Berufseinstieg in die Pflege

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Berufseinstieg in die Pflege

Personalnot: Wer sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert, hat also beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen.

Die Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre - und bereitet auf einen vielseitigen Berufsalltag vor. MARIJAN MURAT

26.06.2023

Die Personalnot in der Pflege ist in Deutschland teils riesig - und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wer sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert, hat also beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen

Hilfskräfte im Pflegebereich

Hilfskräfte helfen Pflegebedürftigen beim Aufstehen, begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhaus bei der Essensverteilung. Zudem räumen sie in Patientenzimmern auf - und assistieren Pflegefachpersonal beispielsweise beim Besorgen von Wäsche. Hilfskräfte arbeiten in Krankenhäusern sowie in Pflege- und Altenheimen, aber auch bei ambulanten Pflegediensten. Die formalen Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Hilfskraft sind vergleichsweise niedrig. „Ein Hauptschulabschluss ist nicht erforderlich, aber sicherlich hilfreich“, sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. „Die meisten Arbeitgeber erwarten aber zumindest den Besuch eines Lehrgangs“, erklärt Anke Jürgensen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Ein solcher Lehrgang, den anerkannte Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten, gliedert sich in einen theoretischen Teil sowie ein Pflegepraktikum und umfasst insgesamt 250 bis 500 Stunden. Der monatliche Bruttoverdienst von Hilfskräften liegt laut Bienstein bei bis zu 2 100 Euro.

Qualifizierte Helfer und Assistenten

Sie gibt es neben Hilfskräften. Tätig sind sie in Krankenhäusern und Heimen oder bei ambulanten Diensten. «Als Pflegehelfer beziehungsweise Pflegeassistent ist qualifiziert, wer eine ein- bis zweijährige Ausbildung nach Landesrecht absolviert hat», erklärt Anke Jürgensen. Das Ausbildungsprofil ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Qualifizierte Pflegehilfskräfte unterstützen beispielsweise bei der Körperpflege, helfen beim Anziehen von Stützstrümpfen oder begleiten im Krankenhaus Patienten beispielsweise zum Röntgen. Im Prinzip unterscheide sich das Aufgabengebiet nicht groß von dem einfacher Hilfskräfte, so Bienstein. Der Unterschied: Die qualifizierten Pflegehilfskräfte verfügen über mehr pflegerisches Wissen und sie haben eine in der Pflege anerkannte Berufsausbildung.

Der Verdienst beträgt laut Bienstein bis zu 2 400 Euro brutto im Monat.

Ausbildung zu Pflegefachpersonen

Die klassische Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre. Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulausbildung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege der Vergangenheit an. Alle Azubis im Pflegebereich absolvieren die ersten zwei Jahre der generalistischen Ausbildung gemeinsam.

Im dritten Ausbildungsjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalistische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbezeichnung „Pflegefachmann“ oder „Pflegefachfrau“. Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern - in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als „Altenpflegerin“ bzw. „Altenpfleger“ oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen“. Pflegefachpersonen haben vielseitige Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationären oder ambulanten Versorgungsbereichen pflegefachlich eigenständig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräfte

Pflegefachpersonen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintechnische Geräte wie etwa Überwachungsmonitore oder Beatmungsgeräte ein. Sie geben Medikamente aus, erstellen Pflegedokumentationen und Dienstpläne oder führen beispielsweise Patientenakten.

„Vorrangig ermitteln sie den Pflegebedarf eines Patienten oder einer Patientin“, so Anke Jürgensen. Sie planen Maßnahmen, führen sie durch und sichern die Pflegequalität. Außerdem unterstützen sie die Ärztinnen und Ärzte etwa bei der Diagnostik. Pflegefachpersonen verdienen laut Christel Bienstein zwischen 3 400 Euro und 4100 Euro brutto monatlich, schon in der Ausbildung ist ein Verdienst von 1 100 Euro brutto monatlich möglich.

Karrieremöglichkeiten für Pflegefachpersonen

Übrigens: Auch eine akademische Ausbildung zur Pflegefachperson ist möglich. Bei den primärqualifizierenden Studiengängen „Pflege“ lernen Studierende wissenschaftlich fundiert und selbstständig Menschen in jedem Alter zu pflegen und zu versorgen. Wer einen solchen Studiengang absolviert, erwirbt zum Berufsabschluss den akademischen Bachelor-Grad.

