Friedliches Miteinander

Garten im Herbst

Friedliches Miteinander

Herbstzeit ist Spinnenzeit: Im Garten bereiten sich die wuseligen Achtbeiner auf den Winter vor.

07.10.2024
Eine Gartenkreuzspinne in ihrem Radnetz. Foto: Wolfgang Kumm
Eine Gartenkreuzspinne in ihrem Radnetz. Foto: Wolfgang Kumm

Im sogenannten Altweibersommer mit warmen Tagen und kühlen Nächten sieht man an vielen Stellen draußen die Netze der Gartenkreuzspinne. Mit bis zu einem halben Meter Durchmesser faszinieren sie aber nicht nur – viele Menschen empfinden Ekel oder sogar Angst angesichts von Spinnen. Doch wie die meisten sind auch Gartenkreuzspinnen harmlos und außerdem nützliche Helfer im Garten: „Gartenkreuzspinnen sorgen für eine natürliche Reduktion von Insektenbeständen wie etwa von Stechmücken“, sagt Judy Kolster, Natur- und Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. 

Nicht nur deshalb sollte man ihre Netze in Ruhe lassen: Die Deutsche Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass es laut Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes grundsätzlich verboten ist, Lebensstätten wildlebender Tiere ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören. Und auch wer Sorge hat, dass die achtbeinigen Webkünstler ins Haus kommen, kann beruhigt sein: „Während einige Spinnen gern in feuchtwarmen Hauskellern Unterschlupf suchen, bleiben Gartenkreuzspinnen an ihrem angestammten Platz im Grünen“, so Judy Kolster. „Gartenkreuzspinnen sind äußerst standorttreu und verirren sich nur äußerst selten ins Haus oder in die Wohnung.“ Stattdessen suchten sie zum Winter hin ein Versteck unter Baumrinden, zwischen den dichten Nadeln von Nadelbäumen oder unter der Erde. 

In Deutschland leben rund 1000 Spinnenarten. In der Regel suchen sie im Herbst nach einem geeigneten Winterquartier. Manche Arten wie die Hauswinkelspinne oder die Zitterspinne kommen dann auch gern in die Häuser, so der NABU. Auch dort fangen sie lästige Stechmücken und Stubenfliegen. Wer sie aber loswerden möchte, sollte die Spinnen nicht mit Schuhen, Staubsaugern oder Zeitungen töten, sondern sie auf einem Blatt Papier oder in einem Glas nach draußen bringen. dpa

Das Huhn zum Hobby machen

Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft begeistern sich immer mehr Menschen dafür, Hühner im eigenen Garten zu halten – selbst in der Stadt. Gerade für Familien mit Kindern ist das eine spannende und naturnahe Erfahrung. Grundsätzlich dürfen alle, die ein eigenes Haus mit Garten besitzen, Hühner halten. Wer dieses neue Hobby für sich entdecken möchte, sollte zu Beginn mindestens drei bis fünf Tiere bei sich einziehen lassen. Pro Huhn sollten zehn Quadratmeter oder mehr Freiraum im Garten vorhanden sein. Gefragt ist ein abwechslungsreicher Auslauf mit Verstecken, Klettermöglichkeiten und Sandbad – schließlich schätzen Hühner Abwechslung und sind von Natur aus neugierig. Ebenso wichtig wie die freie Fläche ist der Stall als Schutz vor Kälte und Nässe mit genügend Fenstern. Mindestens ein Quadratmeter pro Tier, besser noch mehr, sind dabei einzuplanen. Von Vorteil ist ein geschützter Standort im Schatten und ohne direkte Lärmquellen. Um die Dauer des Auslaufs bequem steuern zu können, bietet sich eine automatische Hühnertür an. So bekommen die Hühner ihre regelmäßige Bewegung – ohne dass man dazu jedes Mal hinaus muss, um die Öffnung per Hand zu betätigen. 

Im Inneren des Stalls sollten Hühnerhalter auf möglichst viele Legenester und Sitzgelegenheit achten. Ein regelmäßiges Reinigen sollte ebenso selbstverständlich sein wie die Impfung und die tägliche Fütterung – darüber hinaus macht das Federvieh kaum Arbeit. Die Türen des Stalls sollten möglichst solide sein, damit es kein Fuchs oder Marder hineinschafft.

Hühner gelten als Kleintiere und erfordern daher keine Genehmigung. Allerdings ist die Gesamtzahl der Tiere beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse anzumelden, zudem kann die zuständige Kommune zu möglichen örtlichen Vorgaben beraten. Bisweilen ist zum Beispiel für den privaten Hühnerstall eine Genehmigung erforderlich. Tipp: Wer auch in Zukunft ein gutes Nachbarschaftsverhältnis pflegen möchte, sollte vorab über den Einzug der Hühner informieren – das gilt insbesondere, wenn ein Hahn die gefiederte Familie ergänzen soll. djd