
Das kalte Wetter der letzten Tage stellte auch Wildtiere vor besondere Herausforderungen. Der in der Region auch in der Döberitzer Heide vorkommende Eisvogel hat bei strengem Frost besonders zu kämpfen. Der schillernde Vogel, der jetzt aufgrund der fehlenden Vegetation besonders gut zu beobachten ist, bleibt den Winter über in Deutschland, kommt aber mit Eis und Frost eher schlecht zurecht.
Denn frieren die Gewässer über längere Zeit zu, droht dem Eisvogel der Hungertod. Wenn eine Frostperiode einsetzt, frieren Gewässer zu und sperren den Eisvogel von der Fischjagd aus. Vogelexperte Jörg Fürstenow von der Heinz-Sielmann-Stiftung sagt: „Auch schon eine dünne Eisdecke auf den Gewässern kann dem Eisvogel den Weg zu den kleinen Fischen versperren. Dann fehlt ihm die Nahrung. Selbst an eisfreien Gewässern können Eisperlen im Gefieder zum Verlust der Flugfähigkeit oder zum Anfrieren auf dem Ansitz führen. Das bedroht sein Überleben.“
Junge Eisvögel weichen dann in wärmere, eisfreie Regionen aus. Die älteren Männchen aber halten selbst bei Frost an ihrem Revier fest und verteidigen es gegen Artgenossen. So kann eine längere Frostperiode zu drastischen Bestandseinbrüchen E führen, mitunter bis zu 90 Prozent.
Man könnte ihn mit seinem blaugrün und orange leuchtenden Gefieder für einen Exoten halten, aber der Eisvogel ist ein heimischer Vogel, der nicht einmal im Winter in den Süden zieht. Seinen Namen hat er, so wird vermutet, vom metallischen Schimmer seines Federkleids. In Sielmanns Naturlandschaften in Brandenburg findet der kleine Vogel mit großem Kopf und langem Schnabel bestmögliche Bedingungen zum Leben und Fortpflanzen, unter anderem am Großen Graben in der Döberitzer Heide wird der Eisvogel regelmäßig gesichtet. Hier findet er passende Sitzwarten im Geäst von Bäumen oder Sträuchern am Ufer klarer Gewässer. Von dort schießt er wie ein Pfeil unter die Wasseroberfläche und schnappt sich kleine Fische wie Moderlieschen, Gründling oder Plötze. Bis zu neun Zentimeter lange und zwei Zentimeter hohe Fische kann er verspeisen. Dabei ist er selbst nur 16 bis 18 Zentimeter groß.
Wetterbedingte Bestandseinbrüche und durch Industrie und Landwirtschaft belastete Landschaften machen dem Eisvogel das Überleben schwer. In einigen europäischen Ländern wurde er schon als gefährdete Art in die Roten Listen aufgenommen. In Deutschland gilt seine Lage als kritisch, aber laut Roter Liste noch nicht als gefährdet. 9.500 bis 15.000 Brutpaare des buntschillernden Vogels gibt es deutschlandweit. In Brandenburg leben etwa ein Zehntel davon, nämlich 800 bis 1.400 Brutpaare. Vogelexperte Jörg Fürstenow erklärt: „In intakten Lebensräumen können auch nach einem strengen Winter die überlebenden Exemplare erfolgreich neue Eisvogelfamilien gründen und dafür sorgen, dass dieser faszinierende Vogel bei uns dauerhaft überlebt.“
Heidelauf im Juni
Der Heidelauf wird jährlich vom SV Dallgow 47 durchgeführt und führt auf drei Strecken über 5, 10 und 22 Kilometer durch die Döberitzer Heide. Die Streckenführung ist, vom Heide-Eingang am Artilleriepark ausgehend, dauerhaft farbig markiert und bietet ganzjährig die Möglichkeit, sportlich die Heide zu erkunden. Der diesjährige Lauf wird am 21. Juni 2025 stattfinden. Die Anmeldung ist bereits möglich. Weiter Infos auf sportverein-dallgow.de/heidelauf