Wiese statt Rasen

Garten im Herbst

Wiese statt Rasen

Wiesen sehen schön aus und unterstützt die Artenvielfalt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-mag

30.10.2024

Dafür streut man Samen auf die vorher oberflächlich aufgelockerte Rasennarbe, rät Norbert Kühn, Pflanzenforscher an der Technischen Universität Berlin. „Danach streut man Sand drüber und gießt an. Über den Winter haben die Pflanzen dann eine gute Chance, zu keimen und sich zu etablieren.“ Kühns Tipp: Saatgutmischungen ohne zu viele sogenannte Akzeptanzarten wählen. „Das sind einjährige Pflanzenarten, die im ersten Jahr blühen“, erläutert der Pflanzenforscher. „Die Wiese entwickelt sich nämlich erst nach zwei, drei Jahren und viele Leute sind enttäuscht, wenn sie im ersten Jahr nichts sehen.“

Insektenschutz und leichte Pflege

Daher mischen die Saatgut-Anbieter Akzeptanzarten wie Kornblume oder Mohn bei - die aber nicht mehr gedeihen werden, wenn die anderen Wiesenpflanzen dicht heranwachsen. „Die guten Mischungen garantieren, dass auch genügend langlebige Wiesenarten enthalten sind“, so Kühn. Es gibt einige Gründe, den Rasen zur Blumenwiese umzugestalten – und wenn es nur an ein paar Stellen ist: Eine Wiese bietet vielen Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf. Außerdem ist eine Wiese laut Kühn viel pflegeleichter. Man muss sie nur zwei- bis dreimal pro Jahr mähen. Gießwasser benötigen die Pflanzen nur bis maximal das zweite Jahr über. „Ich wässere meine Wiesen gar nicht und da macht es auch nichts, wenn die Wiese mal ein bisschen strohig aussieht“, so der Pflanzenforscher. „Das gehört dazu und dann kommen auch die trockenheitsverträglichen Arten besser zum Vorschein.“

dpa

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