Nauen: Die Mitte des Havellands

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Nauen: Die Mitte des Havellands

Touristenmagnet und Wachstumskommune: Die altehrwürdige Funkstadt Nauen punktet mit Kultur, Natur und guten Lebensbedingungen.

Schloss Ribbeck beherbergt unter anderem ein Fontane-Museum und ein Restaurant. Das ganze Jahr über finden viele Veranstaltungen im Schloss oder im Garten statt. Foto: Sandra Euent

01.07.2024

Nauen – eine der flächengrößten Kommunen Deutschlands – ist die drittgrößte Stadt im Landkreis Havelland. Bestehend aus der Kernstadt und den 14 Ortsteilen Berge, Bergerdamm, Börnicke, Groß Behnitz, Kienberg, Klein Behnitz, Lietzow, Markee, Neukammer, Ribbeck, Schwanebeck, Tietzow, Wachow und Waldsiedlung sowie den dazugehörigen Wohnplätzen steht mit rund 268 Quadratmetern Fläche auf Rang 37 der größten Gemeinden, noch vor Frankfurt am Main (Rang 44). Alle Dörfer haben weniger als 1.000 Einwohner und damit, auch wenn sie zu einer Stadt gehören, ihren dörflichen Charakter nicht verloren. 

Nauen selbst ist ein Mittelzentrum mit zahlreichen öffentlichen Einrichtungen. Sie ist Sitz des Amtsgerichts und des Finanzamts. Die Havelland-Kliniken mit ihren angeschlossenen Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge und der Ausbildung in Form einer Pflegefachschule gehören ebenso dazu, wie ein Teil der Kreisverwaltung, die nach dem Zusammenschluss der beiden Altkreise Nauen und Rathenow in der Funkstadt verblieb. Nauen verfügt zudem mit dem Da-Vinci-Campus über eine private Einrichtung, die Kinder vom Kindergarten bis zum Abitur auf diversen Bildungswegen begleitet – einzigartig in der Region. 

Den Namen Funkstadt verdankt Nauen der Tatsache, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts hier engagierte und innovative Menschen die erste Großfunkstelle ins Leben riefen. 1906 in Betrieb genommen, besteht die Funkstelle – in modernerer, veränderter Form – bis heute. Da markante und imposante Funkhaus wurde 1920 in Betrieb genommen. Die Abiturienten des Nauener Goethe-Gymnasiums haben das Privileg, in dem altehrwürdigen Gemäuer ihre Abiturzeugnisse überreicht zu bekommen. 

Von den 68 erfolgreichen Abiturienten haben in diesem Jahr 28 die Note 1 vor dem Komma. Zwei Schüler erreichten die Traumnote von 1,0 und wurden mit der Urkunde des brandenburgischen Bildungsministers ausgezeichnet. Fabian Lubomierski ist der Jahrgangsbeste mit 855 von 900 möglichen Punkten. Im Durchschnitt wurden 633 Punkte und ein Notendurchschnitt von 2,1 erreicht. Kein schlechtes Ergebnis. 

Auch Schüler aus weiter Ferne gaben sich jüngst ein Stelldichein in Nauen: Vor rund anderthalb Wochen besuchte eine Schulklasse aus Indien, aus der 3-Millionenmetropole Jodhpur, den Richart-Hof in der Gartenstraße. Die zwölf Schülerinnen und Schüler, fünf Lehrerinnen und Lehrer kamen im Rahmen eines Schüleraustauschs mit dem Da-Vinci-Campus ins Havelland, wo sie in Gastfamilien wohnen. Im Herbst geht es dann für die deutschen Gymnasiasten zum Gegenbesuch nach Indien. 

Der Richart-Hof, ein ackerbürgerlicher Vierseitenhof, der um 1700 erbaut und 2018 nach aufwendiger Sanierung feierlich wiedereröffnet wurde, ist dabei nur einer von vielen kulturellen Veranstaltungsorten, die sich in der Stadt Nauen befinden. In der Kernstadt selbst zählt dazu die Freilichtbühne im Stadtpark, auf der im Sommer diverse Veranstaltungen und Konzerte stattfinden. Mit einer Strahlkraft weit über das Havelland hinaus, glänzt der kleine Ort Ribbeck, dem der Dichter Fontane ein literarisches Denkmal setzte. Mit Schloss und Schlossgarten, der Kulturscheune und den vielen Cafés lädt Ribbeck immer zu einem Besuch ein. Einen guten Ruf in ganz Deutschland genießt zu dem das Landgut Stober in Groß Behnitz, wo Tagungen aller Größenordnungen, aber auch musikalische und kulturelle Veranstaltungen ihre Heimat finden. san