Stress: ADHS am Steuer

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Stress: ADHS am Steuer

7 Tipps: Wenn lange Autofahrten eine Herausforderung sind.

Längere Autofahrten sind herausfordernd für ADHS-Betroffene: Routenplanung, regelmäßige Pausen und Ablenkungsminimierung können helfen. Stress und Gefahren zu reduzieren. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-mag

14.10.2024

Ausflug, Urlaubsreise und Co.: Längere Fahrten mit dem Auto bedeuten für viele Menschen Stress. Doch für ADHS-Betroffene sind sie oft besonders herausfordernd, können auch gefährlich werden. Etwa, wenn sie sich ablenken lassen oder zu wenige Pausen einplanen.

Die US-Psychotherapeutin Mareen C. Dennis gibt in einem Beitrag im Fachmagazin „ADDitude“ Tipps, wie sich das vermeiden lässt:

1. Route vorab checken: Planen Sie Ihre Route im Voraus, beachten Sie Baustellen und andere Ereignisse, die Ihre Fahrt beeinflussen könnten. Ein grundlegendes Verständnis der Route erleichtert es Ihnen, sich schnell an Umleitungen und notwendige Veränderungen anzupassen.

2. Genug Zeit einplanen: Geben Sie sich mehr Zeit als nötig, und überlegen Sie, wie viel Spielraum Sie unterwegs brauchen, etwa um Sehenswürdigkeiten anzuschauen. So vermeiden Sie die Versuchung, zu schnell zu fahren oder wichtige Details zu übersehen. Regelmäßige Pausen zum Dehnen, Essen und Ausruhen sind ebenfalls wichtig.

3. Erinnerungen setzen: Stellen Sie Timer für Pausen, zum Tanken, um zu trinken und zu essen. Ortsbezogene Erinnerungen, die an Tankstellen, Rastplätze oder Sehenswürdigkeiten erinnern, die Sie nicht verpassen möchten, sind auch hilfreich.

4. Ablenkungen minimieren: Legen Sie nicht nur Ihr Handy, sondern auch andere potenziell ablenkende Gegenstände außer Sicht- und Reichweite.

5. Für frische Luft sorgen: Schalten Sie die Klimaanlage ein oder lassen Sie die Fenster herunter, um kühle Luft ins Fahrzeug zu lassen. Hohe Temperaturen können schläfrig machen.

6. Augen in Bewegung halten: Bleiben Sie fokussiert, besonders auf langen Strecken, indem Sie Ihre Augen alle paar Sekunden bewegen, die Straße scannen oder kurz in die Spiegel schauen. Regelmäßige Augenbewegungen erhöhen die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für die Umgebung.

7. Sinne stimulieren mit Kaugummi und ätherischen Ölen: Erfrischendes Minzkaugummi kann etwa die Wachsamkeit erhöhen und verhindern, dass Sie ständig nach Snacks greifen. Belebende Düfte wie Pfefferminz können das Gehirn zu mehr Aufmerksamkeit und Fokus anregen.

Ganz wichtig: Vor Antritt der Fahrt kontrollieren, ob der Sitz richtig eingestellt ist. Wie sieht es mit den Seiten- und Rückspiegeln aus - und der Klimaanlage?

Und ein Extra-Tipp von Dennis: Eine Playlist mit munterer Musik vorbereiten - so sei man nicht immer in Versuchung, im Radio oder auf dem Handy nach einem passenden Song zu suchen.

Zur Person: Mareen C. Dennis lehrt am College of Medicine der Universität von Kentucky in Lexington.

dpa-mag