Abschied nach eigenen Wünschen

Helfer in schweren Stunden - Rat und Hilfe im Trauerfall

Abschied nach eigenen Wünschen

Vorsorge: Niemand weiß genauer, wie die eigene Beerdigung aussehen soll als derjenige, den es betrifft. Das Thema sollte man also rechtzeitig angehen.

Haben Sie eigene Vorstellungen von Ihrer Beerdigung? Sprechen Sie darüber. Foto: Lars Gieger/stock.adobe.com

03.06.2024

Das hört sich vielleicht widersinnig an, ist aber eine konkrete Idee, die die Zunft der Bestatterinnen und Bestatter selbst vorschlägt. Auf der Webseite www.bestatter.de gibt es eine Checkliste, was am besten organisiert werden sollte, so lange Leben und Sinne im Hier sind.

Am Anfang stehen die eigenen Ideen

Die Bestattungsvorsorge-Checkliste berücksichtigt alle wichtigen Aspekte für die Planung der eigenen Bestattung. Sie hilft, persönliche Wünsche für die Art der Bestattung, den Ort und die Gestaltung der Trauerfeier festzulegen. Außerdem unterstützt sie bei den finanziellen Planungen, der Vorbereitung wichtiger Dokumente, der Kommunikation mit Angehörigen, der Regelung des digitalen Erbes sowie bei Überlegungen zu Nachrufen und Abschiedsbriefen. So wird sichergerstellt, dass die eigene Bestattung gemäß den individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen ablaufen kann. Mit dem Bestatter vor Ort werden alle Punkte in einem Bestattungsvorsorgevertrag zusammengefasst.

Welche Art der Bestattung ist gewünscht? Erdbestattung, Feuerbestattung, Seebestattung oder gibt es etwas anderes, was nahe liegt?

1. Persönliche Wünsche festlegen

Wo soll die Bestattung stattfinden? Welche Art von Sarg oder Urne Sie soll es sein? Wie soll die Trauerfeier aussehen? Welche Musik wird gespielt oder soll etwas vorgelesen werden, gibt es besondere Rituale? Schreiben Sie Ihre Wünsche bezüglich Blumenschmuck und Dekoration auf. Bestimmen Sie einen Trauerredner oder Verantwortlichen. Wer soll an Ihrer Trauerfeier in welcher Form teilnehmen. Gibt es eine offizielle Trauerfeier und Beisetzung oder eher alles im kleinen familiären Kreis? Was wäre noch wichtig?

2. Finanzielle Vorsorge treffen

Kalkulieren Sie entsprechend Ihren Wunschvorstellungen die Kosten für Ihre Bestattung. Es sollten mindestens zwei Kostenvorschläge eingeholt werden. Vereinbaren Sie einen Termin zur Planung Ihrer Bestattungsvorsorge mit einem Bestattungsunternehmen. Sichern Sie Ihre geplante Bestattung finanziell ab: durch Ratenzahlung in eine Sterbeversicherung oder als einmalige Einzahlung in einen Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag.

Falls Sie noch keinen Vertrag oder finanzielle Absicherung mit einem Bestattungsunternehmen treffen wollen, halten Sie Ihre Bestattungswünsche in einer Bestattungsverfügung fest.

3. Wichtige Dokumente vorbereiten

Verfassen Sie ein Testament oder einen Erbvertrag. Erstellen Sie eine Vorsorgevollmacht. Verfassen Sie eine Patientenverfügung. Organisieren Sie Ihre persönlichen Unterlagen (Personalausweis, Geburtsurkunde, Heiratsur-kunde, etc.). Sind Ihre Versicherungspolicen aktuell (Lebensversicherung, Sterbegeldversicherung)? Halten Sie wichtige Verträge bereit (z.B. Bestattungsvorsorgevertrag und die finanzielle Absicherung der Bestattung).

4. Kommunikation mit Angehörigen:

Besprechen Sie Ihre Wünsche mit engen Angehörigen oder Vertrauenspersonen. Informieren Sie diese Personen darüber, wo sie wichtige Dokumente und Informationen finden können. Legen Sie fest, wer im Todesfall benachrichtigt werden soll.

