Daten und Fakten rund ums Wohnen müssen Immobilienkaufleute aus dem Stegreif kennen. Es geht um Mietklauseln, Quadratmeterzahlen und Bebauungspläne. Etwas anderes ist allerdings noch wichtiger: Die Menschen und ihre Bedürfnisse verstehen. David Schmidt jedenfalls ist seine Begeisterung für das Thema Wohnen gewissermaßen schon mit den Genen mitgegeben worden. Seine Eltern sind der Immobilienbranche tätig. So war für den Berliner nach seinem Abitur klar, dass er eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann machen will.
„Das Coole ist, dass es keinen klassischen Arbeitstag gibt, jeder Tag ist anders“, sagt der 21-Jährige. Gerade ist er in der Vermietung tätig und hilft einem Kollegen dabei, Immobilienexposés zu verfassen, Besichtigungstermine zu organisieren und Mietverträge aufzusetzen. Doch eigentlich ist es gar nicht so sehr die Arbeit mit Altbau, Maisonette oder Loft, die Schmidt begeistert, sondern die Arbeit mit den Menschen: „Am meisten Spaß macht mir Kundenkontakt, der man lernt immer wieder neue Leute kennen“, sagt er.
Genau das sei die große Besonderheit des Ausbildungsberufs, sagt Carsten Ens vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen: „Die Auszubildenden kommen nicht nur mit Kunden, sondern auch mit Geschäftspartnern, Handwerkern, Bauunternehmen, Bauherren und Mietern zusammen. Sie haben unglaublich viel Kontakt zu Menschen.“ Viele Unternehmen achten bei der Auswahl der Bewerber längst nicht mehr auf die Eins vor dem Komma auf dem Abiturzeugnis, sondern es gehe um „soziale Kompetenzen und das richtige Händchen im Umgang mit Menschen“.
Die dreijährige Ausbildung richtet sich vor allem an Abiturienten oder Absolventen mit gutem Realschulabschluss.
Neben dem Verkauf und der Vermietung von Immobilien sowie der Organisation und Durchführung von Besichtigungen und Beratungsgesprächen kümmern sich Immobilienkaufleute auch um Neubau oder Modernisierungsprojekte.
Zusätzlich zur Arbeit im Unternehmen besuchen Azubis die Berufsschule und lernen da etwa Finanzierungspläne aufzustellen oder Baurechnungen zu prüfen.
Trotz zahlreicher Immobilienportale und Online-Besichtigungen sei die Zukunft der Immobilienkaufleute gesichert, sagen Experten. Auch die Möglichkeiten der Weiterbildung sind vielfältig und reichen vom Immobilienfachwirt über Gutachter oder Sachverständigen für Immobilien bis hin zum Fachstudium oder Teilspezialisierungen. dpa