Wie Susi einen Beitrag zur Ortsgeschichte leistete

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Wie Susi einen Beitrag zur Ortsgeschichte leistete

Vor etwa 100 Jahren wurde ein Wildschwein über die Döberitzer Dorfgrenzen hinaus bekannt. Jetzt ist es im Rathaus der Gemeinde zu sehen.

Susi, die zahme Döberitzer Bache, wurde 2015 in Bronze gegossen und ist nun im Rathaus der Gemeinde zu sehen. BILDQUELLE: GEMEINDE DALLGOW-DÖBERITZ

29.10.2024

Dallgow-Döberitz. Um eine ganz und gar nichtmenschliche Susi rankt sich in der Gemeinde eine originelle Geschichte, die sich vor etwa 100 Jahren zugetragen hat. Inzwischen ist diese Susi als Bronzeskulptur im Rathaus verewigt.

Die Geschichte wird auf der Gemeinde-Onlineseite www.dallgow.de erzählt, nach den Aufzeichnungen von Paul Deickert in „Historisches Döberitz“ (1930 und 1936). Demnach war Susi eine Döberitzer Bache, also ein weibliches Wildschwein. Sie war noch ein Frischling in der Pirschheide gewesen, als sie dort der Hund des Wachtmeisters Oskar Schneider am 23. Februar 1923 aufstöberte und seinem Herrchen brachte. Schneider nahm den Frischling bei sich auf, gab ihm den Namen und behielt Susi bei sich, bis er in den Ruhestand ging. Fortan lebte das zahme Tier bei einem Oberjäger. „Wenn sie des Öfteren tage- oder wochenlang sich in der freien Wildbahn umgesehen hatte, dann kam sie von ihren Ausflügen stets unversehrt zurück“, wie ebenso in der Online-Geschichte zu lesen ist. Ab Karfreitag 1928 war sie aber erstmals ein Muttertier.

Susi erlangte im Dorf und im Umland, auch in Berlin, gewisse Bekanntheit. Es existiert sogar historisches Bildmaterial. 2015 hat sie der Dallgower Künstler und Bildhauer Rüdiger Wichmann in Bronze gegossen. Seit September 2024 und auf Dauer ist Susi im Rathaus der Gemeinde zu sehen. Die Übergabe war durch Vertreter der „Interessengemeinschaft Geschichte Dallgow-Döberitz“ erfolgt, aus der heraus inzwischen ein Verein gegründet wurde. Dessen Zweck soll es sein, Ortsgeschichte zu erhalten, zu dokumentieren, zu digitalisieren, zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und an künftige Generationen weiterzugeben. Es besteht bereits ein kleines Archiv mit Fotos, Dokumenten, Post- und Landkarten sowie einigen Gegenständen. Fotos und Infos zu Susi liegen freilich auch vor. Wer dem Verein beitreten will, kann per E-Mail an geschichte@dallgow.de oder über die Gemeindebibliothek Kontakt aufnehmen. rez


Leseherbst 2024 und die „Saat der Wut“

Dallgow-Döberitz. Leseherbst in der Gemeindebibliothek: Am 9. Oktober 2024 begann die erste Vorlesestunde für Kinder ab ca. drei Jahren. Bis Weihnachten lesen ehrenamtliche Vorleser und Vorleserinnen immer mittwochs in der ungeraden Kalenderwoche (das nächste Mal am 6. November) ab 15.30 Uhr Geschichten oder Märchen vor. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zum bundesweiten Vorlesetag dieses Jahres, am 15. November, gibt es heitere Geschichten für Erwachsene bei Kaffee und Gebäck. Da nicht nur die Kleinen gerne etwas vorgelesen bekommen, sondern auch die Großen, lesen unter dem Motto „Alles für die Katz“ Jutta Fritz und Christiane Knorr um 10.00 Uhr in der Gemeindebibliothek, Bahnhofstraße 151. Anmeldeschluss ist am 13. November.

Für den 23. November ist Frank Goyke angekündigt. Er nimmt Interessierte ab 14.30 Uhr mit an den Berliner Tatort seines Kriminalromans „Saat der Wut“. Danach kann bei Kaffee und Kuchen geplaudert werden. Hier sind Anmeldungen bis zum 20. November notwendig.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei – Spenden für die Gemeindebibliothek sind allerdings willkommen. Mehr Infos auf www.dallgow.de in den Veranstaltungstipps, unter 03322/22741 oder per E-Mail an bibliothek@dallgow.de. red