Mühlenfest in Bamme: Hölzerne Technik, die begeistert

Mühlentag IN BAMME

Mühlenfest in Bamme: Hölzerne Technik, die begeistert

Am Pfingstmontag wird die Bockwindmühle in Bamme zum hölzernen Mittelpunkt. Es gibt selbstgebackenen Kuchen, frisches Mühlenbrot und herzhafte Snacks.

Mit seinem Mühlenfest in Bamme beteiligt sich der Förderverein am Deutschen Mühlentag, der jährlich am Pfingstmontag stattfindet. Technischen Nachschlag gibt es am Tag des offenen Denkmals, diesmal am 8. September 2024. Fotos: René Wernitz

20.05.2024

Auf das Wetter konnte sich das Mühlenfest in Bamme immer verlassen. Am Pfingstmontag, 20. Mai 2024, wird dort wieder die Bockwindmühle zum hölzernen Mittelpunkt. Gefeiert wird von 12.00 bis 17.00 Uhr. Die Führungen in und durch die Mühle beginnen um 14.00 Uhr.

Unter Besuchermangel konnten sich die Veranstalter vom 2010 gegründeten Förderverein der Bockwindmühle im Vorjahr wahrlich nicht beklagen. Da war richtig was los. Bamme wurde zu einem regionalen Ausflugsziel, woran sicher auch die Aussicht auf reichlich selbstgebackene Kuchen, frische Mühlenbrote und herzhaften Imbiss sorgte. All das wird auch zum diesjährigen Mühlenfest geboten. Zudem werden Cocktails gemixt, allerdings erst ab 14.00 Uhr und vor der nahen Dorfkirche. In dieser gibt der Chor „Salto Tonale“ um 15.00 Uhr ein Konzert.

Freilich dürften nicht alle Festbesucher am Innenleben des Denkmals interessiert sein. Wer sich aber einer Führung anschließt, erlebt aus Holz gefertigte analoge havelländische Mühlentechnik. Der Fördervereinsvize, Günter Seidemann, und drei weitere Leute präsentieren den Gästen, mit Sicherheit auch eine äußerst interessante Stelle am mächtigen „Hausbaum“ unterhalb des „Mühlenkastens“. Das ist die eingeschnitzte Jahreszahl 1569. Laut einem dendrochronologischen Gutachten war die Eiche 1540 im Alter von 260 Jahren gefällt worden. Der „Hausbaum“ ist der älteste Teil der Mühle. Bis zum First ist sie 12,5 Meter hoch. Steht eine der 9 Meter langen Ruten (im Fachjargon nicht als Flügel bezeichnet) senkrecht nach oben, wächst die Gesamthöhe auf 18,5 Meter. Das hölzerne Denkmal kommt auf ein Gesamtgewicht von satten 30 Tonnen.

Letztmals wurde hier Ende der 1920er Jahre Korn gemahlen. Die 2017/2018 grundsanierte Mühle ist wieder voll funktionstüchtig. Laut Seidemann, der sich seit Beginn seiner Gründungsmitgliedschaft im Verein viel Fachwissen aneignete, ist bislang aber nur mal etwas Getreide geschrotet worden, noch nie zu Mehl gemahlen. Mit dem am hinteren Teil der Mühle befindlichen sechs Meter langen „Stert“ ließe sich die um 360 Grad drehbare Mühle in für sie heute einzig brauchbaren Wind aus westlichen Richtungen drehen.

Eine Windstärke von 4 bis 5 wäre optimal. Allerdings, so betont Günter Seidemann, würde man drei bis vier jüngere und vor allem kräftige Leute benötigen, um die Mühle zu drehen, die leider nicht verfügbar sind. Denn hier würde er zuvor erlangte Sachkenntnisse voraussetzen. Im Förderverein, der Nachwuchs sucht, gibt es offenbar noch keine geeigneten Kandidaten. Mehr Infos zum Verein und zum Fest gibt es per Internet auf www.bockwindmuehle-bamme.de.

rez