
Der kleine Gallier ist so konzipiert, dass er nur wenig Verkehrsfläche einnimmt sowie mit einem kleinen Wendekreis handlich und leicht zu parken ist. Trotzdem soll er genügend Platz für vier Erwachsene und ihr Gepäck bieten.
Mit großen Scheinwerferaugen, einer Interpretation des „Kindchenschemas“, im Windkanal geglätteten Flächen ohne Schnörkel und einem aufgeräumten Innenraum kombiniert der Renault 5 Funktionalität und Form.
Ganz dem damaligen Zeitgeist entspricht die Farbgebung der Karosserie: Renault schickt den Neuling in grellem Giftgrün und Knallorange auf die Straße. Dank seiner technischen Basis und regelmäßiger Modellpflege bleibt der Renault 5 dem Hersteller zufolge bis zum Ende seiner Produktionsspanne auf der Höhe der Zeit. 1990 stellt ihm Renault mit dem Clio den designierten Nachfolger zur Seite, vier Jahre lang werden die beiden Kleinwagen parallel gebaut. 1994 heißt es dann nach 22 Jahren „au revoir“.
Kunststoffstoßfänger als Weltneuheit
Mehr als nur ein Design-Gag sind die erstmals bei einem Serienfahrzeug eingesetzten großflächigen Kunststoffstoßfänger anstelle der bis dato üblichen, eher unpraktischen Stoßstangen. Renault kreiert damit nach eigenen Angaben einen neuen Industriestandard, den später die gesamte Branche aufgreift. Nicht minder futuristisch wirken die hochkant angeordneten Rückleuchten des Renault 5. Sie dienen ebenfalls einem praktischen Zweck und sollen den Einbau der breiten, tief heruntergezogenen Heckklappe für das bequeme Be- und Entladen des Kofferraums ermöglichen. Dieser fasst laut Hersteller 215 Liter, lässt sich aber durch Umlegen der Rückbank auf 900 Liter erweitern.
Motoren für jeden Anspruch
Bei den Motorisierungen hat Renault verschiedene Varianten parat. Das Spektrum reicht von 25 kW/34 PS im Einstiegsmodel bis 79 kW/108 PS im 1981 vorgestellten Renault 5 Alpine Turbo. Der radikal konzipierte, um 20,2 Zentimeter verbreiterte Renault 5 Turbo, der 1980 in die Schauräume der Händler rollt, setzt noch einen drauf: Sein längs hinter den Vordersitzen untergebrachter 1,4-Liter-Turbomotor mit Ladeluftkühler mobilisiert 118 kW/160 PS.
Fast zeitgleich zum Debüt dieses Modells bringt Renault 1980 den viertürigen Renault 5 heraus, welcher Renault zufolge den Verkauf nochmals stimuliert: 1980 rollen über 660 000 Renault 5 von der Montagelinie. Das entspricht nach eigenen Angaben 44,6 Prozent der Gesamtproduktion des Herstellers.
1984: Debüt der zweiten Generation
Mit dem Modelljahr 1984 endet die Karriere des Renault 5 der ersten Generation. Nach 5 544 695 produzierten Fahrzeugen in 13 Jahren steht mit dem „Supercinq“ („Super 5“) ein komplett neu konstruierter Nachfolger auf dem Pariser Auto-Salon bereit. Das Design lehnt sich stark an den Vorgänger an, wirkt aber insgesamt glatter und gereifter. Von Beginn an bietet Renault den „Supercinq“ außerdem in einer Variante mit vier Türen an.
Bei aller Ähnlichkeit gibt es auch grundlegende Unterschiede zum Vorgänger. So sind die zwischen 30 kW/41 PS und 85 kW/115 PS starken Motoren für ein besseres Platzangebot im Innenraum quer vor der Vorderachse statt längs dahinter eingebaut. 1986 kommen die ersten Varianten mit Lambda-geregeltem Dreiwegekatalysator heraus. Ebenfalls 1986 hält im Renault 5 TD (Dreitürer) und GTD (Viertürer) der Diesel Einzug unter die Motorhaube des 5ers.
Renault 5 Prototype: Blick zurück nach vorn
Doch kein Abschied ist für immer: Anfang 2021 stellt der französische Automobilhersteller die Studie Renault 5 Prototype vor. Sie zitiert das gleichnamige Kultmobil der 1970-er- und 80- er Jahre und wirft gleichzeitig einen Blick in die Zukunft der Marke.
Das Konzeptfahrzeug mit dem R5-Design soll zeigen, wie Renault das Elektroauto demokratisieren und begehrenswert machen will. Ein vom Renault 5 Prototype abgeleitetes Serienfahrzeug soll 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. So gilt auch in Zukunft: „Nummer fünf lebt“. (pr/tgu)