5. Digitales Erbe regeln

Wie soll mit Ihren Online-Konten und sozialen Medien umgegangen werden? Hinterlegen Sie Zugangsdaten und Passwörter an einem sicheren Ort. Bestimmen Sie einen Verantwortlichen, der über Ihren digitalen Nachlass entscheiden soll.

6. Nachruf und Traueranzeigen

Überlegen Sie, ob und in welcher Form ein Nachruf veröffentlicht werden soll. Legen Sie Textvorschläge oder Richtlinien für Traueranzeigen fest. Wer soll für den Nachruf verantwortlich sein.

7. Abschiedsbriefe oder -botschaften

Verfassen Sie persönliche Briefe oder Aufzeichnungen für Ihre Liebsten. Legen Sie fest, wie und wann diese übergeben werden sollen.

Diese Checkliste soll Ihnen helfen, alle wichtigen Aspekte der Bestattungsvorsorge zu berücksichtigen und Ihre Bestattung entsprechend Ihren Wünschen und Bedürfnissen zu planen. Es kann aber auch eine Erleichterung für Ihre Liebsten bedeuten, wenn Sie konstruktiv und verantwortungsbewußt vorsorgen. www.bestatter.de

Beileidsschreiben: Persönliche Anteilnahe ausdrücken

Wenn Angehörige um den Verlust eines geliebten Menschen trauern, dann sprechen Freunde und Bekannte oft im Rahmen der Trauerfeier bzw. nach der Beisetzung des Verstorbenen ihr herzliches Beileid aus. Diese mitfühlende Geste ist eine Form der mündlichen Kondolenz.

Neben dieser Art der Beileidsbekundung gibt es ebenfalls die Möglichkeit, der Familie des Verstorbenen mit einem Schreiben Beileid auszusprechen – daher die Bezeichnung „Beileidsschreiben“.

Diese Art der schriftlichen Kondolenz wird oft auch als Kondolenzschreiben, Kondolenzbrief, Trauerbrief oder Trauerschreiben bezeichnet. Unabhängig davon, mit welchem Ausdruck die schriftliche Kondolenz bezeichnet wird, dient diese immer dazu, aufrichtige Anteilnahme auszudrücken und den Hinterbliebenen Trost in einer schwierigen Lebensphase zu spenden. www.bestatter.de

Nach Verlust

Lebenslücke schließen: Darum sucht Mann schnell nach neuer Frau

Ganz egal, wer einen Partner/ eine Partnerin verliert - der Schmerz ist wohl vergleichbar groß. Der Freundeskreis wundert sich aber häufig, dass Männer, die eine Partnerin verloren haben, oft schnell nach einer neuen Partnerin Ausschau halten. Aus Sicht des Psychologen und Trauerexperten Roland Kachler wollen sie dadurch die Leere und Lücke in ihrem Leben ausfüllen. Frauen dagegen ließen sich insgesamt mehr Zeit nach dem Tod des geliebten Menschen, wieder in eine andere Beziehung zu gehen. „Sie können besser mit dem Alleinsein umgehen“, sagt Kachler.

Trauerbegleiter Thomas Achenbach vermutet, dass dies auch damit zusammenhängt, dass Frauen mehr soziale Kontakte haben und viele Netzwerke, die sie pflegen. In Bezug auf trauernde Männer beobachtet auch er: „Je kleiner das soziale Netz, desto größer die Einsamkeit, desto schneller die neue Heirat.“

Dennoch rät Roland Kachler Betroffenen, sich für die Trauerphase länger Zeit zu lassen, der verstorbenen Frau einen guten Platz im Herzen zu geben und auch das Alleinsein auszuhalten, um sich als Mann auch einmal selbst zu spüren. „Wenn man sich zu schnell in die nächste Beziehung begibt, merkt die Partnerin, die dazukommt, häufig, dass noch etwas ungeklärt ist“, prophezeit er. Und spätestens dann hieße es für den Mann: Das Thema angehen und aufarbeiten. dpa