Ziltendorf. Berufserfahrung sammelte Ekaterina Pogorelskaa zunächst in anderen Heizungs- und Sanitärunternehmen. Der Kontakt zwischen ihr und ihrem ehemaligen Chef ist aber nie abgerissen. Wenn Matthias Klischke in einigen Jahren in den Ruhestand geht, weiß er seinen Betrieb und die Mitarbeiter bei Ekaterina Pogorelskaa in besten Händen.
Im Oktober 1990 hatte Matthias Klischke gemeinsam mit seinem Vater Klaus die Firma gegründet. Klaus Klischke war Ingenieur für Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik, Matthias Klischke hatte den Beruf des Gas-Wasser-Installateurs gelernt. Nach der Wende musste für beide eine neue berufliche Perspektive her. Diese fanden sie in der Selbständigkeit. „Nach und nach stellten wir Leute ein, auch meinen Bruder Andree und später Marcel, der seine Ausbildung in unserem Betrieb erfolgreich abgeschlossen hat. Beide gehören fest zu unserem Team“, erzählt Matthias Klischke. 1996 machte er die Meisterausbildung, um auch ausbilden zu können. Sein Vater zog sich in den folgenden Jahren zunehmend aus dem Geschäft zurück. 2001 schließlich führte Matthias dann den Betrieb alleine fort. „Wir haben durchweg gut zu tun gehabt und konnten uns so einen festen Kundenstamm aufbauen, bei dem wir uns für die gute Zusammenarbeit nur bedanken können“, sagt Matthias Klischke.
Die Auftragslage ist auch heute „sehr gut“, wie Ekaterina Pogorelskaa erzählt. Sie möchte den Betrieb daher gern vergrößern. Einschließlich der beiden Inhaber zählt das Team derzeit fünf Mitarbeiter. "Drei oder vier mehr wären toll“, sagt sie. Und auch ausbilden möchte sie - zwei Lehrlinge im Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres. „Anpacken können und arbeiten wollen, sind wichtigere Voraussetzungen als gute Schulnoten“, ermuntert Ekaterina Pogorelskaa junge Menschen, sich zu bewerben.
Auch das Thema Weiterbildung ist ihr sehr wichtig. „Die Technik verändert sich ständig und es gibt immer wieder neue Vorschriften. Man muss auf dem Laufenden bleiben." Und mit "man" meint sie ihr Team und sich selbst. „Ich kann als Chef nichts von meinen Mitarbeitern verlangen, was ich nicht auch selbst kann“, so die Einstellung von Ekaterina Pogorelskaa. Die meisten Aufträge kommen von Privatpersonen, die einen Austausch alter Heizungsanlagen oder Badsanierungen wünschen. "Der Einbau erneuerbarer Energien steht jetzt im Vordergrund“, berichtet Matthias Klischke. "Smarte Technologien, also Geräte, die sich über Smartphone oder Tablet steuern lassen, sind ebenfalls gefragt“, weiß Ekaterina Pogorelskaa. "Gerade die vielen neuen Entwicklungen machen unsere Arbeit so spannend." Sie selbst gestaltet am liebsten neue Badezimmer. 3D-Planungssoftware kommt dabei zum Einsatz. "Aus dem kleinsten Badezimmer kann man eine Oase machen. Jedes Projekt ist anders und für jedes Projekt gibt es eine Lösung“, so Ekaterina Pogorelskaa.
Die Rolle als Chef fühlt sich für sie immer noch ungewohnt an. "Auf der Baustelle bin ich auch nicht als Chef, sondern als Monteur“, sagt sie. Ausschließlich Büroarbeit kommt für sie nicht in Frage. Dafür macht ihr die Arbeit auf den Baustellen und mit den Kollegen zu großen Spaß. „Wir alle sind auf Du und Du, es läuft sehr familiär bei uns ab. Wir gehen ehrlich miteinander um und kümmern uns umeinander. Ich gehe täglich mit einem Lächeln im Gesicht zur Arbeit.“ Und da sei es auch gar nicht schlimm, dass sie als Inhaberin eines Betriebes nun auch mal längere Arbeitstage hat. „Man weiß ja, wofür man es tut." abe
Erst Kollegen, jetzt Partner
Ekaterina Pogorelskaa und Dominic Pagel waren über viele Jahre Kollegen, nun führen beide ein eigenes Unternehmen. Das heißt aber nicht, dass sie jetzt Konkurrenten sind. Im Gegenteil, sie wollen künftig mit ihren Firmen auch zusammenarbeiten.
„Während unserer Zeit als Arbeitskollegen sind wir Freunde geworden. Das hört jetzt natürlich nicht einfach auf“, sagt Ekaterina Pogorelskaa.
„Wir tauschen uns aus, ergänzen unsere Kompetenzen“, fügt Dominic Pagel an. Er kenne das noch von früher, dass sich Handwerksbetriebe untereinander mit Personal ausgeholfen haben, wenn Not am Mann war. Heute sei das aber kaum noch üblich. „Dabei zeigt die Corona-Pandemie wie schnell Mitarbeiter durch Krankheit oder Quarantäne ausfallen können- und das, wo die Auftragsbücher bei allen Handwerken derzeit übervoll sind“, sagt Ekaterina Pogorelskaa. „Bevor man da einem Kunden absagen muss, kann man ihn an kompetente Kollegen vermitteln“, so Dominic Pagel.
Ekaterina Pogorelskaa sieht noch einen Vorteil in der Zusammenarbeit mit ihrem früheren Kollegen: „Man kann sich auch an größeren Ausschreibungen beteiligen und Aufträge gemeinsam bearbeiten.“