So haben Einbrecher keine Chance

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So haben Einbrecher keine Chance

Häufig haben es Kriminelle viel zu einfach, ungebeten in Wohnungen einzudringen

Viele Einbrecher klingeln an der Haustür. Antwortet darauf niemand, gehen sie ums Haus und hebeln ein Fenster auf. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

29.06.2021

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, um der Angst vor Haus- und Wohnungseinbrüchen vorzubeugen. Wie Bewohner ihr Zuhause vor Einbrechern wirksam schützen können, weiß Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Häufig haben es Einbrecher viel zu einfach, ungebeten in Wohnungen einzudringen. Die meisten Einbrecher verwenden dabei Schraubenzieher und Zangen, um Fenster oder Türen aufzubrechen. Das macht es Haus- und Wohnungsbesitzern allerdings auch relativ leicht, sich vor ungebetenem Besuch zu schützen. Statistisch gesehen geben Einbrecher nach rund drei Minuten auf, wenn sie nicht ins Haus oder die Wohnung hineingelangen. „Gerade hier sollten Hausherren ansetzen, um die Immobilie mit einem optimalen Einbruchschutz auszustatten“, erklärt Architekt Sven Haustein.

Mit diesen sieben Schritten kann man die eigenen vier Wände schützen:

1. In einem Mehrfamilienhaus ist eine massive Wohnungstür der beste Schutz vor Eindringlingen. Wohnungsbesitzer sollten daher eine einbruchhemmende Eingangstür einsetzen. Auch ältere Türen bieten mit ein paar Updates ausreichend Schutz: Ein Schloss mit Sicherheitsprofilzylindern, Schutzbeschlägen und zusätzlicher Zylinderabdeckung ab rund 200 Euro treibt die Einbrecher meist schon in die Verzweiflung.

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Diese kostengünstigen Maßnahmen schützen die eigenen vier Wände vor ungebetenem Besuch. Grafik: Schwäbisch Hall
 

2. Bodenhohe oder Doppelfenster bieten in einem Einfamilienhaus nicht nur einen schönen Blick nach draußen, sondern auch einen leichten Einstieg für Einbrecher. Herkömmliche Fenster-Modelle lassen sich einfach und günstig mit verschließbaren Griffen und einer abschließbaren Sicherung nachrüsten. Diese ist ab zehn Euro erhältlich. Mit Pilzkopfbeschlägen, Bandsicherungen und Fensterstangenverriegelungen erhöhen Hausbesitzer den Schutz zusätzlich. Die Kosten hierfür: ab 200 Euro pro Fenster.

3. Terrassen- und Balkontüren sind weitere Schwachstellen, die jedoch mit drei einfachen Maßnahmen vor Einbrechern geschützt werden können: Bandseitensicherung, Stangenschloss und ein abschließbarer Fenstergriff bilden die Basis. Eine Einbruchschutzfolie verhindert außerdem das Einschlagen der Scheibe und eine Dreifach-Verglasung erschwert zusätzlich das Eindringen ins Haus. Die Kosten für die Maßnahmen betragen circa 600 Euro.

4. Heruntergelassene Rollläden während der Nacht oder des Urlaubs allein bieten noch keinen ausgeprägten Schutz vor ungebetenem Besuch. Mit einem Sperrstift oder einem massiven Riegelbolzen verhindern Bewohner das Hochschieben oder Herausziehen der Jalousien – und das für unter 50 Euro.

5. Kellereingänge sollten mit der gleichen Sorgfalt wie Haustüren gesichert werden. Mit Hilfe von Scharnierseitensicherungen oder sogar Querriegelschlössern lässt sich der Zutritt zum Eigenheim über den Keller einfach verhindern. Die Kosten variieren von 100 bis 250 Euro. Gitterrostsicherungen an Kellerschächten bieten einen Schutz vor dem Abheben der Roste und kosten zwischen 20 und 50 Euro pro Schacht.

6. Auch das kleine Gartenhäuschen auf dem Grundstück sollte mindestens mit einem massiven Vorhängeschloss geschützt werden. Für 30 Euro wird auch hier ungebetenen Gästen der Zutritt erschwert.

7. Eine Ergänzung zu dem mechanischen Einbruchschutz kann eine Alarmanlage sein. Die Kosten variieren: Eine Funklösung gibt es ab 400 Euro aufwärts. Wer ein ganzes Alarmsystem installieren möchte, muss mit 7500 bis 15000 Euro rechnen. Hausteins Rat: „Eigenheimbesitzer sollten immer auf Prüfsiegel und Gütezeichen achten. DIN-Normen, VdS-geprüft oder Geräte mit ift-Zertifizierung helfen, die richtigen Lösungen zu finden.“ Die Montage sollten Bewohner von einem VdS-anerkannten Fachbetrieb durchführen lassen als selber Hand anzulegen. (sh)

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