Angermünder FC: Jeder Gegner wird ein neuer Gradmesser

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Angermünder FC: Jeder Gegner wird ein neuer Gradmesser

Warten auf ersten Punktspiel-Dreipunkte-Erfolg seit dem 20. Mai soll beendet werden / Spieler-Karussell dreht sich in Sommerpause mit Intensität beim AFC / Im Pokal geht es gegen Victoria Templin

Angermünde gegen Prenzlau: Diese Ansetzung gab es in der Kreisstadt in der Vorsaison im Halbfinale des Oberen Lübzer Kreispokals (Endstand 0:1) - nun sind beide Teams Kontrahenten in der Landesklasse Nord. Fotos (2): Carola Voigt

13.08.2023

Platz 11 mit lediglich 36 Punkten und einem Torverhältnis von minus 17 – diese Bilanz konnte 2022/23 keine Freudensprünge beim Angermünder FC auslösen. 

Noch 24 Punkte sammelte der AFC nach sieben Siegen, drei Unentschieden und fünf Niederlagen in der Hinrunde, im zweiten Saisonteil war man dann sage und schreibe das zweitschlechteste Team der Nordstaffel, weil nur noch zwölf Punkte aus je drei Siegen und Remis-Partien bei neun Niederlagen verbucht wurden. „Krönung“ im negativen Sinne war das 0:11 am vorletzten Spieltag bei Staffelsieger Einheit Zepernick. 

Der letzte „Dreier“ gelang am sechstletzten Spieltag (20. Mai). Davor hat es sechs Spiele ohne Sieg (einschließlich Pokalfinale gegen Gartz) gegeben. Nur in Gartz, gegen Grünow und gegen Wriezen wurde in der Rückrunde gewonnen. Schließlich reichten 36 Zähler nur zum elften Liga-Rang nach Platz 3 in der Spielzeit zuvor und der Führung in der nach neun Spieltagen coronabedingt abgebrochenen Saison 2020/21. 

Magere Heimbilanz mit nur 24 Punkten aus 15 Partien

„Von einer erfolgreichen Spielzeit konnte man für die Mannschaft nun überhaupt nicht sprechen. Eine in allen Belangen an die Wand gefahrene Serie wollte scheinbar nicht aufhören“, schätzt Thomas Bönisch ein, der im Saisonverlauf zum wiederholten Mal (zunächst interimsmäßig) die Verantwortung für die Mannschaft übernahm. 

"Mannschaft muss Harmonie auf dem Platz so schnell wie möglich umsetzen."

Jörg Gehricke, Sportler Leiter

Daheim war ein 7:0 gegen Müncheberg das beste Resultat, auswärts gelang beim 4:1 in Gartz das Top-Ergebnis. Das 0:11 in Zepernick war schon erwähnt, daheim setzte es gegen die Schönower mit 0:4 die höchste „Klatsche“. Überhaupt sind nur 24 Zähler aus 15 Heimspielen ziemlich mager. Noch krasser stehen die 12 Zähler in fremden Gefilden zu Buche. 

In der Sommerpause drehte sich nun das Kader-Karussell heftig. Nicht nur die jetzt wieder offizielle Bönisch-Übernahme des Trainerpostens und die Rückkehr von Jörg Gehricke als Sportlicher Leiter zeigen dies an, sondern eine Fülle von zwölf neuen Spielern, darunter drei bisherige A-Junioren, während fünf Akteure das Team in der Sommerpause verließen. 

„Der Kader der Saison 2022/23 war in der Quantität und Qualität sehr eng. Diese Ausgangssituation musste für die neue Saison deutlich verbessert werden“, sagt der Sportliche Leiter. Sämtliche Neuzugänge „haben die Qualität, dem Team zu helfen. Natürlich gibt es bei den Spielern alters- und erfahrungsbedingt unterschiedliche Startvoraussetzungen“, sagt Gehricke. 

Die neue Mannschaft müsse sich nun finden und „die bereits neben dem Platz vorherrschende Harmonie auch im Spiel umsetzen“. Natürlich hoffe man auf einen guten Saisonstart, um erst danach „über weitergehende Zielstellungen zu sprechen. Selbstverständlich darf davon ausgegangen werden, dass der AFC die letztjährige, eher negative Tabellen- und Mannschaftssituation nicht wiederholen möchte.“ 

Die Nordstaffel erscheint nach Gerickes Worten jetzt als „eine leistungsmäßig sehr ausgeglichene und spielerisch durchaus starke Liga“. Jeder Gegner werde immer aufs Neue „ein Gradmesser“ für den AFC. Man wolle jedenfalls möglichst schnell das „mannschaftliche Optimum erreichen“, wünscht sich der Sportliche Leiter. 

Aus Angermünder Sicht eine „richtige Pokal-Reform“

Übernahm wieder das Zepter beim AFC: Thomas Bönisch coacht das Team.
Übernahm wieder das Zepter beim AFC: Thomas Bönisch coacht das Team.

