Sie hat begonnen, die 16. Saison des „Dinner for fun“. Traditionsgemäß beginnt sie in Strausberg, ehe das Verzehr-Theater weiterzieht an die beiden anderen Standorte Hennigsdorf (Oranienburg) und Potsdam. Die Gäste empfängt wie immer standesgemäß ein roter Teppich. Von außen lässt die weiße Zeltplane nicht erahnen, was den Gast im Inneren erwartet: gedämpftes Licht, goldene Spiegel und roter Samt eine andere Welt.
Auch in diesem Jahr ist den beiden Machern hinter Dinner for fun - Sabrina Bienas und David Blundell - wieder eine besondere, runde Show gelungen. Denn auch wenn die Elemente Comedy, Akrobatik, Tanz und Gesang, umrahmt von einem aufwendigen VierGänge-Menü fast immer die gleichen sind, so gibt es in jedem Jahr wieder etwas Neues und Unerwartetes. Das Paar, das sich beim Zirkus kennenlernte, im Werneuchener Ortsteil Willmersdorf lebt und nach der aktiven Zeit auf der Bühne das Dinner for fun ins Leben rief, engagiert Jahr für Jahr eine bunt-gemischte Gruppe aus Artisten und Entertainern aus der ganzen Welt. So eröffnete die Engländerin Lili Konyot stimmgewaltig, selbstbewusst und mit einer Spur Verführung den Abend mit dem wohl inoffiziellen Motto des Ensembles „Sei hier Gast“ aus dem Disney-Film „Die Schöne und das Biest“ und dem Klassiker "There is no Business like Show-Business“.
Überschrieben ist die Show mit dem Thema „Worte“, das sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Acts zieht. Beispielsweise zeigte Anton Belyakov eine verblüffende Nummer zwischen mehreren alten Schreibmaschinen. Der Handstand-Artist stammt aus einer russischen Zirkusfamilie und beherrscht sein Handwerk in Perfektion, was das Publikum in Jubel und Staunen Varieté-Größe Markus versetzte. Pabst veranschaulichte den Marketing-Wahnsinn anhand von Toilettenpapier und schrieb spontan ein Gedicht mit Worten, die er beim Publikum einsammelte. Wie lustig falsch verstandene Worte und Gedanken, die manchmal besser unausgesprochen bleiben, sein können, zeigte Hausherr Davidoof mit gewohnt englischem Einschlag. Ebenfalls komödiantisch, aber mit akrobatischem Einschlag, präsentierte sich das Duo Gaucho, welches Klamauk am Esstisch vollführte.
Für Bewunderung und Staunen sorgte unter anderem Vanessa aus Kolumbien, die, nur an ihren Haaren gehalten, durch die Zeltkuppel schwebte. Aufmerksamen Zuschauern dürfte ein bekanntes Gesicht nicht entgangen sein: Miles Pitwell, der verrückte Professor mit einprägsamer Frisur, Doppelbrille und Hang zur Magie, war bereits 2021 auf der Dinner for fun-Bühne dabei. Wer bei Diabolo an das Kinderspiel denkt, der konnte sich bei dem Auftritt von Justin Müller davon überzeugen, dass man auch verblüffende Tricks, Sprünge und Drehungen vollführen kann. Die japanische Artistin Kanae Mito schien mit ihrer Darbietung die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen und Ekaterina Timofeeva verzauberte mit einer schwebenden Darbietung im Ring zu Live-Gesang melancholisch und magisch.
In der Küche überzeugte Chefkoch Thomas Schmitt mit einer runden Speisenfolge. Schon allein aufgrund des rasanten Tempos und der Platzverhältnisse ist das eine absolute Meisterleistung. Für die musikalische Untermalung sorgt schon seit zehn Jahren Daniel Armeida Torres am Piano. Ebenfalls seit vielen Jahren mit an Bord sind Artem und Elena Triandafilidi. Wenn auch nicht mehr als Duo Charisma gemeinsam auf der Bühne, so trat Artem solo als Tänzer auf und beide sind zudem hinter den Kulissen tätig. Und zum Ende des Abends gab sich der Pa(b)pst höchstselbst die Ehre.
Tickets für Strausberg sind ausverkauft, für die beiden anderen Standorte gibt es noch Restkarten, Ticketshop: https://dinnerforfun.net/tickets/