeit zu gestalten. Nicht nur eine, die den Vorgaben der „Weddingplanners“ und den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht. „Oft leben junge Frauen, die heiraten möchten, einen Zwang, der nicht nötig ist“, so spricht Nicole Wiegand aus ihren Erfahrungen. „Alles hat seine Zeit und jetzt ging es ganz leicht, Hand in Hand“, so beschreibt Nicole Wiegand die Vorbereitungen. „Wir arbeiten alle miteinander“, so die gute Erfahrung für die Beteiligten.
Ob eine standesamtliche Trauung auf der „RIESA“, eine Trauung in der wiedereröffneten St. Nicolai Kirche oder ein freies Hochzeitsritual z.B. im Alten Rathaus oder unter der Liebeslinde. Ein „Ja“ in Oderberg ist möglich. Geschäftsleute, Künstler und Musiker aus der Region können das Fest hier fröhlich und feierlich zu einem einzigartigen Erlebnis rahmen, da sind sich die mittlerweile 30 Akteure einig. Vom Blumenschmuck über Catering bis zur Tischplatzkarte aus den Ateliers Martin und Pander gestalten sie Interessierten auf Wunsch als Oderberger Eventteam ihren Tag in einem der hier vorhandenen Festsäle oder Pensionen mit allem Drum und Dran. Die Brautmoden kommen von Claudia Neumann aus Lunow-Stolzenhagen. Auf dieser Messe können sich die Besucher jede Menge Anregungen holen. Hier kommen sie direkt ins Gespräch mit vielen Dienstleistern.
Die Barnimer Busgesellschaft präsentiert sich z.B. mit einem Oldtimer auf dem Marktplatz am 2. Dezember. Daneben stehen Trabis vom Riverside Inn. Und Liz Erber lädt dort zum Hochzeitstanz ein. Es gilt das Prinzip der offenen Höfe. Die Gäste wandeln durch die Innenstadt. Die erste Hochzeitsmesse verläuft entlang der Angermünder und der Berliner Straße. Natürlich hat auch das Standesamt auf der RIESA geöffnet und zeigt sich schön geschmückt. In der Kirche spielt Friederike Heufelder an der Orgel. Da an dem Tag auch ein Weihnachtsmarkt am Friedenshain in Oderberg stattfindet, organisiert Karsten Förster vom Kanuverleih den Shuttledienst vom Stadtzentrum auf den Berg und zurück. Und warum soll man nach der Trauung nicht auch gemeinsam ins (Paddel)Boot steigen? Los geht‘s am Samstag, dem 2. Dezember, dem Vorabend des ersten Advents, um 10 Uhr. Warum die Premiere Anfang Dezember starten wird? Viele Männer machen ihren Antrag unterm Tannenbaum, mit dem passenden Ring als Geschenk oder zu Silvester. - Aber muss es immer ein Schmuckstück sein. Auf der Oderberger Hochzeitsmesse stellt sich auch ein Tätowierer aus Bad Freienwalde vor. Alles sind gespannt auf einen Tag voller Erlebnisse. Ansprechpartner: Blumenatelier, Tel. 033369-281 und Kosmetikstudio 0171 4 02 53 14. Mehr Infos unter www.perspektive-oderberg.org/veranstaltungen/hochzeitsmesse.