Wir alle sterben. Manche zu früh. Viele unerwartet. Und tragisch. Andere genießen ihr Da-Sein. Und sind am Ende ihrer Tage vom Glück beseelt, keine Lebenszeit vergeudet zu haben. Sie gehen mit einem Lächeln ins Bett. Und wachen nie wieder auf. Es gibt viele Menschen, die zu Gott beten. Er möge sie doch endlich erlösen. Für sie als Christ ist der Tod nicht das Ende. Es ist der Beginn der Ewigkeit. Gern zitieren sie die Bibel: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen.
Tod. Ein großes Wort. Wie Liebe, Treue, Vertrauen. Wie Gott. Wie Moral und Charakter. Wie Seele und Ewigkeit. Wie Herz und Verstand.
Im Bereich der Trauerkultur ist vieles in Bewegung geraten. Erdbestattung oder Urne? Konfessionell oder weltlich? Längst gibt es Alternativen zu den üblichen Grabstellenfeldern. Man kann seine Angehörigen auf hoher See bestatten. Die Asche ins Weltall transportieren. Oder sie zu einem Diamanten pressen lassen. Eine teure Angelegenheit.
Immer beliebter wird es, die letzte Ruhe im Wald zu finden. Zum Beispiel im annähernd 45 Hektar großen Friedwald Fürstenwalde/ Hangelsberg an der Hangelsberger Bahnhofstraße. Am Fuße mächtiger Kiefern und Eichen, Birken und Buchen sind seit seiner Eröffnung am 30. Juni 2006 individuelle Beerdigungen auf diesem Friedhof möglich. Im Frühjahr bedeckt ein Maiglöckchen-Teppich den Waldboden des Friedhofs, der zum Verweilen und Innehalten einlädt. Zahlreiche Farne überall.
Auf Berlin-Beerdigung.de lobte ein Hauptstädter den Friedwald Fürstenwalde/ Hangelsberg. Er war dort Gast einer Baumbestattung für einen verstorbenen Freund aus Berlin. Ins Auge fiel ihm eine stabile und sehr schön gestaltete Schutzhütte aus Holz, die auch bei Regen, Wind oder an heißen Tagen für einen würdevollen Rahmen für die aufgestellte Urne und die Trauerfeier sorge. Wörtlich: „Die cremefarbene Friedwald-Urne mit Gingkoblatt-Aufdruck wurde auf einem Naturholz-Altar an der Stirnseite in der großen Schutzhütte aufgestellt. Ein Trauerkranz aus cremefarbenen Calla und Rosen auf einer Naturholz-Unterlage schmückte die Urne geschmackvoll. Neben der aufgestellten Urne beleuchteten Trauerkerzen und das Gedenklicht in gleicher Urnen-Optik den Altar stimmungsvoll. Ein sympathisches Foto des Verstorbenen fand ebenfalls seinen Ehrenplatz an der Seite der Urne. Eine Feuerstelle mit entzündetem Feuer in der Mitte der Schutzhütte verstärkte das Bewusstsein der Trauergäste, ganz nah an der Natur und den Elementen zu sein. Während der Trauerfeier wurde von der Familie zusammengestellte Musik von der Anlage gespielt und eine weltliche Rednerin erinnerte in liebevollen und bewegenden Worten an das vorangegangene Familienmitglied. Die zuständige Försterin des Friedwaldes trug im Anschluss die Urne zur vorbereiteten Grabstelle, die Trauergäste folgten ihr. Dort wurde die Urne langsam gesenkt und ein letzter Moment des Abschiedes war gekommen.“
Die Schutzhütte stellt ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung und wird an kalten Wintertagen vom Förster mit einem Feuer geheizt. An der Hütte befindet sich eine Stele, die der Künstler Matthias Bogdan aus einem Eichenstamm gefertigt hat. Sie bietet bei Beerdigungen und Trauerfeiern einen würdigen Platz für die Urne von Verstorbenen. Jörg Kotterba