Wenn Museumsleiterin Birgit Klitzke den Laden im Altstadt Carrée, in der Steinstraße 14 betritt, hat dies ganz unterschiedliche Beweggründe. Zum einen ist sie langjährige Kundin bei Juwelier Elling, lässt hier ihren Schmuck reparieren. Neulich erst musste ein Edelstein in einem Ring neu gefasst werden. Sie schätzt ebenso die fachkundige Beratung beim Kauf eines neuen Stücks und den guten Service.
Die Nähe zwischen dem Museum in der Adlerapotheke und dem Familienunternehmen in siebter Generation ist für sie auch fachlich inspirierend. 1749 wurde die Goldschmiede gegründet, die immer noch von der Familie Elling betrieben wird. „Damit blicken wir auf eine der längsten Familientraditionen von Goldschmieden in Deutschland zurück“, so Andreas und Anke Elling. „Die Ellings waren oft engagierte Bürger“, weiß Birgit Klitzke auch von den Vorfahren. Großvater Franz Elling leitete das erste Live-Rundfunk-Konzert in Eberswalde. Den Goldschmied und das Museum verbindet auch die Liebe zu einem Schatz.
Am 16. Mai 1913 hatten Arbeiter in der Messingwerksiedlung des damals noch eigenständigen Heegermühles Geschichte geschrieben. Bei Schachtarbeiten für den Bau von Mietshäusern waren die Männer auf einen zerbrochenen Krug gestoßen, der 81 Goldgegenstände enthielt. Der 2,59 Kilogramm schwere Schatz gilt als bedeutendster mitteleuropäischer Bronzezeit-Fund. Juwelier Elling hat die Kopie des Eberswalder Goldschatzes aus dem Museum der Stadt generalüberholt. Im Geschäft gibt es zudem Nachbildungen zum Kaufen: Anke Elling präsentiert drei Anhänger, die nach dem Vorbild des berühmten Fundes gefertigt wurden. - Auch eine attraktive Möglichkeit für Heimat Shoppen. Im Herbst dieses Jahres planen Stadtmuseum und Juweliergeschäft eine gemeinsame Aktion „Raus aus der Schule, rein ins Museum“. Dann werden sich Heranwachsende unter Anleitung der Goldschmiede damit beschäftigen, mit alten Werkzeugen Schmuck herzustellen. Zur Shoppingnacht am kommenden Freitag werden „Schnäppchen“ im Juweliergeschäft angeboten. Foto/ Text: saschu