Photovoltaik boomt nach wie vor und Eigenheimbesitzer setzen auf Strom aus erneuerbaren Energien. Damit PV-Anlagen sicher und nachhaltig installiert werden, sind Experten gefragt, die Kompetenz und das notwendige Know-how mitbringen: Dachdecker sind Fachkräfte, die alle Arbeiten am und auf dem Dach ausführen dürfen, dazu gehört auch die Installation von Solaranlagen.
Dächer auf Eignung für PV prüfen
Mittlerweile häufen sich beim Einbau von PV-Anlagen Schadensmeldungen durch unsachgemäßes Arbeiten. Daher weist der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) daraufhin, dass es bei der Montage von PV-Anlagen auf Dächern vieles zu beachten gibt. So werden Solaranlagen oft auf Unterkonstruktionen montiert, die bauphysikalisch nicht geeignet sind. „Daher sollte vor der Installation einer PV-Anlage geprüft werden, ob das Dach die notwendigen Eigenschaften erfüllt. Denn wenn eine bereits aufgebrachte PV-Anlage abgebaut und während einer notwendigen Sanierungsmaßnahme außer Betrieb genommen werden muss, entstehen dem Bauherrn unnötige Kosten. Die können vermieden werden, wenn Sanierung und Aufbringen der PV-Anlage gleichzeitig vorgenommen werden,“ erklärt Jan Redecker, Experte für Photovoltaik und Solarenergie beim ZVDH. Um Verbraucher dafür zu sensibilisieren, hat der ZVDH die Webseite erstellt: www.pv-dachdecker.de. Hier finden Bauherren und Eigenheimbesitzer technische und rechtliche Hinweise sowie Informationen zu den Förderbedingungen in den einzelnen Bundesländern.
Geschultes Dachdeckerhandwerk vermeidet Schäden
Um grundsätzlich Schäden am Dach zu vermeiden, sollte ein Innungsbetrieb des Dachdeckerhandwerks zu Rate gezogen werden, denn er weiß um die Auswirkungen, die das Aufbringen von PV-Modulen auf die Statik des Daches hat. Die einzelnen Module der Anlage müssen sicher befestigt werden, damit es nicht zu Schäden durch Windsog oder Schneelast kommt. Dazu muss man wissen, in welchem Windzonengebiet das Eigenheim steht. Damit einher gehen bestimmte Anforderungen an die Befestigung von Ziegeln, aber auch von PV-Anlagen. Hinzu kommt die fachgerechte Abdichtung gegen Niederschlag. zvdh/hü
Kupfer anstatt Silber
Praktisch und nachhaltig
Bei der Entwicklung der Solartechnik tut sich etwas: Bisher wird bei der Herstellung der Solarzellen wertvolles Silber für Leiterbahnen und Kontakte eingesetzt. Silber ist ein nur begrenzt verfügbarer Rohstoff, deshalb steigen die Preise und machen jetzt bereits rund 10 Prozent der Kosten für PV-Module aus. Am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat man geforscht, wie sich Silber durch das wesentlich preiswertere und weithin verfügbare Kupfer ersetzen lässt. Das Institut hat ein spezielles Galvanikverfahren entwickelt, mit dem dieses Ziel erreicht wurde. Damit kann auf lange Sicht ein wachsender Bedarf bedient werden.
Kupfer kommt in der Erdkruste viel häufiger vor als Silber und ist trotz steigender Nachfrage kein knapper Rohstoff. Das rote Metall ist bereits unverzichtbarer Teil von Solarenergie – Kupfer ist problemlos recyclingfähig und kann beliebig oft wiederverwertet werden. djd