Toyota ist mit dem kompakten RAV4 quasi der Erfinder des SoftOffroad-Segments. Weltweit wurden schon mehr als zehn Millionen von dem soliden Praktiker für Sport und Freizeit verkauft. Logisch, dass die inzwischen fünfte Generation in der Erfolgspur bleiben will. Der Märkische Markt hat den Japaner mit Plug-in-Antrieb samt CVT-Getriebe und Allradantrieb getestet.
War die erste Generation einst nur 3,72 Meter kurz so misst er mittlerweile in der fünfte Generation 4,60 Meter zwischen den Puffern. Dem aktuellen Softie hat Toyota edle und angenehm freundliche Züge ins Blech gepresst. Er steht mit seinen 18-Zöllern stämmig auf der Straße, verzaubert vom mit seiner gedrungenen Athletik. Aber auch sonst weiß er zu gefallen, wohl weil die Kreativen bei ihm fast gänzlich auf aggressive Attribute verzichteten. Die Plugin-Variante rollt serienmäßig mit Bi-LED-Scheinwerfern vor.
Auch innen empfängt uns der Japaner mit einer subtilen Art von Behaglichkeit. Hier ist alles auf die Bedürfnisse des gehobenen urbanen Kunden abgestimmt: passgerechte Sitze, die mit Seitenführung und weicher Polsterung punkten. Zudem bietet er gediegene Zutaten überall, selbst Kunststoffapplikationen zeigen sich im edlen Look und macht einen wertigen Eindruck. Ein 9-Zoll-Display, markant oberhalb der Mittelkonsole positioniert, ermöglicht verschiedenste intuitive Bedienvorgänge. Optional ist ein farbiges Head-upDisplay erhältlich.
Der RAV4 ist übrigens der erste Toyota, den es mit Plug-in-Antrieb gibt. Zum neuen Antriebsstrang gehören eine starke Lithium-lonen-Batterie (18,1 kWh). Sie besteht aus 96 Batteriezellen, die über die Klimaanlage des Fahrzeugs gekühlt werden, und arbeitet mit einer Spannung von 355,2 Volt. Zusätzlich kommt ein Aufwärtswandler (Boost Converter) zum Einsatz. Den 2,5-Liter-Benziner (185 PS) unterstützt vom ein E-Motor mit 134 kW und hinten mit 40 kW. Systemleistung: 306 PS. Damit ist er in sportlichen 6,0 Sekunden auf Tempo 100, läuft 180 km/h als Spitze. Rein elektrisch schafft er bis zu 75 Kilometer (WLTP-Prüfzyklus). Ist der Strom passé, schaltet sich der Benziner (mit 55-Liter-Tank) automatisch zu. Im Kombi-Schnitt (WLTP) soll sich der RAV4 mit 1,0 Liter Super begnügen. Allerdings sind derlei Verbräuche meist nur beim Kurzstrecken-Pendeln erreichbar. Strom wird über eine 230-V-Steckdose gezapft (voll in 7,5 h) oder optional (ab 729 Euro) mit einem Typ-2-Kabel (z. B. an der Wallbox in 4,5 h).
Was den Fahrkomfort angeht zeigt er sich bei keiner Gelegenheit bockig. Trotz seiner Höhe (1,69 Meter, 18 Zentimeter Bodenfreiheit) fährt sich der Alleskönner auf Asphalt daher fast wie ein Pkw. Keine Spur von Nervosität, Unruhe, Wanken. Dank Allradantrieb ist er auch sonst sicher unterwegs.
Alles in allem ist der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid ein Fun-Mobil welches sportlich hemdsärmelig daherkommt. Preis ab 47 490 Euro. Bei der Summe ist allerdings schon so gut wie jeglicher Komfort enthalten. Hinzu kommt ein reichhaltiges Arsenal an Warn- und Assistenz-Systemen. Rainer Bekeschus
Toyota RAV4 Plug-in Hybrid AWD
Motor: 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, Direkteinspritzung, 185 PS, zwei E-Motoren mit 182 PS (vorn) und 54 PS (hinten), Systemleistung 306 PS, 18,1 kWh HochvoltLithium-Ionen-Batterie, stufenloses Automatik-Getriebe (CVT), Allradantrieb