Der Himmelfahrtstag ist ein Ausflugstag. Manch einer schnappt sich sein Fahrrad und radelt durch die Natur, andere nutzen die freie Zeit für einen Spaziergang und wieder andere suchen sich eine der Veranstaltungen in der Region heraus. In Neuzelle heißt es am 26. Mai wieder „Handwerk trifft Kultur“. Von 10 Uhr bis 18 Uhr findet auf dem Stiftsplatz der Neuzeller Klostermarkt statt.
In gemütlicher Atmosphäre können die Besucher an den Ständen von rund 60 Händlern, Künstlern und Handwerkern stöbern. „Ein guter Mix aus altem und neuem Handwerk macht den Neuzeller Klostermarkt einzigartig. Man kann persönlich mit den Künstlern und Handwerkern ins Gespräch kommen, die gern über ihre Arbeit und Erfahrungen Auskunft geben“, erläutert Gabriele Werner von der Besucherinformation Neuzelle, die den Klostermarkt mit ihren Kolleginnen organisiert. Sie konnten Keramiker, Filzer, Weber, Maler, Designer und noch viele andere für den Klostermarkt gewinnen, die hier ihre handgefertigten Produkte anbieten, beispielsweise Perlenschmuck, Strickwaren und Genähtes, Töpferwaren und Kräuterprodukte.
Der Neuzeller Klostermarkt sei ein Fest für die ganze Familie. So freut es Gabriele Werner besonders, dass einige Handwerker auch Aktionen für Kinder bereithalten. Hornschmuck könne beispielsweise gefertigt werden. Auch das Handwerk an einer alten Drechselbank dürfe jeder selbst einmal ausprobieren. Noch dazu ist Clown Faxilus vor Ort, der wieder viele lustige Aktionen mit den Kindern vorhat. Ein Bungee-Trampolin steht bereit. Und die Kinder können sich schminken lassen.
Auch Musik werde es geben, so Gabriele Werner – allerdings keine laute Beschallung, sondern dem Ambiente angemessen Klänge zum Genießen. Für diese sorge zum einen Ronny Gander, der an diesem Tag als DJ auflegt, zum anderen das Duo „Die Kulturnomaden“, das Evergreens der letzten 50 Jahre präsentiert. Außerdem unterhalten ein Drehorgel - und ein Panflötenspieler. Um 13 Uhr laden darüber hinaus die Neuzeller Mönche zu einem Orgelkonzert ein.
Für den großen und kleinen Hunger werden an diesem Tag kulinarische Leckereien auf dem Klosterhof angeboten. „Die Auswahl ist groß. Von herzhaft bis süß ist für jeden etwas dabei“, sagt Gabriele Werner und ergänzt: „Wir freuen uns auf einen schönen Tag für Jung und Alt mit vielen netten Begegnungen.“ Sie hofft, das Wetter spielt mit. Denn nach zwei Jahren Corona-Zwangspause soll dieses Mal dem Himmelfahrtsvergnügen in Neuzelle nichts im Wege stehen.
Verkehrshinweis
Wegen der Himmelfahrts-Veranstaltung gibt es in Neuzelle Verkehrseinschränkungen. Von 7 Uhr bis 21 Uhr kommt es im Ortszentrum (Bahnhofstraße, Frankfurter Straße, Brauhausplatz) zu Einschränkungen beziehungsweise Vollsperrungen. Die Umleitungen sind ausgeschildert, ebenso Parkmöglichkeiten.
Noch mehr Kultur
Der Ausflug zum Klostermarkt an Himmelfahrt kann mit einem Besuch in den Klostermuseen und einer Besichtigung der Kirchen verbunden werden. Kreuzgang und „Himmlisches Theater" haben von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die katholische Stiftskirche steht von 12 Uhr bis 16 Uhr für Besucher offen, die evangelische Kirche zum Heiligen Kreuz hat von 11 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
Festung aus Sperrholz
Kunst: Als Reaktion auf die politische Lage zeigt die Stiftung Stift Neuzelle das „Weltgericht."
Neuzelle. Derzeit kann das „Weltgericht - Festung Europa" von Hans-Georg Wagner aus Cottbus und Matthias Steier aus Eisenhüttenstadt im Refektorium des Klosters bestaunt werden. Es ist bereits der zweite Auftritt für das imposante zeitgenössische Kunstwerk in Neuzelle.
„Das Erwachen der beeindruckenden Figuren des Weltgerichts geschieht als Reflex auf die aktuellen. Verwerfungen im Europa des Jahres 2022", teilt die Stiftung Stift Neuzelle mit. Nach seiner ersten Präsentation im Jubiläumsjahr des Klosters 2018 und einem Gastspiel im Kloster Lehnin können sich Besucher dem großformatigen Kunstwerk seit Donnerstag nun noch einmal in Neuzelle nähern und sich dabei die Fragen stellen, was die Darstellungen von Flucht, Verzweiflung, Mitgefühl, Umsorgen, Selbstdarstellung, Nächstenliebe, Scheitern, Liebenden und Trauernden beim Betrachter bewirken und was der Text aus dem Matthäus-Evangelium vermittelt.
Das Kunstwerk ist eine Festung aus 120 Quadratmetern Sperrholzplatten. Hans-Georg Wagner erschuf die Kulisse für die moderne Passionsdarstellung. Auf seinen Relieftafeln sind 134 Figurationen verewigt. Matthias Steier hat in Lasurtechnik surreale Bildwelten geschaffen. Im Ergebnis sind acht Bildträger zu sehen, mit Figuren, die sich aus dem Bibeltext ableiten, aber dennoch Neuschöpfungen aus dem Ist sind.