Nach dem ersten Punktspiel wartet auch auf den AFC zunächst Runde 1 im Landespokal. „Der Landesverband hat mit seiner Entscheidung, wieder Mannschaften der Landesklasse am Landespokal teilnehmen zu lassen, einen sehr wichtigen und richtigen Reformschritt vorgenommen“, sagt Jörg Gehricke. 

Natürlich werde der AFC auch diese Aufgabe ernsthaft angehen. Dass das Los ein Uckermark-Derby gegen Landesligist Victoria Templin ergeben habe, „freut uns umso mehr. Wir hoffen, dass Templin einer möglichen Spielverlegung auf den Freitagabend (25. August) zustimmt, um einem breiten regionalen Publikum dieses Spiel anbieten zu können“, so Gehricke. 

Bleibt abschließend noch ein Blick auf die Neuen: Eric Netzer (21 Jahre/1,87 m groß) kommt von Pommern Löcknitz, wo er im Vorjahr 18 Spiele absolvierte und zehn Tore als treffsicherster Spieler seines Teams erzielte. Alexander Spulsky (auch 21/1,88 m) kehrte nach längerer ausbildungsbedingter Pause zum Ende der Pandemiezeit zurück zum Fußball und machte in der Saison 2022/23 mit 28 Toren in 22 Spielen für seinen Verein SV Tornow (Kreisklasse Oberhavel/Barnim) auf sich aufmerksam. 

Nick Lange unter anderem bei Energie ausgebildet

Mit Johnny Wendler als Mittelfeldspieler, Hamid Ali Kuzeiy in der Offensive und Torwart Luca Volkmer rücken drei talentierte AFC-Junioren in den Männerkader auf. Jede Menge Erfahrung hat dagegen Jonny Richter (31) vorzuweisen, der von Einheit Grünow zum AFC wechselt. 

Mit Nick Lange (25) kehrt ein sehr talentierter, ehrgeiziger und vorwiegend defensiv agierender Spieler nach Angermünde zurück, der seine fußballerische Ausbildung sowohl beim AFC als auch beim FC Energie Cottbus erhielt. Zuletzt bekam er beim Meister der Landesklasse Nord, Einheit Zepernick, wichtige Einsatzminuten. Nun kehrt er zum zweiten Mal zurück zu seinem Heimatverein. Tony Oppelt (34) kommt von Blau-Weiß Gartz - der Angreifer (25 Tore in der Vorsaison) ist insbesondere auch für seinen unbändigen Erfolgswillen bekannt.

Tobias Schuchert kehrt aus Schönow zurück zum AFC

David Whajah (27), gebürtiger Hannoveraner, spielte mehrere Jahre erfolgreich im Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg, später beim TSV Havelse in der Über A-Junioren-Bundesliga. mehrere Stationen war er zuletzt bei Fortuna Britz im Kader. Mit Kevin Dänhardt (29) von der TSG Fredersdorf/Vogelsdorf, Tobias Schuchert (ein Angermünder „Urgestein“ - Rückkehrer vom Schönower SV) sowie Lukas Mantik (25/kommt aus Grünow) ist die Liste der Zugänge komplett. Jörg Matthies


Ex-Landesligist als AFC-Auftaktgegner

Tony Oppelt, einer von zwölf Neuzugängen - in der Vorsaison stürmte er noch für Blau-Weiß Gartz. Foto: Carola Voigt
Tony Oppelt, einer von zwölf Neuzugängen - in der Vorsaison stürmte er noch für Blau-Weiß Gartz. Foto: Carola Voigt

Mit dem Heimspiel gegen Landesliga-Absteiger SC Oberhavel Velten startet das neue Spieljahr für den Angermünder FC. 

Der Spielplan des AFC in der Übersicht:

19.8.23 AFC – SC Oberhavel Velten (Rückspiel: 24.2.24); 2.9.23 FC Strausberg – AFC (2.3.24); 16.9.23 GrünWeiß Ahrensfelde II – AFC (9.3.24); 23.3.23 AFC – MTV Altlandsberg (16.3.24); 30.9. 23 Blau-Weiß Wriezen – AFC (23.3.24); 7.10.23 AFC – 1. FV Eintracht Wandlitz (6.4.24); 14.10.23 Rot-Weiß Prenzlau – AFC (13.4.24); 21.10.23 AFC – TuS Sachsenhausen II (20.4.24); 28.10.23 Schönower SV – AFC (27.4.24); 4.11.23 AFC – Gartz (4.5.24); 11.11.23 Schorfheide Joachimsthal – AFC (11.5.24); 18.11.23 AFC – 1. SV Oberkrämer (26.5.24); 25.11.23 FSV Fortuna Britz – AFC (1.6.24); 2.12.23 AFC – Gramzow (8.6.24); 9.12.23 Oranienburger FCE II – AFC (15.6.24)

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