Eisenhüttenstadt: Kreative Haarkunst bei Marty Schneider in der Lindenallee

Neueröffnung Friseur Beauty Artistry

Eisenhüttenstadt: Kreative Haarkunst bei Marty Schneider in der Lindenallee

26-Jähriger macht sich mit einem eigenen Geschäft in der Lindenallee selbständig

Lichtdurchflutet und modern eingerichtet ist der Salon von Marty Schneider in der Lindenallee 20. Fotos: Jurij Pahne

20.12.2021

Eisenhüttenstadt. Es ist noch nicht lange her, dass sich der 26-jährige Marty Schneider entschloss, den Friseursalon in der Lindenallee 20 zu übernehmen. Nach Abschluss der 10. Klasse stand dieser Beruf für ihn schon einmal auf der Wunschliste, doch war da auch noch der Plan, die Schule bis zum Abitur zu besuchen. Danach folgte ein freiwilliges ökologisches Jahr in der Forstwirtschaft, wo ihm die Arbeit mit Kindern, die Wald und Tiere entdecken wollten, sehr viel Spaß machte. Ein einjähriges Jurastudium brachte ihm nicht die erhoffte Erfüllung, und seine damalige Friseurin Ellen Kästner-Geißler bescheinigte ihm, dass er für den Juristenberuf „viel zu flippig“ und für einen künstlerischen Beruf viel besser geeignet sei. Kurz entschlossen nahm Marty Schneider das Angebot, Friseur zu werden, an, fand in Ellen Kästner-Geißler und deren Kollegin Christine Hentke zwei Ausbilderinnen mit viel Leidenschaft für den Beruf. Diese Leidenschaft übertrug sich schnell auf den jungen Azubi, so dass die Ausbildung gemeinsam „zu Ende gerockt“ werden konnte. Eine Gastrolle in einem Berliner Studio folgte. In dieser Zeit entwickelte Marty Schneider, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hatte, seine wachsende Neigung zur künstlerischen Seite des Haarstylings, qualifizierte sich nebenher zum Diplom Makup Artist. Gegenwärtig bereitet sich Marty Schneider auf seine im Januar stattfindende Meisterprüfung vor.

„Das Schöne ist halt das Rundum dieses Berufes“ erklärt er. „Man hat jeden Tag andere Kunden, jeden Tag etwas anderes zu tun, es gibt immer wieder neue Aufgaben.“ Da wäre das Färben von schwarz auf blond, was nur in mehreren Sitzungen möglich ist. Das bedeute aber auch, die Kunden zu begleiten, sie sollen sich dabei wohlfühlen. Im Zusammenhang mit Corona entstanden viele Self-Made-Schnitte, die nun zu korrigieren sind, was so manche Herausforderung mit sich bringt.

„Frisieren ist nicht nur Haare schneiden“, schwärmt Marty Schneider. „Wir müssen uns mit extrem vielen Chemikalien und dem Aufbau des menschlichen Körpers auskennen, ebenso mit den Auswirkungen verschiedener Krankheiten auf Haut und Haar.“ Aus dem Zustand der Haare und Nägel lassen sich Krankheiten im Körper vermuten, so dass der Friseur seiner Kundschaft auch Ratschläge für einen Arztbesuch geben kann. In vielen Gesprächen, die sich während des Frisierens ergeben, entsteht Vertraulichkeit, wobei es oftmals nur auf das Zuhören ankommt. Doch der Friseur ist hin und wieder auch „Psychologe“, je nach Kundentyp. Ist man für den einen Berater, wird man von anderen als Freund in Anspruch genommen, dem man sein Herz ausschütten kann. Manchmal will ein Kunde auch nur Frust ablassen, so Marty Schneider. Dann heißt es einfach nur zuzuhören und das Thema wechseln.

Einen ganz wichtigen Teil seiner Arbeit sieht Marty Schneider in der Typberatung. Da viele Kunden sich nicht trauen, nach Veränderungsmöglichkeiten zu fragen, beginnen diese Gespräche von Seiten des Friseurs recht dezent, und wenn Kundin oder Kunde Interesse zeigen wird es konkreter.

Kürzlich wurde der Salon Partner von L’Oréal, was wiederum einen Qualitätssprung im Kundenangebot mit sich bringt – unter anderem die Möglichkeit, am Tablet verschiedene Frisuren auszuprobieren.

Für ein erfolgreiches Geschäft ist aber nicht nur die Kreativität entscheidend, sondern auch die Buchführung, mit der sich der angehende Meister zunehmend auseinandersetzen muss. Angedacht ist auch der Kauf der Immobilie, die in eine Wohlfühloase umgestaltet werden soll.

„Ich wünsche allen Kunden ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr“, sagt Marty Schneider abschliessend. „Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit.“ jp