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Gesundheit

Psychische Beeinträchtigungen sind zumeist unsichtbar

Ratgeber Welche Diagnosen werden bei einem Pflegegrad berücksichtigt?

Auch seelische Erkrankungen können Betroffene behindern. Daher haben sie unter Umständen Anspruch auf besonderen Schutz, Reha oder auch finanzielle Hilfen. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-mag

02.06.2025

Psychische Behinderungen sind oft unsichtbar - und genau das macht sie für Betroffene und ihr Umfeld so herausfordernd. Doch was genau ist eine psychische Behinderung? Und wie können Betroffene sie geltend machen? 

Was ist eine psychische Behinderung?
Eine psychische Behinderung liegt vor, wenn Menschen aufgrund von Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Traumafolgen oder Suchterkrankungen langfristig in ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eingeschränkt sind. 

Laut Sozialgesetzbuch (SGB IX) gelten seelische Beeinträchtigungen dann als Behinderung, wenn sie länger als sechs Monate bestehen und erhebliche Einschränkungen verursachen. Nicht jede psychische Erkrankung ist also automatisch eine Behinderung, chronische können es sein. Entscheidend ist, wie stark die Beeinträchtigung das Leben der Betroffenen beeinflusst - etwa in der Arbeit, in sozialen Beziehungen oder in der Selbstversorgung. 

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Die Unsichtbarkeit als Herausforderung
Während körperliche Behinderungen oft sichtbar sind, bleibt eine psychische Behinderung ähnlich wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen für Außenstehende oft verborgen. Manchmal werden ihre Beeinträchtigungen und besonderen Herausforderungen auch nicht verstanden und heruntergespielt, und genau das verstärkt oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. 

Rechte und Hilfen
Psychische Behinderungen sind im Sinne des Sozialgesetzbuches in Deutschland anerkannt. Das Sozialrecht spricht von Menschen mit Behinderungen, wenn die körperliche, seelische oder geistige Verfassung eines Menschen oder sein Sinneszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Betroffene können einen Grad der Behinderung (GdB) beantragen, um als schwerbehindert anerkannt zu werden und Nachteilsausgleiche zu erhalten, so zum Beispiel steuerliche Vergünstigungen, besonderen Kündigungsschutz und Anspruch auf zusätzliche Urlaubstage.



dpa