„Wir haben Ihnen heute die Hilfsräder abgenommen“, so Innungsobermeister Wolfram Süllke auf der Gesellenfreisprechung am vergangenen Wochenende im Festsaal des Alten Rathauses in Fürstenwalde. Der Obermeister der Kfz-Innung Frankfurt (Oder)-Mitte stellte Dana Richter, stellvertretende Obermeisterin der Innung, sowie Sabine Klopsch, die Geschäftsführerin und Anja Süßmilch, die Assistenz der Geschäftsführung der Innung vor. Er begrüßte Astrid Köbsch, Geschäftsführerin und Abteilungsleiterin Gewerbeförderung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder), Region Ostbrandenburg.
Freigesprochen wurden 28 Kfz-Mechatronikergesellen und eine Gesellin. Die diesjährige Gesellenprüfung umfasste 38 Prüflinge, darunter 25 für PKW und 13 für Nutzfahrzeuge. Die Bestplatzierten sind: Ahmad Hout (F/G/M Automobil GmbH), Kaj Rambow (MAN Truck & Bus Deutschland GmbH) und Philip Peter Werner Reinhard Steinbach (Jörg O. Richter e. K.).
Der Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses, Toralf Krause, gab einen Rückblick auf die Prüfungen: „Eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr hat uns sehr erfreut. Wir haben eine ganze Reihe von guten Ergebnissen. Es gab sehr gute Leistungen im praktischen Teil der Gesellenprüfung. Nach einer Zeit der Berufspraxis haben Sie die Möglichkeit zur Qualifikation zum Servicetechniker oder zum Handwerksmeister.“
„Ihre Hilfsräder“ hat Martina Sitzlach-Hoffmann bei ihrem Start als Berufsschullehrerin bereits vor über 44 Jahren abgelegt. Astrid Köbsch überreichte ihr auf Vorschlag der Innung das Silberne Ehrenzeichen des Handwerkes für besondere Verdienste um die Entwicklung des Handwerkes. Gewürdigt wurde ihre engagierte Mitarbeit im Gesellenprüfungsausschuss seit 30 Jahren. Sie tritt sie nun ihren wohlverdienten Ruhestand an. „Die Kfz-Innung hat die Vergabe des Ehrenzeichens bei der Handwerkskammer beantragt, weil sie diese Dienste würdigen möchten“, so Astrid Köbsch.
Die Berufungsurkunden für die neue Ermächtigungsperiode von 2024 bis 2029 für den Gesellenprüfungsausschuss gingen an Silke Lindner, Stefan Lenk und Matthias Bertholdt. Die Kfz-Innung FFO-Mitte hat für die neue Periode eine Ermächtigung für die Fachrichtung Hochvolt bekommen. Ab 1. März werden geprüft: Kfz-Mechatroniker/in den Fachrichtungen Personenkraftwagengentechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Hochvolttechnik.
Die Auszubildende Kfz-Mechatronikerin Emilie Chantal Reichert hat bereits vor der Gesellenprüfung ihre „Hilfsräder“ abgelegt. So etwas hatten die Gesellenprüfer der Kfz-Innung in den vergangenen über 30 Jahren noch nicht erlebt. Zur praktischen Prüfung für die Zusatzqualifikation Old- und Youngtimertechnik fuhr die Auszubildende Emilie Chantal Reichert mit einem frisch in den Farben Blau und Weiß lackierten Chevrolet aus dem vorigen Jahrhundert vor. „Das Fahrzeug habe ich mit meinem Vater gemeinsam repariert und restauriert“, erklärte sie den staunenden Mitgliedern des Gesellenprüfungsausschusses. Das polizeiliche Kennzeichen mit dem Zusatz H am Chevy zeigt, beide haben gründliche Arbeit geleistet. „Seit meinem neunten Lebensjahr faszinieren mich Oldtimer-Rennen. Da ist immer etwas zu reparieren. So habe ich zu meinem Beruf gefunden.“ Zukünftig wird sie sich um Wohnmobile kümmern. Da freut sich sicher das eine oder andere historische Schätzchen über ihre geschickten Hände.
Musikalisch wurde die Feier vierhändig am Klavier mit jugendlicher Frische begleitet von Josie Aurich und Leon Hofmann von der Musikschule Oder-Spree „Jutta Schlegel“ in Fürstenwalde.
Reinhard Witteck