„Möglich ist auch, erst die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachperson zu absolvieren und dann noch ein pflegebezogenes dranzuhängen“, Jürgensen. Studium sagt Anke

Für alle, die nicht mehr zur Uni möchten, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. So ist etwa eine Fortbildung als Pflegeberaterin oder in speziellen Fachbereichen wie zum Beispiel Psychiatrie möglich. Auch die Übernahme der Stationsleitung ist nach entsprechender Weiterbildung eine Karriereoption. Und wer sich selbstständig machen will, kann etwa mit einem eigenen ambulanten Pflegedienst durchstarten. dpa


Geschick für Verhandlungen

Industriekaufleute Ein Großteil der Ausbildungsbetriebe legt Wert auf gute Deutschund Mathe-Noten.

Was haben Simon Gosejohann (Comedian), Franz Müntefering (ehem. Vizekanzler, SPD), Arne Friedrich (Fußballspieler) und Sven Ottke (Ex-Boxweltmeister) gemeinsam? Nein, nicht die Schuhgröße, sondern eine Ausbildung zum Industriekaufmann.

Was macht ein Industriekaufmann (m/w/d)?

Im Berufsbild Industriekaufmann kauft man Waren ein und verwaltet die Warenbestände, ermittelt Kosten für Aufträge und Projekte und überwacht Produktionsprozesse. Daneben ist man als Industriekaufmann bzw. Industriekauffrau auch im Bereich Marketing und Absatz tätig, nimmt Aufträge entgegen, führt Verkaufsverhandlungen, erstellt Rechnungen und plant Marketing- und Werbemaßnahmen.

Industriekaufleute wickeln die Buchhaltung ab, überwachen den Zahlungsverkehr und wenden Instrumente der Kostenplanung und -kontrolle an. Aber auch die Personalverwaltung gehört zu ihren Aufgaben: So plant und ermittelt man den Personaleinsatz und wirkt auch bei Personalentscheidungen mit.

Industriekaufleute arbeiten in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, zum Beispiel in der Elektro-, Fahrzeug-, Chemie-, Holz-, Transport-, Textilindustrie oder im Handel. Industriekauffrau beziehungsweise Industriekaufmann kann man mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschlusswerden, die große Mehrheit der Ausbilder erwartet aber mindestens den mittleren Schulabschluss oder sogar das (Fach-)Abitur von den Bewerberinnen und Bewerbern

Ein Großteil der Ausbildungsbetriebe legt Wert auf gute Deutsch- und Mathe-Noten. Auch Englisch ist vielen Arbeitgebern sehr wichtig. Doch auch mit nur mäßig guten Noten kann man sich natürlich trotzdem um eine Ausbildungsstelle bewerben. Wichtig ist, die passenden Stärken mitzubringen. Die Top-Stärke, die sich Ausbilder von angehenden Industriekaufleuten wünschen, ist eine genaue und sorgfältige Arbeitsweise. Daneben sollten analytische Fähigkeiten vorhanden sein und Offenheit, Neues zu lernen und Wissen ständig zu erweitern.

Zumeist arbeiten Industriekaufleute in Büros, der Arbeitsplatz kann aber auch das Lager oder die Produktionshallen sein.

Der Kontakt mit Kunden und Lieferanten steht als Industriekaufmann ebenfalls auf der Tagesordnung. Besonders typisch für diesen Beruf sind flexible Arbeitszeiten. azubiyo.de/cr


Maschinen montieren und am Laufen halten

Industriemechaniker sorgen dafür, dass Maschinen und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Sie stellen Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen her und montieren diese zu Maschinen und technischen Systemen. Anschließend richten sie diese ein, nehmen sie in Betrieb und prüfen ihre Funktionen. Zu ihren Aufgaben gehören zudem die Wartung und die Instandhaltung der Anlagen. Sie ermitteln Störungsursachen, bestellen passende Ersatzteile oder fertigen diese selbst an und führen Reparaturen aus. Nach Abschluss von Montage und Prüfarbeiten weisen sie Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein.

Ausbildungsort/-dauer

» Ausbildungsbetrieb und Berufsschule, 3,5 Jahre

Wo arbeitet man?

» Industriemechaniker/innen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller industriellen Wirtschaftsbereiche.

Worauf kommt es an?

» Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
» Sorgfalt
» gute körperliche Konstitution

Perspektiven

» Industriemeister/in der Fachrichtung Metall
» Zusatzqualifikation als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten oder als CNC-Fachkraft
» Studium im Maschinenbau
www.berufenet.de