Die Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Auto und Straße - und diese Verbindung ist kleiner, als viele denken. Die Standfläche eines Reifens entspricht in etwa der Größe einer Postkarte.
Das bedeutet, dass selbst bei einem schweren SUV alle vier Reifen zusammen eine Aufstandsfläche haben, die nicht größer ist als ein DINA4-Blatt. Bei hohen Geschwindigkeiten, in Kurven oder beim plötzlichen Bremsen lastet enorme Kraft auf diesen wenigen Quadratzentimetern. Umso wichtiger ist es, dass die Reifen in einwandfreiem Zustand sind.
Der saisonale Wechsel auf Sommerreifen bringt nicht nur mehr Sicherheit, sondern schont auch die Reifen. Winterreifen nutzen sich bei hohen Temperaturen schneller ab, da ihre weiche Gummimischung für kalte Straßen ausgelegt ist. Sommerreifen hingegen bleiben auch bei Hitze formstabil und sorgen für präzises Lenkverhalten und kürzere Bremswege.
Armin Kistner, Technikexperte bei einem Reifenhersteller, betont: "Viele unterschätzen, welche Kräfte auf die Reifen wirken - besonders bei hoher Geschwindigkeit oder in Kurven. Die regelmäßige Kontrolle der Profiltiefe und des Luftdrucks sind daher für die Fahrsicherheit entscheidend.“
Für den Reifenwechsel empfiehlt es sich, eine Fachwerkstatt zu besuchen. Die Profis prüfen dabei, ob die ausgetauschten Winterreifen noch fit für die nächste Saison sind. Und sie verfügen über das notwendige Equipment, um die Sommerreifen fachgerecht mit dem richtigen Drehmoment zu montieren. Besonders wichtig ist das Auswuchten der Räder.
Schon kleinste Unwuchten | können spürbare Vibrationen im Lenkrad verursachen, die | nicht nur den Fahrkomfort beeinträchtigen, sondern auch den Verschleiß von Reifen, Radlagern und Fahrwerksteilen erhöhen. Das geht dann nicht nur zu Lasten der Fahrsicherheit, sondern führt zu höheren Kosten. Allein deswegen lohnt es sich, den Service der Profis zu nutzen. Wer möchte, kann die Pneus in der Fachwerkstatt einlagern lassen. txn
Motoren sind Morgenmuffel
Kaltstarts mögen Motoren überhaupt nicht. Das Motoröl ist noch dickflüssig und zäh. „Wenn dann der Mensch am Steuer noch ungehemmt auf das Gaspedal drückt, ist übermäßiger Verschleiß vorprogrammiert“, warnt Alexander Bausch von Tüv Süd. Deshalb sollte man insbesondere in der kalten Jahreszeit den Wagen schonend starten und auf das richtige Öl achten.„Die Zeit, die das Auto braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen, kann je nach Modell variieren. In der Regel sollte man aber mit einer Warmlaufphase von etwa zehn bis fünfzehn Minuten rechnen (vor allem Dieselmotoren), bis der Motor optimal arbeitet“, legt Bausch Autofahrern ans Herz.
Nach dem Starten des Fahrzeugs sollte man zunächst einige Sekunden warten, bis sich die Drehzahl stabilisiert hat. So kann sich der Motor schonend erwärmen. "Wichtig, das Auto nicht im Stand warmlaufen zu lassen, denn das ist umweltschädlich und kann ein Bußgeld nach sich ziehen“, erinnert Alexander Bausch. Bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, sollte man ihn maximal mit etwa der halben Nenndrehzahl belasten. Moderne Motoren brauchen meist Synthetik-Öl. Dieses besitzt bessere Wintereigenschaften als Mineralöl, „ist aber dennoch bei Kälte in seinen Qualitäten beeinträchtigt“, gibt der Fachmann zu bedenken.Â
Entsprechend sollte man auf die Viskositätsangaben achten, wenn man beispielsweise Öl nachkauft. Die Angaben in W geben Aufschluss über die Fließfähigkeit des Schmierstoffes (z.B. 5W-40). Es muss gewährleistet sein, dass die zu schmierenden Stellen des Motors ohne Verzögerung mit Öl versorgt werden. "Ob dem so ist, zeigt die Zahl vor dem W an, welche auf der Plastikflasche oder dem Kanister aufgedruckt ist“, erläutert Bausch. Die richtige Ölqualität ist deshalb so wichtig, weil die Fertigungstoleranzen der Motoren so gering sind, dass dickflüssiges Öl nicht an alle Schmierstellen gelangt, wenn der Motor eiskalt ist“.
Für den Fachmann zählt nur eins: "Welche Ölsorte für den Motor vorgeschrieben ist, beziehungsweise die Mindestanforderungen des Herstellers erfüllt, steht in der Betriebsanleitung. Ist das Öl vom Autohersteller freigegeben, kann man getrost zur günstigsten Dose greifen.“
Heute werden hauptsächlich Mehrbereichsöle verkauft, die sowohl bei Minusals auch Plusgraden eine optimale Fließfähigkeit garantieren. tüv süd