Präsentiert von

Beruf & Bildung

Nicht faul, sondern schlau

Prokrastination: Wer eine Aufgabe im Job nicht sofort angeht, kann vom Aufschieben sogar profitieren - bewusst und kontrolliert sollte es aber sein.

Kein Mangel an Selbstdisziplin: Bewusste Prokrastination kann die Produktivität sogar fördern - unter bestimmten Voraussetzungen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

23.06.2025

Prokrastination - das bewusste Aufschieben von Dingen gilt oft als Zeichen. von Faulheit oder mangelnder Selbstdisziplin. Doch wer etwa eine Aufgabe im Job nicht sofort angeht, kann vom Aufschieben sogar profitieren vorausgesetzt, es passiert bewusst und kontrolliert. „Konstruktives Prokrastinieren“ nennt es die Autorin Tracy Browers. Die promovierte Soziologin hat mehrere Bücher zum Thema Arbeitsund Lebenszufriedenheit geschrieben und erklärt im US-Businessmagazin „Fast Company“, wozu Aufschieben gut sein kann:

Unternehmen aus der Region

1. Zeit zum Denken nehmen

Wer nicht sofort anfängt, kann das Problem von mehreren Seiten betrachten, Lösungen prüfen und schon mal überlegen, wie die Ergebnisse aussehen und präsentiert werden sollten. Diese Ideen sollte man weiter schärfen und dann loslegen,

2. Kleinkram erledigen

Erst mal was anderes machen - natürlich nicht am Handy scrollen oder Serien gucken: Wer aufschiebt und kleinere Aufgaben erledigt etwa einen kurzen Anruf oder eine schnelle Mail, prokrastiniert sinnvoll, denn das schafft mentale Klarheit für das eigentlich Wichtige.

3. Positive Dringlichkeit erzeugen

Das Gefühl von Zeitdruck kann helfen, sich zu fokussieren und effizient, Aufgaben, die zu arbeiten wir als «wichtig und dringend» empfinden, motivieren besonders stark, der „positive Druck“ durchs Prokrastinieren sorgt dafür, dass wir Dinge geregelt bekommen.

4. Input holen

Ein langsamer Angang kann auch bedeuten, zunächst mehr Informationen zu sammeln oder Experten zu fragen.„Nehmen Sie sich Zeit zum Recherchieren, Lernen und erweitern Sie Ihren Blickwinkel“, rät Browers denn das kann unsere Ergebnisse eigentlich nur verbessern.

5. Raum für Inspiration schaffen

Wenn man ein Projekt vor sich hat und der Funke einfach nicht überspringt, kann es helfen, eine Weile Abstand zu nehmen, um sich anderweitig inspirieren zu lassen. Musik hören, etwas machen, woran man Freude hat, mit den Kindern spielen zum Beispiel. Oder an die frische Luft gehen - Browers verweist auf eine Studie, nach der sich ein Spaziergang positiv sowohl auf die Anzahl als auch die Originalität von Ideen auswirken kann.

Klingt gut, oder? Bei allem, was fürs Aufschieben spricht, sollte man allerdings nicht vergessen: Erledigt werden muss die Aufgabe immer noch.


Kündigung: Nicht immer droht eine Sperrzeit

Wer seinen Job selbst kündigt oder einen Aufhebungsvertrag unterschreibt, muss in der Regel mit einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld rechen. Für zwölf Wochen gibt es dann keine Zahlungen. Es kann aber Ausnahmen geben, wie die Arbeitnehmerkammer Bremen erklärt. 

Generell steht einem Arbeitslosengeld auch dann sofort zu, wenn es einen wichtigen Grund dafür gab, dass man selbst gekündigt hat. Dazu zählen vor allem gesundheitliche Gründe. Aber auch wenn der Arbeitgeber zum Beispiel das Gehalt unregelmäßig bezahlt hat und deshalb erhebliche Lohnrückstände bestehen, haben Betroffene nach einer Kündigung in der Regel weiter Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ein weiterer Grund kann laut der Arbeitnehmerkammer vorliegen, wenn es Gesetzesverstöße seitens des Arbeitgebers gab. 

Wichtig: Wer kündigen oder einen Aufhebungsvertrag abschließen möchte, sollte immer die vertragliche Kündigungsfrist einhalten, um negative Folgen zu vermeiden, so die Arbeitnehmerkammer weiter. Beraten lassen können sich Betroffene zum Beispiel auch bei der Bundesagentur für Arbeit.