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Verein Kulturhaus Heidekrug 2.0 e.V.: Viel los im alten Ballsaal

15 Jahre Kultur im Heidekrugsaal: Mehr als 60 Veranstaltungen jährlich, von Kino über Konzerte bis hin zu Theatervorstellungen und Volkstanz

Kürzlich beim Arbeitseinsatz im Heidekrugsaal in Joachimsthal Foto: Verein/Ulrike Hahn

10.02.2025

Seit 15 Jahren gehört der Heidekrug wieder zum Kulturleben von Joachimsthal. Der Verein Kulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. wurde 2010 von einer Gruppe von Kulturbegeisterten aus der Schorfheidestadt gegründet und führt inzwischen jährlich mehr als 60 Veranstaltungen durch. Dazu gehören Kino, Konzerte, Theatervorstellungen und vieles mehr. Der Heidekrug ist regelmäßiger Gastspielort der Uckermärkischen Bühnen Schwedt und des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde. Seit 2016 gibt es in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Dorfkino einfach machbar“ des Moki Güstrow jeden Freitag - außer während der Winterpause im Januar und Februar kommunales Kino.

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Der Heidekrugsaal wurde 1897 als Ballsaal der Gaststätte Hohenzollern eröffnet. Die Gegenwart wird von 50 Vereinsmitgliedern, Urgesteinen und Zugezogenen, gleichermaßen gestaltet. Diese Ausgewogenheit ist von Wert für den Verein, so Ruth Butterfield.

Zu den regelmäßigen Angeboten in der Brunoldstraße 1 gehört auch einmal die Woche Volkstanz mit Vereinsmitglied Heike Keding. Starten wird der Heidekrug am 7. März in die Saison mit dem Film „Die Unbeugsamen 2“. Eine Woche später, am 14. März, wird mit dem Film„In Liebe, Eure Hilde“ von Andreas Dresen an die Widerstandskämpferin Hilde Coppi erinnert. Die Drehbuchautorin Laila Stieler wird zu einem anschließenden Filmgespräch zu Gast sein.

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Am Abend darauf, dem 15. März, setzt das Team die Reihe der „unbeugsamen“ Frauen fort, indem mit einem Vortrag an die Widerstandskämpferin Libertas Schulze-Boysen erinnert wird, der von Carmen Orlet mit einer Auswahl an Friedensliedern umrahmt wird. Ein Hinweis, den Ruth Butterfield, die für das Kino den Hut aufhat, mit Freude weitergibt: Es verkehren inzwischen freitags und samstags bis nach Mitternacht noch Züge zwischen Joachimsthal und Eberswalde. Das ist neu.

Beim dritten „Markt der schönen Dinge“ im Heidekrugsaal am 30. März können viele schöne Sachen gekauft und verkauft werden: Trödel, Bücher, Kleidung, Handgefertigtes, Kleinmöbel, Gebrauchs- und Dekoartikel und mehr. Dieses Format sowie die Konzerte des Brandenburgischen Konzertorchesters und Aufführungen der Uckermärkischen Bühnen sind bei den Joachimsthalern beliebt, das weiß das Heidekrug-Kollektiv.

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Auch mit dem Konzertangebot in diesem Jahr sind sie breit aufgestellt: Es umfasst deutsch-türkische Rockmusik (The Ortam), Klezmer und Balkanbeats (Dobranotch) am 24. Mai im Rahmen des alljährlichen Musikfestes MUSAIK. Weiter geplant ist Irish Folk & Celtic Rock (Clover) am 11.10., südamerikanische Rhythmen von Salsa über Ska bis Reggae (El Flecha Negra) am 8.11. und zum Saisonabschluss Weihnachtslieder aus dem Repertoire des Brandenburgischen Konzertorchesters am 21. Dezember dieses Jahres. 

Mit all diesen Veranstaltungen feiert der Heidekrug in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag. Auf eine gute Saison freut sich das Heidekrug-Kollektiv.

Von Sabine Schulz


Lesung in Kreuzkirche

Zu einer Lesung mit Autor Daniel Schulz wird am Sonnabend, dem 22. Februar, um 16 Uhr in die Kreuzkirche Joachimsthal geladen.

Daniel Schulz studierte Politikwissenschaft in Leipzig. Er schreibt über soziale Bewegungen, Rechtsextremismus, ostdeutsche Identitäten und über Osteuropa. In der taz arbeitet er als Redakteur im Ressort Reportage und Recherche. Er liest aus seinem Buch: „Ich höre keine Sirenen mehr“, das im ersten Jahr des Ukrainekrieges entstanden ist. Zur Buchvorstellung heißt es im Internet: „In der Ukraine herrscht Krieg. Nicht erst seit dem Februar 2022, sondern seit 2014. Denn schon damals fielen sogenannte grüne Männchen, verdeckt operierende russische Soldaten, in den Donbass ein und begannen einen Zermürbungskrieg zur Abspaltung der Ostukraine. Ohne diesen verlustreichen Dauerkonflikt, der in Europa jahrelang kaum wahrgenommen wurde, lässt sich der Kriegsverlauf, lassen sich die Reaktionen der Bevölkerung und die für viele Beobachter überraschend gut organisierte und schlagkräftige Gegenwehr der ukrainischen Armee gegen die russischen Invasoren nicht verstehen.

Der preisgekrönte Reporter Daniel Schulz verfügt über vielfältige Kontakte in das Land, über das er seit vielen Jahren schreibt und in dem er selbst als Journalist gearbeitet hat. In seinen Texten begleitet er Menschen, die bereits seit Jahren mit dem Krieg im eigenen Land leben: Zivilist:innen, Soldat:innen, Student:innen und Künstler:innen, die sich im Widerstand organisieren und für eine freie und demokratische Ukraine kämpfen.

Dabei fragt Daniel Schulz, was der militärische Konflikt, der schon Jahre währt und sich wohl noch lange hinziehen wird, mit den Menschen in der Ukraine macht - denen, die kämpfen, denen, die ausharren und denen, die flüchten“.
MäSo