Azubi gesucht

Frauen wählen Berufe anders

Auch wenn sich - vieles ändert, es gibt typische Frauen- und Männerberufe.

Frauen entscheiden sich besonders häufig für eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. Der Anteil von neuen männlichen Azubis liegt hier unter fünf Prozent. Foto: Benjamin Nolte/dpa-mag

26.06.2023

Kaufmann oder Kauffrau für Büromanagement: Das ist der Ausbildungsberuf, für den 2022 die meisten neuen Ausbildungsverträge unterzeichnet wurden, nämlich insgesamt rund 23 000. Doch Frauen und Männer schlagen bei der dualen Berufsausbildung nach wie vor oft unterschiedliche Wege ein. Das zeigen Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn.

Demnach stand bei Frauen der Beruf der Medizinischen Fachangestellten 2022 auf Platz eins: 16 656 Ausbildungsverträge schlossen sie dem BIBB zufolge in diesem Bereich neu ab. Bei den Männern waren es lediglich 747. Damit liegt der Anteil der neuen weiblichen Auszubildenden hier bei knapp 96 Prozent.

Bei Männern lag mit 20 295 neu unterzeichneten Verträgen hingegen die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker vorne. Eine Berufsausbildung, die beim weiblichen Nachwuchs mit 1 284 unterzeichneten Verträgen nur auf Rang 32 kam.

An zweiter Stelle bei den Frauen steht stattdessen die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (16 116 Ausdie zur Fachanbildungsverträge), Zahnmedizinischen gestellten liegt auf Platz drei (13 011 abgeschlossene Ausbildungsverträge). Zum Vergleich: Bei den Männern sind das die Ausbildung zum Fachinformatiker (15 903 Ausbildungsverträge) und zum Elektroniker (14 256 Ausbildungsverträge). In beiden Ausbildungsberufen liegt der Anteil der neuen weiblichen Azubis gemessen an den abgeschlossenen Verträgen bei unter zehn Prozent (9,4 bzw. 2,8 Prozent).

Die Auswertung beruht auf Daten aus der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2022 in anerkannten dualen Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz (BBIG) und Handwerksordnung (HwO). dpa


Umsonst arbeiten?

Was gilt eigentlich beim Probearbeiten? Muss man dann einen Tag für lau arbeiten, um dem potenziellen Chef oder der potenziellen Chefin seine Fähigkeiten zu beweisen?

Nein. Das ist so nicht erlaubt. Zumindest, wenn der Jobkandidat richtig mitarbeiten soll. Probearbeiten muss grundsätzlich entlohnt werden, sagt Arbeitsrechtsanwältin Nathalie Oberthür. Damit die Probearbeit korrekt geregelt ist, sollte außerdem ein befristeter Vertrag aufgesetzt werden. Gibt es diesen nicht, beginnen Arbeitnehmer und Arbeitgeber automatisch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Zum unentgeltlichen Kennenlernen bietet sich ein sogenanntes Einfühlungsverhältnis an, sozusagen ein «Probearbeiten light». dpa

Weitere Artikel