
Bereits das vierte Jahr in Folge wird in Grimnitz ein Kleidertauschmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Försterei veranstaltet. Das Gelände bietet viel Platz, um draußen zu sitzen, außerdem können Kinder das gesamte Gelände erkunden oder sich auf dem Trampolin auszutoben.
Übrig gebliebene Kleidung wird gespendet
„Wir organisieren mehrfach im Jahr unseren Kleidertausch, meist an einem ersten Samstag im Monat zwischen Mai und Oktober. Meistens kommen rund 30-50 Menschen, die aussortierte Kleidung mitbringen und im Laufe des Tages gegen neue Lieblingsstücke tauschen“, sagt Organisatorin Rebecca Mehling. Der nächste Kleidertauschmarkt findet am 6. September 2025 statt.
Die Kleidungsstücke, die am Ende der Saison noch übrig sind, werden nach Lobetal gebracht, wo diese in einem Laden verkauft werden oder als Spende in die Ukraine gebracht werden. Im vergangenen Jahr wurden zudem mehrere Kisten mit Kinderbekleidung an ein Kinderheim im Kamerun geschickt.
„Ich liebe schon immer Second-Hand-Läden und gab dort viel Geld aus. Als ich in Elternzeit war, hatte ich endlich mal Kapazitäten, mir ein Konzept zu überlegen, wie viele Menschen gleichzeitig alte ungeliebte Kleidung loswerden und viel neue Kleidung erhalten können, ohne dabei viel zahlen zu müssen oder die Umwelt zu belasten“, sagt Rebecca Mehling.
„Die Kleidungsindustrie verursacht viele Schadstoffe für die Natur, angefangen bei Pestiziden für den Baumwollanbau, Chemikalien um die Kleidung zu färben, Mikroplastik bei Mischstoffen wie Polyester, welche genau wie die Chemikalien dann irgendwann ins Grundwasser gelangen. Die Kleidungsproduktion verbraucht CO2 bei Verarbeitung und Transport und die Arbeitsbedingungen der Modebranche sind oft menschenverachtend. Demnach wünsche ich mir mehr Bewusstsein in der Gesellschaft für den enormen Ressourcenaufwand und die Umweltbelastung, um Kleidung herzustellen“, sagt die Organisatorin.
Kaffee und Kuchen für die Besucher
Sie freut sich schon auf den nächsten Second-Hand-Markt. „Es macht wirklich Freude zu sehen, dass etwas, das von mir aussortiert wurde und vielleicht schon ein Jahr ungeliebt im Schrank herumlag, einer Freundin oder Bekannten von mir gut steht und ihr dann Freude bereitet.
Das Ganze schafft Gesprächsanlässe, lustige Situationen und gegenseitiges Unterstützen - einfach insgesamt schöne gemeinsame Erinnerungen.“
Neben dem Kleidertauschmarkt gibt es für die Besucher auch immer Kaffee und Kuchen.„Wir haben in unserer Kommunität mehrere Familien aus der Ukraine, bei denen die Frauen begnadete Bäckerinnen sind. So sorgen unsere Lena und Lilia meistens für tolle süße Verköstigung und meine Mutter kocht eine Gemüsesuppe für alle. Mittlerweile erreichen uns auch von vielen Seiten Kuchenspenden und viele helfende Hände beim Auf- und Abbau. Es ist ein richtiges Gemeinschaftsprojekt geworden“, sagt Organisatorin Rebecca Mehling.
Gerade für die Verpflegung wird bei den Besuchern und Besucherinnen um Spenden gebeten, um die Unkosten der Veranstaltung zu decken. ms