Joachimsthal: Neu: Eiszeitgeschiebe im Skulpturengarten

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Joachimsthal: Neu: Eiszeitgeschiebe im Skulpturengarten

Das Werk aus Diabas, Quarzit und Gneis von der Bildhauerin Anne Schulz

Foto: saschu

26.09.2023

Der Skulpturengarten am Rathaus Joachimsthal stellt Plastiken regionaler Künstlerinnen und Künstler in wechselnden Ausstellungen vor. Seit dem Frühjahr dieses Jahres gibt es ein neues Werk zu entdecken. „Eiszeitgeschiebe“ von Bildhauerin Anne Schulz aus Biesenthal. „Wir wollten einen künstlerischen Ausdruck für die Verbindung von Joachimsthal und dem Eiszeitmuseum in Groß Ziethen finden“, so Yvonne Ouart, Koordinatorin für Tourismus im Amt und Leiterin der Geschäftsstelle des „Geopark Eiszeitland am Oderrand“.

Die Vorgabe war eine Plastik mit den bunten, vielfältigen Steinen, die typisch sind für unsere Region. Und so setzt sich das Werk aus Diabas, Quarzit und Gneis zusammen. Diabas wurde bereits in der Steinzeit zu Werkzeugen wie Äxten, Beilen, Klingen, Bohrern oder Schabern verarbeitet. Gneis gehört zu den ältesten Gesteinsarten. Die Steine sind an einer Stelle bewusst poliert, sodass der Gast quasi „hineinsehen kann“. Geöffnet ist der Garten täglich von 9 bis 20 Uhr in der Saison, die noch bis 30. September geht. Dann bitte die Winteröffnungszeit beachten.
Text: saschu


Bedeutender Geologe erhält einen Platz

Der Geopark Eiszeitland am Oderrand e.V. hat seine Ausstellung erweitert, um das Leben und die Errungenschaften Leopolds von Buch zu ehren.

Mitarbeiterin Kerstin Kirsch vor der neuen Vitrine in der Ausstellung in Groß Ziethen. Foto: saschu 
Mitarbeiterin Kerstin Kirsch vor der neuen Vitrine in der Ausstellung in Groß Ziethen. Foto: saschu 

Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter seines Fachs im 19. Jahrhundert und wurde von Alexander von Humboldt der „größte Geognost unsers Zeitalters“ genannt. Die Rede ist von Christian Leopold von Buch.

Oft braucht es einen Anlass, um auf Personen oder Ereignisse aufmerksam machen zu können, so die Pressemitteilung aus dem Amt Joachimsthal. 

Vor 170. Jahren verstarb der erwähnte Geologe. 1774 war er in Stolpe an der Oder, im Schloss seiner Familie - derer von Buch - geboren worden. Von Buch entstammt der brandenburgischen Uradelsfamilie von Buch, die nördlich von Berlin und in der Uckermark begütert war – ein altes Adelsgeschlecht aus der Uckermark. Er studierte gemeinsam mit Alexander von Humboldt an der Bergakademie Freiberg bei Abraham Gottlob Werner, dem Begründer der Geognosie in Deutschland. Zeitlebens arbeitete er wissenschaftlich, musste keine Frau und Kinder ernähren und konnte sich diese Arbeit aufgrund seiner Abstammung auch leisten, so Yvonne Ouart, Tourismusfachfrau in der Ausstellung.

Von Buch bereiste also weite Teile Europas und gilt als einer der ersten geologischen Feldforscher. Auf der Grundlage seiner umfangreichen und genauen geologischen Aufzeichnungen entwarf er erstmals ein einheitliches Bild der Geologie Mitteleuropas. Er gilt als der erste Feldgeologe in Deutschland. 1826 veröffentlichte Buch die erste vollständige geologische Karte von Deutschland. Er prägte den Begriff Leitfossil und gilt als einer der Begründer der Stratigrafie, das ist eine Teildisziplin der Geologie, die wichtige Methoden zur relativen Datierung besonders von fossilführenden Sedimentgesteinen erforscht.

Von Buch verstarb am 4. März 1853 im Alter von 78 Jahren in Berlin. Er wurde auf dem Erbbegräbnis der Familie von Buch im ehemaligen Stolper Park beigesetzt. Die Grabstätte der Familie von Buch befindet sich heute im Eigentum der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV), die die Grabstätte durch Spenden finanziert.

Durch die Zusammenarbeit von DGGV und Geopark konnte die neue Schau geschaffen werden. Kommt man in das Foyer des Museums, dann fallen einem sofort die erleuchtete Vitrine und das Banner auf.

Die Präsentation beleuchtet biografische Aspekte wie auch seinen wissenschaftlichen Werdegang. Leopold von Buch hat die Geologie maßgeblich auf ihrem Weg zu einer anerkannten Wissenschaft mitgeprägt. Private Leihgaben haben diese Ausstellung möglich gemacht, wie das Original eines Porträts Leopold von Buchs oder die Leopold-von-Buch-Plaketten der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV). „Unser Museum ist damit um eine Attraktion reicher geworden“, so Yvonne Ouart.

Die Ausstellung soll noch um Kopien der Karten erweitert werden, die von Buch anlegte.

Das Eiszeitmuseum in Groß-Ziethen geht ab 1. November in die Winterpause. Öffnungszeiten: Mi. bis So. von 10 bis 15 Uhr. saschu