Die Musik kennt wohl jeder – „Carmen“, der Opernhit, ein Evergreen, unvergesslich und immer wieder begeisternd. Aktuell sind die Klänge in der Marienkirche Angermünde zu hören, wo zurzeit die Proben zur neuen UckerOper, der dritten Inszenierung seit Gründung des ungewöhnlichen Musikprojekts, stattfinden.
Zugespitzt und konzentriert
Wieder ist es Regisseur Holger Müller-Brandes, der dem so oft gespielten und gesungenen Stoff eine neue Wendung gibt. „Die Inszenierung wird auf die Dreiecksgeschichte so zugespitzt, dass zwei Dinge geschehen: Erstens kommt die Dramatik der ursprünglichen Novelle von Prosper Mérimée nun kompensiert zum Ausdruck und zweitens entsteht ein neues Klangbild mit der Musik von Georges Bizet durch die Reduzierung auf zwei Gitarren und Violine“, so Holger Müller-Brandes. „Wir haben den ganzen Opernpomp weggelassen und führen ein konzentriertes Musikdrama mit Sprechtexten auf.“
Oper auf Wanderschaft
Schon jetzt sind die Besucher gespannt auf die Oper ohne eigenes Bühnenhaus. Der Kartenvorverkauf läuft. Erstmals können die Tickets für die Aufführungen online bestellt werden. Neu sind die Spielstätten. In der Marienkirche von Angermünde wird in diesem Jahr nur geprobt. Die Premiere findet diesmal im Dominikanerkloster in Prenzlau (Freitag, 5. Juli) statt. Anschließend gastiert „Carmen“ in der Stephanskirche von Gartz (13. Juli, 19 Uhr) und kommt dann in die Mehrzweckhalle von Angermünde (19./21. Juli, 19 bzw.17 Uhr). Eine Opernatmosphäre in sportlicher Umgebung zu schaffen, empfinden die Opernmacher als besondere Herausforderung. Doch durch eine eigens angeschaffte Rundbühne entsteht auf dem Mehrzweckboden so etwas wie eine Insel, von allen Seiten einsehbar. Auch dieses Mal sollen die Besucher direkt mit dem Geschehen in Verbindung stehen. Die Darsteller spielen in alle Richtungen. Das Bühnenbild besteht aus großen Tafeln. Alles muss transportabel sein. Erstmals verlässt die UckerOper die Uckermark. Zwei Aufführungen finden in Stettin statt - ein Experiment.
Alles selbst gemacht
Zurück zu den Proben. Die UckerOper hat durch den guten Ruf vorheriger Produktionen deutschlandweit von sich hören lassen. Für fast alle Besetzungen gab es eine Fülle an Bewerbungen. Als Carmen steht die US-Amerikanerin Alexandra Rodrick (Mezzosopran) auf der Bühne. „Alle Sänger sind fantastisch“, so der Regisseur.„Wir freuen uns, dass so viele bekannte Namen bei uns auftreten wollen.“ Die Opernmacher machen alles selbst: Kostüme, Bühne, Licht, Ton. Finanzielle Hilfe gibt's von verschiedenen Institutionen, unter anderem auch von der Stadt Angermünde.
Mehr: www.uckeroper.de
Stadtparlament steht
Wer neues Stadtoberhaupt von Angermünde wird, das entscheidet sich erst in der Stichwahl an diesem Sonntag. Bürgermeister Frederik Bewer sieht sich der ebenfalls parteilosen Herausforderin Ute Ehrhardt gegenüber. Das Stadtparlament steht nach der Wahl aber bereits. Alte und neue Abgeordnete treffen sich am 4. Juli zur ersten, konstituierenden Sitzung im Rathaus. Dabei wird unter Vorsitz des ältesten gewählten Abgeordneten die Wahlprüfung für die Stadtverordnetenversammlung und die Ortsbeiräte noch einmal offiziell abgenommen. Außerdem werden der bzw. die Vorsitzende/r des Stadtparlaments, die Anzahl und die Besetzung der Ausschüsse gewählt. Weiterhin werden Fraktionen, sachkundige Bürger sowie die Mitglieder der kommunalen Unternehmen benannt. Interessierte Bürger können bei der konstituierenden Sitzung teilhaben. Sie beginnt um 16 Uhr im Rathaus.