Bauen & Wohnen

Aktuelle Umfrage: Gartenarbeit tut der Seele gut

Psychisches Wohlbefinden 63 Prozent der befragten Deutschen meinen, dass sich Gartenarbeit förderlich auf ihre mentale Gesundheit auswirkt.

Gärtnern tut der Seele gut: Für viele ist Gartenarbeit ein Ausgleich zum Alltag und ein Weg zu besserer Stimmung. Foto: Christin Klose/dpa

23.09.2025

Ob Unkraut jäten, Rasen mähen oder Beete gestalten: Gartenarbeit wirkt sich positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Gartengeräte-Herstellers Stiga. Demnach berichten 63 Prozent der befragten Deutschen, dass sich Gartenarbeit förderlich auf ihre mentale Gesundheit auswirkt.

■ Als größter Vorteil wird dabei die Zeit im Freien genannt 76 Prozent der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen darin den wichtigsten positiven Aspekt.
■ Für 42 Prozent bedeutet Gartenarbeit konkret Stressabbau und bessere Stimmung.
â–  30 Prozent empfinden sie als eine Form der Selbstverwirklichung.

Auch im europäischen Vergleich zeigt sich ein klarer Trend: In Großbritannien (73 Prozent), Spanien (70 Prozent), Italien (69 Prozent) und Polen (67 Prozent) werden die positiven Effekte der Gartenarbeit ähnlich stark wahrgenommen. Besonders häufig werden der Kontakt zur Natur und das Gefühl von Ausgeglichenheit als zentrale Wirkungen genannt.

Die Beschäftigung im Grünen motiviert außerdem viele zu mehr Bewegung: 41 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass Gartenarbeit sie zu einem aktiveren Lebensstil anregt. Insgesamt empfinden 72 Prozent der Deutschen das Gärtnern als wohltuend.

Warum funktioniert das? Was macht Gärtner mit der Psyche?

Gärtnern ist eine Ganzkörperaktivität, die alle Sinne - Tastsinn, Geruchssinn, Sehsinn, Gehörsinn und Geschmackssinn anregt. Wird der Körper in Bewegung gehalten und die Hände beschäftigt, werden Glückshormone wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet. Die Pflege von Pflanzen bedeutet Verantwortung, sich um etwas Lebendiges zu kümmern, und fördert die Wertschätzung für die Natur und das Leben, erklären Wissenschaftler der Columbia University: Im Garten und beim Gärtnern schafft man sich einen „sicheren Raums, in dem man abschalten, Stress abbauen und sich beschäftigen kann“ es sei insgesamt „eine gesunde Auszeit von den Stressfaktoren der Welt“.

Unternehmen aus der Region

Gartenarbeit senkt das Stressniveau

Der Stressabbau, der auch von 42 Prozent der Umfrageteilnehmer genannt wurde, sei tatsächlich einer der größten Vorteile der Gartenarbeit: Es ist erwiesen, dass Gartenarbeit den Cortisolspiegel - Cortisol wird auch Stresshormon genannt - senkt. Gärtnern kann ein Schutzfaktor sein, denn ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel trägt zu Übergewicht, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und einem geschwächten Immunsystem bei.

Unternehmen aus der Region

Übrigens: Wer keinen eigenen Garten hat, kann in Gemeinschaftsgärten mitmachen. Da kommt gleich noch ein positiver Effekt dazu: Das Gärtnern zusammen mit anderen macht einer Studie zufolge möglicherweise noch froher und resilienter.
dpa


Muss Gemeinde haften?

Brandenburg Gemeinden haben eine Verkehrssicherungspflicht für Gehwege, aber nicht für wilde Grünstreifen neben einer Straße. Wer dennoch stürzt, muss allein haften. Das zeigt ein Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Brandenburg, über das die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins informiert. (Az.: 2 U 60/24)

In dem Fall ging es um eine Frau, die auf einem Grünstreifen entlang einer Straße unterwegs war. Der war ungefähr 80 Zentimeter breit. Dort trat sie in ein Loch, das nach der Entfernung eines Holzpflocks zurückgeblieben war. Es war weder befüllt noch markiert worden. Die Frau brach sich das Sprunggelenk und verklagte die Gemeinde. Doch vor Gericht hatte die Frau keinen Erfolg. Wer auf einen Grünstreifen zu Fuß geht, muss auf Bodenunebenheiten achtgeben.
dpa